Marco, nach der Länderspielpause beginnt der Saisonendspurt. Gibt’s schon neue Ziele?
Marco Russ: Der Klassenerhalt ist seit langem sicher. Wir haben noch ein hartes Programm, vor allem auswärts. Wenn wir den guten Punkteschnitt halten, ist auf jeden Fall etwas für uns drin. Wenn man die ganze Saison dort oben steht, will man nicht auf Platz acht oder neun landen. Dann wäre die ganze harte Arbeit umsonst gewesen. Wir haben eine Riesenchance, die wollen wir nicht einfach aus der Hand geben. Uwe Bein hat es richtig gesagt: eine Qualifikation für Europa wäre für uns wie eine Meisterschaft. Aber dafür müssen wir hart arbeiten und an unser Limit gehen.
Nächster Gegner ist Werder Bremen am Ostersonntag. Was kommt auf euch zu?
Marco Russ: Das wird ein zweikampfbetontes und intensives Spiel. Bremen hat stetig gepunktet, sich freigewurschtelt. Werder ist heimstark, hat zuhause kaum Punkte abgegeben zuletzt. Es wird sehr schwer – aber auch mal wieder Zeit, dass wir mal wieder auswärts punkten.
Was müsst ihr machen, um zu punkten?
Marco Russ: An unsere Tugenden, die uns in den vergangenen Monaten ausgezeichnet haben, wieder rankommen. Ein läuferisch starkes Spiel machen, Zweikampfhärte zeigen und dann unsere spielerische Stärke auf den Platz bringen. Aber erstmal dagegenhalten, denn Bremen wird auch versuchen, körperlich in das Spiel hineinzukommen.
Wie geht es dir körperlich?
Marco Russ: Gut. Ich muss alle vier Monate zur Untersuchung. Ansonsten bin ich topfit, es läuft gut für mich. Ich bin zufrieden, war immer dabei und habe einige Spiele gemacht. Insgesamt können wir als Mannschaft 90 Minuten gehen, kein Problem. Harte Arbeit zahlt sich aus.
Wie siehst du deine Rolle aktuell? In der Dreierkette wird viel rotiert, niemand kann sich sicher sein, ob er spielt.
Marco Russ: Man sollte sich auch nicht sicher sein dürfen. Denn dann lässt man vielleicht auch mal nach. David ist der absolute Chef hinten, er ist ausgeklammert. Wenn Makoto hinten spielt, ist nur ein Platz frei für drei Leute. Aber das ist gut. Wir halten unsere Leistung konstant gut, keiner lässt nach. Das zeugt von einer Qualität, die wir in der Breite in den vergangenen Jahren nicht hatten.
Ist das derzeit die beste Mannschaft, in der du je gespielt hast?
Marco Russ: Das kann man schon so sehen. Damals mit Sebi Jung und Pirmin Schwegler hatten wir auch eine starke Mannschaft. Heute zeichnet uns aber der besondere Spirit und das Herz aus. Innerhalb der Kabine haben wir ein Super-Miteinander, es passt von den Charakteren her perfekt. Da kann ich mich an keine Mannschaft erinnern, bei der das stärker war.