16.10.2018
Interview

"Mit die schönste Zeit, die ich je als Trainer erlebt habe" - Ex-Trainer Friedhelm Funkel im Interview

Friedhelm Funkel kehrt am Freitagabend als Trainer von Fortuna Düsseldorf mit einem Lächeln zurück an seine alte Wirkungsstätte Frankfurt.

Herr Funkel, mit welchen Gefühlen blicken Sie auf das Spiel in Frankfurt am Freitagabend?
Ich freue mich auf die Rückkehr nach Frankfurt, weil ich eine tolle Zeit und erfolgreiche Zeit bei der Eintracht hatte.

Wussten sie, dass die seit der Jahrtausendwende der Trainer mit der längsten Amtszeit der SGE sind? Welche Erinnerungen haben sie an die 4 ½ Jahre als Adlerträger?
In Frankfurt ist es etwas ganz Besonderes, so lange Trainer zu sein. Es war eine großartige Zeit, die ich dort verbracht habe, und ich komme immer wieder gerne zurück. Wir hatten ein tolles Team, mit dem wir direkt im ersten Jahr aufgestiegen sind und uns Jahr für Jahr verbessert haben. Die Europapokalspiele und der Einzug in das DFB-Pokalfinale waren absolute Highlights. Es war mit die schönste Zeit, die ich je als Trainer erlebt habe.

Auch Sie waren mit der Eintracht in der UEFA Europa League. War die Europacup-Euphorie damals auch schon ausgeprägt wie heute?
Sie war unglaublich ausgeprägt, weil es damals das erste Mal nach über 20 Jahren war. Allerdings war die Gruppenaufteilung zu dieser Zeit noch etwas anders, so dass wir nur zwei Heimspiele hatten. Diese waren natürlich restlos ausverkauft. Es war eine fantastische Erfahrung, und die Euphorie war riesengroß!

Das Spiel gegen Lazio Rom haben Sie sicher gesehen. Was sagen Sie zu der Stimmung und der Atmosphäre im Stadion?
Selbstverständlich habe ich das Spiel gegen Lazio Rom verfolgt. Ich kenne die Atmosphäre schon aus meiner Zeit, aber solche Spiele sind etwas ganz Besonderes. Es war eine großartige Stimmung mit einer tollen Choreografie. Der 4:1-Sieg hat das Ganze sicherlich zu einem unvergesslichen Abend für die Frankfurter gemacht. Unser Co-Trainer Thomas Kleine, der im Stadion war, hat mir diesen Eindruck bestätigt.

Wie bewerten Sie die Entwicklung der Eintracht in den vergangenen Jahren?
Kurz nach meinem Weggang hat die Entwicklung durch den Abstieg in die 2. Bundesliga zwischenzeitlich gestoppt. Insgesamt ist sie aber sehr positiv, vor allem in den vergangenen Jahren. Die Krönung war natürlich der Pokalerfolg mit Niko Kovac.

Auf welches Gesicht freuen Sie sich besonders, wenn Sie am Freitagabend in die Commerzbank-Arena kommen?
Ich freue mich auf viele bekannte Gesichter. Besonders auf Armin Reutershahn, der ein sehr guter Freund von mir ist und zehn Jahre lang mein Co-Trainer war. Aber auch Franco Lionti und Christoph Preuß sind Menschen, die ich schon lange kenne und auf die ich mich sehr freue. Zudem ist mit Marco Russ ein Spieler im Kader der Frankfurter, der auch schon zu meiner Zeit Spieler war. Ich finde es großartig, dass er seine schwere Krankheit überwunden hat und nun wieder zum Stammkader der Eintracht zählt.

Wie beurteilen Sie den Saisonstart der Eintracht?
Nach anfänglichen Problemen in der aktuellen Saison hat es Adi Hütter geschafft, die Mannschaft in die richtige Spur zu bringen. Ich glaube, der Wendepunkt war das Spiel in Marseille. Seitdem spielt die Eintracht richtig guten Fußball. Die Mannschaft ist individuell sehr gut besetzt, gerade im offensiven Bereich. Es ist ein Team, das sicherlich im einstelligen Tabellenbereich landen wird.

Was erwarten sie am Freitagabend für ein Match?
Die Eintracht ist der Favorit und wird vor heimischen Publikum alles dafür tun, das Spiel zu gewinnen. Für uns wird es wichtig sein, hinten sehr kompakt und leidenschaftlich zu verteidigen, aber auch mutig und entschlossen nach vorne zu spielen.