„Momente wie diese müssen wir genießen“

„Mit Fröhlichkeit feiern, mit Wehmut gedenken und Hilfsbedürftige unterstützen“, so der Slogan des SV Nieder-Moos, den sich der Verein aus dem Vogelsbergkreis bereits bei der Bewerbung zugelegt hatte. Am vergangenen Freitag wurde dieses Motto am Ufer des über die Kreisgrenzen hinaus bekannten Sees gelebt.

Manfred Binz, zunächst als Trainer der Fußballschule und später als Spieler bei der Traditionsmannschaft im Doppeleinsatz, freute sich über den Tag beim Sportverein: „Momente wie diese müssen wir genießen“, sagte er bei FFH-Moderator Daniel Granitzny im Rahmenprogramm der Veranstaltung.

Mit Fröhlichkeit feiern

Mit Fröhlichkeit feiern war für die Nieder-Mooser derweil keine große Aufgabe. Reinhard Henkel vom Förder- und Alexander Betz vom Hauptverein hatten über 60 Helfer organisiert, die für einen reibungslosen Ablauf am und im schmucken Vereinsheim sorgten.

„Ein Event in dieser Größenordnung haben wir seit Jahren nicht gehabt“, sagte Betz wenige Minuten vor dem Anpfiff. Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Vereins waren vor zwei Jahren pandemiebedingt ausgefallen. Am Freitagabend, mit dem Eintracht-Tag auf dem Vereinsgelände des SV, wurde alles nachgeholt.

Mit Wehmut gedenken

Mit Wehmut gedenken gelang den Verantwortlichen des Sportvereins ebenfalls. Kurz vor dem Anpfiff griff Reinhard Henkel das Mikrofon und sorgte mit einfühlsamen Worten in Richtung einiger verdienter, bereits verstorbener Vereinsmitglieder für einen Moment der Stille, bis der Schiedsrichter die Schweigeminute mit einem Pfiff beendete.

Hilfsbedürftige unterstützen

Um Hilfsbedürftige zu unterstützen, wurde der Umsatz mit dem Karten-, Essens- und Getränkeverkauf in die Höhe getrieben. Eintracht Frankfurt, LOTTO Hessen und Hit Radio FFH ermöglichen die Kampagne „Eintracht in der Region“, sodass den Vereinen sämtliche Einnahmen zur Verfügung stehen.

Der SV hat sich dafür entschieden, einen Teil zwei karikativen Organisationen zukommen zu lassen. Die Renate Fehl Stiftung und die Grebenhainer Kinderhilfe werden vom Umsatz der über 1000 Zuschauer partizipieren. Vertreter beider Organisationen hatten in der Halbzeitpause Sinn und Zweck ihrer Tätigkeit vorgestellt.

Im Spiel der Ü35 des Gastgebers gegen die Traditionsmannschaft der Eintracht war Sebastian Otto der gefeierte Spieler. Nachdem Alexander Schur, Ervin Skela, Baldo Di Gregorio und Mo Idrissou auf 4:0 für die Adlerträger gestellt hatten, verwandelte der nach sechs Jahren scheidende Nieder-Mooser Spielertrainer eine Flanke per herrlichem Flugkopfball zum 1:4. Mit Ex-Gladbach-Profi Thomas Winter beim SV und Steffen Herzberger bei der Eintracht standen zwei weitere ehemalige SV-Spielertrainer auf dem Platz.

Nach Slobodan Komljenovics Treffer durfte der SV ein zweites Mal jubeln, Steffen Kreller-Beetz hatte getroffen. Skela netzte kurz nach der Pause zum 6:2 ein, ehe Reinhold Jessl eingewechselt wurde und sich sogleich in die Torschützenliste zum 7:2-Endstand eintrug. Jessl ist Trainer bei der SG Freiensteinau, dem Nachbarverein. „Die beiden Vereine sind sehr miteinander verbunden. Auch deshalb war es eine große Ehre für mich, hier heute mitspielen zu dürfen. Ein paar Jungs aus meinem Verein waren auch hier, da wird es nächste Woche das einiges zu besprechen geben“, gab sich Jessl gelassen und fröhlich nach der Partie.

Vor der Partie der Traditionsmannschaften hatte die Fußballschule eine rund zweistündige Trainingseinheit mit Jugendlichen aus dem Verein absolviert. Zum Trainerteam der Fußballschule gehörten neben Manfred Binz auch Lise Munk, Alexander Conrad, Thomas „Zampe“ Zampach und Cezary Tobollik. In Koordination, Technik, Torschuss und Spielform konnten die 40 Kids zwischen sieben- und 14-Jahren ihr Können unter Beweis stellen.

Hinteregger am Freitag mit Alex Meier

Während sich Traditionsmannschafts- und Fußballschulen-Leiter Karl-Heinz Körbel („Ein riesiges Kompliment an den Gastgeber“) mit seinem Team noch weit nach Abpfiff im Vereinsheim tummelte, geht der Regionsmarathon nun richtig los. Bereits an diesem Freitag folgt das erste von fünf Spielen im Juli. In Hochheim kommt es in der Tradi zum Debüt von Europa-League-Sieger Martin Hinteregger. Auch Alex Meier hat sich angekündigt. Es folgen zwei weitere Tradispiele in Heuchelheim bei Gießen (14. Juli) und Kaichen in der Wetterau (21. Juli) sowie die beiden Profispiele in Wetzlar (15. Juli) und Fulda (22. Juli).