Sportvorstand Fredi Bobic: Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten waren wir sehr stark, hatten die besseren Möglichkeiten und haben verdient geführt. Vielleicht hätten wir sogar ein Tor mehr machen können. Nach der Pause war der BVB besser. Die Borussia hat in der Pause die richtigen Umstellungen vorgenommen und schönen Fußball gespielt. Wir hätten die Drangphase überstehen müssen, das haben wir leider nicht geschafft. Das 1:1 ist somit gerecht, damit können wir zufrieden sein. Die große Diskussion in der Woche war unsere Schläfrigkeit in der Anfangsphase. Davon war heute nichts zu sehen. Wir sind sehr gut reingekommen, waren präsent in den Zweikämpfen und haben uns gute Möglichkeiten erspielt. Das müssen wir versuchen, gegen jede Mannschaft so abzurufen. Die Jungs haben heute alles reingehauen. Das ist das Wichtigste und Entscheidende. Wir haben wieder remis gespielt, aber gegen eine sehr starke Mannschaft. Wolfsburg am Freitag wird auch wieder hart, aber vielleicht haben wir mal das Quäntchen Glück und siegen wieder.
Cheftrainer Adi Hütter: Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Halbzeit habe ich eine tolle Eintracht gesehen, die höher als 1:0 hätte führen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir es verpasst, für Entlastung zu sorgen und mit einem Abspielfehler nach vorne den Gegner stärker gemacht. Der Gegner hat nach der Pause taktisch umgestellt mit Witsel als einzigem Sechser und Brandt eine Ebene weiter hinten, dafür Moukoko in der Spitze. Damit einher sind mehr Spielanteile gegangen. Über 90 Minuten gesehen geht der Punkt in Ordnung. Damit können wir einen Champions League-Teilnehmer, der schon im Achtelfinale steht, zufrieden sein. Wir haben in der ersten Halbzeit viel Aufwand betrieben. Es hat aber nicht an der Physis gelegen, dass wir in der zweiten Halbzeit etwas nachgelassen haben. Wir haben es einfach nicht geschafft, Ruhe reinzubringen. Ein Einwurf in die Mitte, Fehlpässe – damit haben wir den BVB stark gemacht. Wir waren am Ball nicht mehr sauber genug, dadurch war keine Entlastung mehr da. Außerdem hat der BVB eine sehr gute Mannschaft, das darf man nicht vergessen. Das größte Problem war, dass wir vor Halbzeit nicht das 2:0 gemacht haben.
Mir hat das Spiel mit dem Ball gefallen: Wir haben gut von einer Seite auf die andere kombiniert und immer wieder versucht, nach vorne zu spielen.
Cheftrainer Adi Hütter
Aus den veränderten Abläufen möchte keine zu große Geschichte machen. Wir haben die Abschlussbesprechung nicht im Hotel, sondern hier gemacht; 70 Minuten vor Spielbeginn, um die Spannung hochzuhalten. Die Jungs haben das super umgesetzt, wir haben mit die beste Halbzeit in dieser Saison gesehen, und das gegen eine sehr, sehr gute Mannschaft. Mir hat das Spiel mit dem Ball gefallen: Wir haben gut von einer Seite auf die andere kombiniert und immer wieder versucht, nach vorne zu spielen. Wir hatten auch gute Ballgewinne und sind bis auf die eine oder andere Aktion auch gut gestanden. Aber gegen eine solche Mannschaft kann das immer mal passieren. Erik Durm und Filip Kostic hatten eine gute Chance, die beste fast Aymen Barkok. Dortmund hat sich das Unentschieden am Ende verdient, wenngleich sie nicht viele klare Chancen hatten. Amin Younes hatte sich im Training wehgetan und war nicht 100-prozentig fit. Deswegen war er nicht im Kader. Wir hoffen, dass er nächste Woche wieder dabei ist, dann wäre er auch ein Kandidat für Beginn an. Er hätte uns heute in der Schlussphase sicher gutgetan, weil Dortmund in der Schlussphase riskant gespielt hat. Wir haben mit einer Spitze begonnen, weil wir gegen so eine starke Mannschaft etwas defensiver agieren müssen. Ich bin aber glücklich, wie wir es gemacht haben. Natürlich hat Silva es gegen solch starke Innenverteidiger nicht einfach. Er hatte muskulär leichte Probleme in der Pause, deswegen habe ich ihn als Vorsichtsmaßnahme runtergenommen. Djibril hat das sehr ordentlich gemacht. Ich habe ein Luxusproblem auf der Sechserposition. Denn auch Dominik Kohr hat es gut gemacht. Heute hatte ich mich für Rode und Sow entschieden, die eine andere Qualität haben als Stefan Ilsanker. Das hängt mit dem Gegner zusammen und wir haben noch einige Spiele. Insgesamt ist es in der Bundesliga aktuell nicht einfach, Spiele zu gewinnen – auf der anderen Seite aber auch schwer, uns zu schlagen. Ganz ehrlich: Natürlich verliere ich lieber drei Mal und gewinne vier Mal. Wir können die nächsten Gegner schlagen.
Sebastian Rode: Der BVB hat eine sehr starke Mannschaft, gerade in der zweiten Halbzeit waren sie einige Male brandgefährlich. Der BVB war durch die Systemumstellung nach der Pause besser im Spiel, hat mehr zweite Bälle gewonnen. Das hat Kraft gekostet, wir sind dann nicht mehr so gut in die Zweikämpfe gekommen. Wir haben nach vorne nicht mehr die Bälle gehalten und wenige Chancen herausgespielt. Von daher geht der Punkt in Ordnung, wir können damit zufrieden sein. In der ersten Halbzeit hätten wir vielleicht den einen oder anderen Konter besser ausspielen können. Wir haben einiges an den Abläufen geändert, aber das bleibt intern beziehungsweise kann der Trainer ansprechen, wenn er möchte. Die Sinne waren geschärft, jeder wollte eine Reaktion zeigen. Nun ist es wichtig, mal zwei Halbzeiten gut zu spielen. Ich bin sicher, dass das noch kommt.
Erik Durm: Natürlich haben jetzt ein paar Spiele in Folge „nur“ einen Punkt geholt. Aber wir haben gegen eine der besten Mannschaften in Deutschland gespielt. Deshalb sind wir letztendlich mit dem Punkt zufrieden. Gegen Dortmund muss man ans Limit gehen, das haben wir getan und sind mit Leidenschaft aufgetreten. Die ganze Mannschaft hat super verteidigt. Dass man gegen Dortmund nicht alles verteidigen kann, ist klar. Die Führung hat uns sehr, sehr gutgetan. Gerade in der ersten Halbzeit hätten wir eigentlich noch das 2:0 nachlegen müssen. In der zweiten Halbzeit drückt Dortmund etwas mehr. Nichtsdestotrotz haben wir auf dem Platz alles reingeworfen. Am Anfang steckt Seppl den Ball überragend und mit einer super Übersicht durch. Ich brauche eine Millisekunde zu lang, nehme den Ball eigentlich sogar ganz gut mit. In dem Moment als ich schieße, merke ich schon, dass jemand von hinten herangerauscht kommt. Das ärgert mich etwas, natürlich hätte ich gegen meinen Ex-Klub gerne getroffen – vielleicht beim nächsten Mal (lacht). Bei Moukoko ist es unglaublich, wie jemand mit 16 Jahren auf diesem Level schon so robust sein kann. Zugleich ist er in diesem Alter natürlich noch unbekümmert. Ein Jahrhunderttalent, auf dessen weiteren Weg ich gespannt bin. Dortmund hat aber auch andere brutale Talente und eine sehr, sehr gute Mannschaft.
Aymen Barkok: Mir geht’s gut, ich bin gesund. Ich hatte keine starken Symptome, nur an einem Tag extreme Kopfschmerzen. Seit Mittwoch war ich wieder voll im Training. Bei meiner Chance habe ich zu schnell abgeschlossen, ich hätte ihn gerne unter die Latte gehauen. Die erste Halbzeit haben wir ein super Spiel gezeigt. Am Ende geht das Remis in Ordnung aufgrund der zweiten Halbzeit, in welcher der BVB seine Riesenqualität gezeigt hat. Wir müssen mal wieder einen Sieg landen, die Qualität dazu haben wir. Daher bleiben wir zuversichtlich. Aus den drei Spielen bis Weihnachten möchten wir gerne sieben Punkte holen.