20.06.2025
Aktion

Mit „Eintracht-Herz“ zum herrlichen Viererpack

17 Tore – eins schöner als das andere –, ein furioses Debüt, ein besonderer Motivator und der Traum vom Spielplatz auf der eigenen Sportanlage: „Eintracht in der Region“ bei der SKG Rodgau.

Es läuft die 56. Minute auf der Sportanlage der SKG Rodgau in der Partie zwischen den gastgebenden Alten Herren und der Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt, als die nächste Flanke in den Strafraum fliegt. Marco Fabián setzt zum Fallrückzieher an, trifft diesen nahezu perfekt – es ist das Tor zum 11:2-Zwischenstand für das Team der beiden Trainer Andree Wiedener und Wolfgang Trapp. Treffer Nummer 300 der Tradi im Rahmen von „Eintracht in der Region“. Das Fußballfest vor 1300 Zuschauern hat den nächsten Höhepunkt erreicht, denn es mangelt nicht an Highlights an diesem sommerlichen Frühabend im Rodgauer Stadtteil Jügesheim.

Lupfer, Schlenzer, Fallrückzieher, Kombinationen

Diese gibt es nicht nur während, aber hauptsächlich in den 80 Minuten Spielzeit auf dem Rasen. Marco Fabián, erstmals im Dress der Traditionsmannschaft unterwegs, hatte bereits nach vier Minuten eröffnet und die Torparty früh gestartet. Ervin Skelas Lupfer (6.) und Schlenzer (7.), Rudi Bommer erstmals nach zwei Jahren und zwei Tagen (9.), Michael Thurks Lupfer (13.), kurz davor auch Mounir Chaftar (10.) – nach 13 Minuten war schon das halbe Dutzend voll. Die beiden Regionstoptorschützen Skela (20.) und Thurk (24./30.) legten nochmal nach, sodass nach einer halben Stunde der Halbzeitstand von 9:1 hergestellt war. Denn auf der Gegenseite hatte Armin Chaudhary eingenetzt (26.), sodass gemäß Wunsch der heimischen Alten Herren „Sexy“ von Marius Müller-Westernhagen durch die Lautsprecher dröhnte.

Die beiden wissen, wie man mit dem Ball zaubert: Ervin Skela und Maro Fabián.

Auch nach der Halbzeitpause ging es torreich weiter. Fabián packte gleich zweimal den Fallrückzieher aus (56./67.), nachdem er das zehnte Eintracht-Tor markiert hatte (53.); Matthias Hagner rückte in der ewigen Regionstorschützenliste mit seinem 21. Streich auf den vierten Rang hinter Skela, Thurk und Alex Meier vor; und auf der Gegenseite sorgten der frühere Eintracht-Stadionsprecher Mirko Förster (50./72.) und Kenan Kaya (75.) für heimischen Jubel. 13:4 – nur zweimal in 48 Regionsspielen sahen die mittlerweile über 100.000 Zuschauer genau ein Tor mehr. Zum 25. Mal stand Tuncay Nadaroglu im Eintracht-Kader, er erreichte damit als elfter Spieler diese Marke. Apropos Kader: Beim Gegner war erstmals in einem Alt-Herren-Team eine Frau mit dabei, und es war keine Geringere als die ehemalige Weltfußballerin und FFC-Frankfurt-Ikone Birgit Prinz.

Olaf der Flipper als Motivator?

War es vielleicht Olaf der Flipper, der die Eintracht-Tradi zu diesem Torhunger motivierte? „Wir sagen danke schön“ von den Flippers ist so etwas wie das Kabinenlied der Tradi und wurde in Rodgau erstmals zum Einlaufen der Mannschaft zum Warmmachen gespielt. Mit im Schlepptau hatten Karl-Heinz Körbel und Co. mit Olaf Malolepski ein ehemaliges Mitglied der mittlerweile aufgelösten „Die Flippers“, als Olaf der Flipper tritt er nun solo auf. „Seit ich 1960 gespannt das Landesmeister-Finale zwischen der Eintracht und Real Madrid geschaut habe, habe ich eine Verbindung zur Eintracht und freue mich, dass unser Lied seinen Platz bei der Tradi hat“, sagte er am Stadionmikrofon bei FFH-Moderator Daniel Granitzny. Vorher hatte er in der Kabine einige Worte an die Tradispieler gerichtet, ehe unter großem Applaus der Spieler – wie gewohnt – „Wir sagen danke schön“ abgespielt wurde.

Mit vier Toren zeigte Marco Fabián bei seinem Debüt den größten Torhunger – und auch große Kondition, denn er hatte vor dem Spiel schon zwei Stunden mit den 40 SKG-Kids bei der Fußballschule zusammen mit Lise Munk, Manfred Binz, Alexander Conrad und Cezary Tobollik in der prallen Sonne verbracht. „Das hat großen Spaß gemacht heute. Mit den Kids und auch mit der Tradimannschaft. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich dabei sein durfte. Immer, wenn ich hier bin, bin ich glücklich. Die Eintracht ist in meinem Herzen“, sagte der Mexikaner nach dem Spiel inmitten von vielen Fans beim Autogrammeschreiben. Zwei Jahre nach seinem Karriereende hatte der frühere Mittelfeldakteur vor Spielfreude gestrotzt und mit Skela, Hagner, Thurk und Co. freilich ebenso aktive Teamkameraden in der Offensive an seiner Seite. In diese schaltete sich auch Karl-Heinz Körbel immer wieder ein, einen Treffer legte er sogar auf. Über Fabián sagte er am FFH-Mikro: „Wir sind glücklich, dass Marco gespielt hat. Er ist nicht nur ein toller Fußballer, sondern auch ein toller Mensch“.

Die Eintracht ist in meinem Herzen.

Marco Fabián

Viele Menschen hatten das Event, zu dem auch drei Tanzauftritte aus den Reihen der Gastgeber gehörten, in Rodgau möglich gemacht, allen voran die unermüdliche Organisationschefin Alina Walter. „Wir sind unglaublich froh, dass wir ausgewählt wurden. Die Zusammenarbeit mit der Eintracht hat sehr viel Spaß gemacht. Wir hatten viele Helferinnen und Helfer, die mit viel Herzblut und Leidenschaft das Event gestemmt haben. Wir haben rund 2000 Kinder und Jugendliche im Verein, ein Spielplatz auf der Anlage wäre super“, sprach sie auch darüber, wie Einnahmen verwendet werden können. Der Vereinsvorsitzende Lothar Mark verwies darauf, dass alleine die Unterhaltung der riesigen Sportanlage rund 150.000 Euro pro Jahr koste.

Vor dem Feiertag klingelte die Kasse bei der SKG derweil mehr auf der Einnahmen- als auf der Ausgabenseite, denn bis tief in die Nacht feierten Eintrachtler und SKGler den gelungenen Eintracht-Tag. Diese von LOTTO Hessen, Medien-Partner HIT Radio FFH, Fußballschulen-Partner Kaufland und der Eintracht ermöglichte Veranstaltung sorgte somit für zufriedene Gesichter auf allen Seiten – allen voran beim immer lächelnden Marco Fabián, der mit seinen herrlichen Toren auch für Freude auf den Rängen gesorgt hatte.

Tore

1:0 Fabián (4.)
2:0 Skela (6.)
3:0 Skela (7.)
4:0 Bommer (9.)
5:0 Chaftar (10.)
6:0 Thurk (13.)
7:0 Skela (20.)
8:0 Thurk (24.)
8:1 Armin Chaudhary (26.)
9:1 Thurk (30.)
9:2 Mirko Förster (50.)
10:2 Fabián (53.)
11:2 Fabián (56.)
12:2 Hagner (58.)
13:2 Fabián (67.)
13:3 Mirko Förster (72.)
13:4 Kenan Kaya (74.)

Aufstellung Eintracht-Tradi

Klandt (Steinle) - Bindewald (Lasser), Körbel (Balzer), Nadaroglu (Di Gregorio), Oczipka (Zick), Zampach (Uwe Müller), Bommer (Gerster), Chaftar (Cimen), Skela (König), Fabian, Thurk (Hagner)
Trainer: Trapp, Wiedener