Bruno, die 1:4-Niederlage beim FC Bayern München hat weh getan. Wie siehst du die Partie in der Rückschau?
Wir sind nach wie vor sehr enttäuscht, dass wir so schwach aufgetreten sind. Wir haben all das vermissen lassen, was uns in den letzten Monaten ausgezeichnet hat. Das Magazin "11 Freunde" hat uns kürzlich als das deutsche Atletico Madrid bezeichnet - davon war in München gar nichts zu sehen. Wir haben die Niederlage in keiner Weise schön geredet, sondern den Spielern klar auf den Weg gegeben, was wir erwarten in den kommenden Wochen. Der Trainer hat nach dem Spiel die richtigen Worte gefunden und deutlich gemacht, dass jeder Spieler für sich, für das Team und in erster Linie für den Klub mit seinen fantastischen Fans etwas Großes erreichen kann. Wir brauchen wieder die Stabilität und Aggressivität in unserem Spiel - wie auf Schalke im Halbfinale. Wir dürfen eines nicht außer Acht lassen: Wir haben noch immer die Chance europäisch zu spielen und spielen im DFB-Pokalfinale. Eine so gute Ausgangsposition zum Saisonende hatte man in den vergangenen Jahren in Frankfurt nicht oft.
Wie geht es in dieser Woche weiter?
Die Mannschaft hat am Sonntag einen langen Waldlauf gemacht, um die Köpfe freizubekommen. Die Reservisten haben trainiert. Zudem haben wir den Jungs gesagt, dass wir gemeinsam wieder in die Spur finden müssen. Wir verfallen nicht in Aktionismus jetzt, sondern gehen die beiden letzten Bundesligaspiele wie immer professionell und ehrgeizig an. Der HSV kommt sicher mit breiter Brust zu uns. Aber wir haben ein Heimspiel und wollen gemeinsam mit unserem Publikum alles dafür tun, dass wir drei Punkte holen. Natürlich hoffen wir auch, dass Leistungsträger wie Prince Boateng, Ante Rebic und auch David Abraham möglichst bald wieder zurück ins Team stoßen. Wir arbeiten auf allen Ebenen daran, dass wir die Saison möglichst gut abschließen.
Die Fans sind ein gutes Stichwort. Heute gab es lange Schlangen vor den Kassen - die Finalkarten sind da! Die ersten Eintracht-Fans standen sogar schon um 6:45 Uhr an. Die Freude auf "DIE RÜCKKEHR" ist groß. Bei dir auch?
Natürlich, aber das ist erst in zwei Wochen unser Thema - jetzt zählt erst einmal der Endspurt. Das was die Fans in Frankfurt auf sich nehmen, ist schon fantastisch. Deshalb ärgert es uns ja, dass 6.000 von ihnen in München eine Niederlage sehen. Wir wissen aber, dass wir uns auf unsere Anhänger verlassen können - im Finale und natürlich auch am Samstag, wo wir sie wieder von der ersten Minute an benötigen. Eines darf man nicht vergessen: die Fans haben uns auch auf diesen Tabellenplatz und ins Pokalfinale gebracht. Es wäre total schade, wenn wir jetzt alles einreißen würden, was wir in den vergangenen Monaten gemeinsam aufgebaut haben.