21.02.2024
Europapokal

„Mit den Fans im Rücken“

Cheftrainer Dino Toppmöller und Sebastian Rode betonen den Heimvorteil gegen Saint-Gilloise, streben „komplette Kontrolle“ an und fordern „maximale Disziplin“.

Flutlicht, Frankfurt, Europapokal – am Donnerstagabend empfängt Eintracht Frankfurt in der UEFA Europa Conference League die Royale Union Saint-Gilloise. Im Rückspiel der Knockout Round Play-offs fällt die Entscheidung, wer in die Runde der letzten 16 einziehen wird. Die Vorfreude im Herzen von Europa auf das Alles-oder-nichts-Spiel ist groß. Auf der Pressekonferenz am Tag vor der Partie sprachen Cheftrainer Dino Toppmöller und Kapitän Sebastian Rode unter anderem über ...

... die Ausgangslage:

Dino Toppmöller: Wir brauchen maximalen Fokus und maximale Disziplin, es ist ein K.-o.-Spiel. Jeder kleine Fehler wird bestraft, wir müssen von der ersten Minute an wach sein. Wir wollen den Heimvorteil für uns nutzen und mit unseren Fans im Rücken als zwölften Mann dem Gegner von Anfang an zeigen, dass es sehr schwer wird, hier etwas mitzunehmen. Wir wollen unbedingt eine Runde weiterkommen.

Sebastian Rode: Die Vorfreude ist riesig. Ich durfte schon ein paar K.-o.-Spiele hier im Stadion machen, die Stimmung wird fantastisch sein. Darauf freue ich mich, wir werden auf dem Feld ein super Spiel abliefern. Ich bin bereit und will unbedingt auf dem Platz helfen. Alles andere entscheidet der Trainer, wir sind in enger Absprache.

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

... den Gegner Royale Union Saint-Gilloise:

Dino Toppmöller: Sie haben offensiv wie defensiv gute Abläufe. Sie werden sich das Hinspiel angeschaut und gewisse Dinge in Nuancen angepasst haben – genau wie wir.

Sebastian Rode: Man hat schon im Hinspiel gesehen, dass die Belgier gut Fußball spielen und auch nach einem 0:2-Rückstand zurückkommen können. Ich war enttäuscht, dass wir eine bessere Ausgangslage verspielt haben. Trotz allem hat das aber auch etwas Gutes: Wir alle sind voll scharf, voll fokussiert, dürfen uns nichts erlauben und müssen voll auf Sieg gehen.

... das Defensivpersonal:

Dino Toppmöller: Wir sind froh, dass Robin Koch wieder an Bord ist und wissen, dass er uns eine gute Stabilität gibt. Makoto Hasebe habe ich persönlich zu seinem 300. Spiel für die Eintracht gratuliert. Er hat uns gegen Freiburg eine gute Sicherheit gegeben, ebenso eine gute Stabilität mit Ball. Ich sehe seine Leistung nicht ganz so kritisch wie er sich gesehen hat – aber auch das spricht für seinen Charakter.

Jeder muss Verantwortung übernehmen.

Sebastian Rode

... die Herangehensweise:

Dino Toppmöller: Wir müssen unsere Leistung über die kompletten 90 Minuten auf den Platz bringen und möchten die komplette Kontrolle über das Spiel haben. Wir dürfen nicht zu früh ins Pressing gehen, sodass die Abstände nicht zu groß werden. Letztlich brauchen wir eine gute Mischung aus hohem Angriffspressing und geduldiger Verteidigung in der eigenen Hälfte. Ähnlich ist es im Spiel mit Ball: Wir  müssen den Gegner locken und selbst in eine Dynamik kommen. Wir haben auch schon schöne Kontertore erzielt. Es braucht eine gute Mischung.

Sebastian Rode: Momentan ist es so, dass wir über individuelle Fehler den Gegner zu einfachen Toren einladen. Das Spielglück müssen wir uns wieder erarbeiten. Wir müssen fokussierter und schärfer im Spiel gegen den Ball und in der Risikoabwägung beim Spiel hinten raus sein. Jeder muss Verantwortung übernehmen.

... Standardsituationen:

Dino Toppmöller: Wir haben Standardtore erzielt, trotzdem ist unsere Ausbeute über die Saison hinweg nicht zufriedenstellend. Wenn man sich die Tore anschaut, die wir erzielt haben, sind die gut herausgespielt. Es würde uns weiterhelfen, auch mal simple Tore zu erzielen.

... Hugo Ekitiké:

Dino Toppmöller: Er wird für Donnerstag kein Startelfkandidat sein. Wir sind im engen Austausch mit ihm. Er hat gute Leistungen für uns gezeigt, auch wenn ich im Hinspiel in Belgien nicht zufrieden mit ihm war – darüber haben wir gesprochen. In Freiburg war es wieder besser. Bei ihm wie auch bei Seppl Rode gilt, dass wir über die Startelf nachdenken können, aber abwägen müssen, für wie viele Minuten es reicht.

... Ellyes Skhiri und Hugo Larsson:

Dino Toppmöller: Ellyes weiß selbst, dass er im Hinspiel einen Fehler gemacht hat. Wichtig ist die Reaktion. Ellyes ist ein Spieler, der das Kollektiv braucht. Wenn jemand schwächelt oder einen Fehler macht, brauchst du die Unterstützung deiner Teamkollegen auf dem Feld und in der Kabine. Er ist aber erfahren genug, es nach anfänglicher Unterstützung alleine zu händeln. Hugo war wieder auf dem Platz, der Heilungsverlauf ist bis hierhin sehr gut.

... Sasa Kalajdzic:

Dino Toppmöller: In erster Linie ist es schade für ihn persönlich. Ich habe ein Gespräch mit ihm geführt, ihn in den Arm genommen und getröstet. Es liegt an ihm, stärker zurückzukommen – dafür geben wir ihm die bestmögliche Unterstützung. Er ist ein großer Verlust für uns, weil er als absolute Verstärkung verpflichtet wurde und immer besser in Form gekommen ist. Im Hinspiel hat er sein erstes Tor für uns geschossen. Es ist nicht die erste Herausforderung, die wir als Gruppe meistern und kompensieren müssen.