22.10.2022
Bundesliga

„Mit Spaß und Freude am Spiel“

Glasner, Rode und Trapp analysieren die starke Leistung insbesondere vor der Pause, während Jesper Lindström die Gründe für seine beiden Treffer erklärt. Die Stimmen zum Spiel.

Cheftrainer Oliver Glasner: Es war ein völlig verdienter Sieg. Wir haben ein starkes Umschaltspiel in der ersten Halbzeit gezeigt, hatten aber auch einen Big Save von Kevin Trapp. Ansonsten haben die Spieler das umgesetzt, was wir uns vorgestellt haben. Gladbach hat versucht, über das Zentrum mit Kombinationen durchzukommen, wir waren hier aber wach bei den Ballgewinnen. In der Offensive haben wir unser Tempo sehr effizient und gut ausgespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir es eigentlich kontrolliert, haben Gladbach aber mit einem Fehler zurückkommen lassen. Hier müssen wir gierig sein, dass wir diese Spiele noch souveräner nach Hause bringen. So hätte ich mir noch ein wenig mehr Punch nach vorne gewünscht, aber die Jungs haben aktuell auch ein Mammutprogramm, weshalb ich heute sehr zufrieden und glücklich nach Hause fahre.

Hat eine "großartige Leistung" gesehen: Sebastian Rode.

Sebastian Rode: Im Zweikampf werde ich schon ordentlich getroffen, aber es ist nichts Schlimmeres passiert und wir haben das Spiel gewonnen. Wir haben eine großartige Leistung gezeigt, vor allem in dieser Art und Weise. In der ersten Halbzeit waren wir sehr, sehr gut und haben die Räume gut genutzt, die uns der Trainer vorher aufgezeigt hatte. Wir haben die Bälle hoch gewonnen und dann die Tore gemacht. Vor uns liegt jetzt ein schweres Spiel gegen Marseille, das wir unbedingt gewinnen wollen, um in der Gruppe noch ein Wörtchen mitreden zu können.

Jesper Lindström: Wenn man das ganze Spiel sieht, war Gladbach auch in der zweiten Hälfte nicht schlecht. Wir haben aber unsere Chancen gut genutzt und darum geht es im Fußball. Wenn du die erste Gelegenheit direkt rein machst, wird es natürlich auch einfacher. Das ist uns heute gut gelungen. Das Lob für mich [von Lothar Matthäus am Sky-Tisch; Anm. d. Red.] muss ich an meine Teamkollegen weitergeben. Kolo ist enorm wichtig für mich, denn wir passen gut zusammen und sind beide schnell. Aber auch Daichi und Rafa helfen mit immer wieder. Das war schon vergangene Saison so und in dieser haben wir jetzt noch mehr Optionen. Auch Mario und Seppl Rode sind extrem wichtig für uns. Auch wenn das Spiel mal hektisch wird, kannst du diese beiden immer anspielen, denn sie haben eine unglaubliche Ruhe. Im Vergleich zur vergangenen Spielzeit habe ich mittlerweile mehr Ruhe, dadurch ist mein erster Kontakt besser und dadurch werden auch die Torschüsse gefährlicher. Daran haben wir viel gearbeitet und davon profitiere ich inzwischen.

Jetzt müssen wir am besten so weitermachen mit Spaß und Freude am Spiel, am Verteidigen und am nach vorne spielen. Das ist unheimlich intensiv, wir gehen ein hohes Pensum, haben aber eine physisch starke Mannschaft sowie die nötige Lockerheit und den Willen.

Kevin Trapp

Kevin Trapp: Vor allem die erste Halbzeit war sehr effizient, wir haben es fast perfekt gespielt und unseren Plan umgesetzt. Nach der Pause haben wir ein bisschen weniger gemacht, das ist vielleicht auch normal bei dem Spielstand. Dann mussten wir mehr hinterherlaufen, das tut weh. Insgesamt war es eine sehr souveräne Leistung. Jetzt müssen wir am besten so weitermachen mit Spaß und Freude am Spiel, am Verteidigen und am nach vorne spielen. Das ist unheimlich intensiv, wir gehen hohes Pensum, haben aber eine physisch starke Mannschaft sowie die nötige Lockerheit und den Willen. Dann entstehen so Leistungen und wir können jede Mannschaft schlagen.

Daniel Farke (Cheftrainer Borussia Mönchengladbach): Glückwunsch an Oliver und seine Mannschaft. Frankfurt hatte eine hohe Effizienz im letzten Drittel und hat deshalb auch verdient gewonnen. Das Halbzeitergebnis war ein wenig surreal, weil der Unterschied gefühlt nicht so groß war. Der Unterschied war allerdings, dass Frankfurt seine Chancen genutzt hat, wir waren dazu nicht in der Lage. Unsere letzten Aktionen waren zu unsauber. Bei den Kontern haben wir es zudem nicht geschafft, diese frühzeitig zu unterbinden. In der zweiten Halbzeit sind wir Schritt für Schritt zurückgekommen, haben auch den Anschlusstreffer erzielt. Die Unterbrechung kam dann zu einem unglücklichen Zeitpunkt, aber das müssen wir so akzeptieren. Am Ende müssen wir eine verdiente Niederlage gegen einen sehr guten Gegner akzeptieren.

Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach): Wir haben die Eintracht teilweise mit einfachen Fehlern eingeladen und sie haben diese dann eiskalt angenommen. Frankfurt ist eine Topmannschaft, das hat man heute gesehen. Wir hätten sauberer und entschlossener spielen müssen, so wurden wir dann mehrfach bestraft. Ich finde das 0:3 zur Pause ist etwas zu hoch, denn auch wir haben großen Aufwand betrieben, uns aber nicht belohnt. Die Frankfurter waren zielstrebiger und effektiver und dann steht es zur Pause 0:3. Wir haben auch in der Pause noch daran geglaubt, dass wir zurückkommen können. Denn auch wir haben die Eintracht zu Fehlern gezwungen, aus einem ist dann auch unser Tor entstanden. In der ersten Hälfte haben wir auch ein bis zwei gute Chancen, machen diese aber nicht rein. Wir haben gezeigt, dass wir auf diesem hohen Niveau mithalten können. Am Ende ist die Niederlage aber verdient."