16.02.2018
Bundesliga

Mit alten Tugenden zu neuen Ufern – Gegnercheck Leipzig

Die Rückkehr zu alten Tugenden hat Leipzig nach einer durchschnittlichen Hinrunde in den ersten Spielen 2018 wieder zu einem Spitzenteam werden lassen.

Mittlerweile sind im Leipziger Team alle Leistungsträger zurück an Bord, die wieder ihre typische Spielidee verfolgen und am vergangenen Donnerstag international für ein Ausrufezeichen gesorgt haben.

3:1 gewannen die Sachsen beim Tabellenführer der italienischen Serie A, dem SSC Neapel. Zweikampfwucht im Zentrum und ein schnelles Umschaltspiel waren die Komponenten, die Marek Hamsik und Co. im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League jüngst das Genick brachen. Nachdem die Mannschaft von Ralph Hasenhüttl in der Champions League in einer hochinteressanten Gruppe mit Bayern-Kontrahent Besiktas Istanbul, dem FC Porto und dem AS Monaco nur ganz knapp die Segel streichen musste, zeigte Leipzig nun im Stadion San Paolo, dass die rasante Entwicklung des so jungen Vereins, der vor sechs Jahren noch in Liga vier unterwegs war, anhält. "Man hat in Neapel gesehen, dass wir ruhiger geworden sind, Rückschläge besser wegstecken können. Wir haben die Ballgewinne richtig gut ausgespielt", lobte Hasenhüttl.

Spannend nun zu sehen, ob Leipzig nun auch der Eintracht am Montag erst einmal das Spiel überlässt und durch konsequentes Agieren gegen den Ball zum Erfolg kommen will. Beim 2:0 gegen Augsburg klappte dieses Prinzip zuletzt wieder sehr gut: Leipzig kam geschlossener daher, als das noch in der Vorrunde der Fall war, ließ weniger Chancen zu und verbuchte seinerseits wieder wesentlich mehr Möglichkeiten. Alleine Timo Werner, der in der Hinrunde gesundheitlich angeschlagen war, verbuchte elf Torschüsse, wenngleich er sich seine Tore für Napoli aufsparte. Da die Konkurrenz am vergangenen Spieltag für die Leipziger spielte, sind die Sachsen wieder auf Rang zwei platziert und damit auf bestem Wege, sich erneut für die Champions League zu qualifizieren.

Drei im Fokus

Timo Werner: Deutschlands Stürmer Nummer eins

Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, sollte Leipzigs Turbo-Angreifer im Sommer nicht im WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft stehen. Der 21-Jährige hat nach durchwachsener Hinrunde seine Form der Vorsaison wiedergefunden. Werner traf zuletzt beim Euro League Zwischenrundenhinspiel in Neapel doppelt, ist mit zehn Bundesliga-Saisontreffern bester deutscher Stürmer und gibt mit 65 die meisten Torschüsse aller Leipzig-Spieler ab. Sein Tempo – der Schwabe ist hinter Hannovers Ihlas Bebou und Frankfurts Ante Rebic drittschnellster Spieler der Liga – ist bekannt. Erstmals richtig zu spüren bekam das im Übrigen die SGE, und zwar am 22. September 2013: Damals traf Werner noch für seinen Heimatverein VfB Stuttgart gegen Frankfurt erstmals in der Bundesliga – und ist damit drittjüngster Torschütze der Bundesligageschichte.

Ademola Lookman: Rutschige, aber erfolgreiche Premiere

Der Mann mit dem interessanten Namen wurde kurz vor Ende der Wintertransferperiode vom FC Everton ausgeliehen und fügte sich bei der Premiere in Mönchengladbach glänzend ein: Obwohl vorher um Standfestigkeit wegen des falschen Schuhwerks bemüht, traf der 20-Jährige kurz vor Schluss zum 1:0-Sieg. Lookman spielte für England von der U19 bis zur U21, er könnte aufgrund der Herkunft seiner Eltern auch für Nigeria spielen. 2017 steuerte er drei Treffer auf Englands Weg zum Weltmeistertitel der U20-Teams bei. Drei Einsätze und einen Doppelpack für Everton verbuchte der Angreifer in dieser Spielzeit in der Europa League, darf allerdings nun nicht mehr für Leipzig in diesem Wettbewerb aufgrund der Statuten spielen.

Emil Forsberg: Spielmacher wieder an Bord

Im Sommer gab es das ein oder andere Wechselgerücht um den Schweden. Nach einer langwierigen Bauchmuskelverletzung ist der 26-Jährige nun erst einmal froh, wieder spielen zu können. Der Standardspezialist der Leipziger ist auch im Dress seiner Nationalmannschaft der Zehner und möchte bei der WM im Sommer die Deutschen ärgern. Gegen Neapel jüngst eingewechselt, verbuchte er umgehend eine Torvorlage.