03.11.2023
Bundesliga

„Müssen Fußball arbeiten“

Dino Toppmöller macht auf die besonderen Umstände bei Union Berlin aufmerksam, gibt Updates zu Trapp, Götze, Smolcic und Koch und begründet seine Startelfgarantie für Max.

Dino Toppmöller über …

… die Personalsituation: Die Tendenz ist nach Gesprächen mit den Ärzten und Physios positiv. Bei Kevin Trapp, Mario Götze und Hrvoje Smolcic sieht es gut aus. Auch Robin Koch hat keine Schmerzen mehr. Dass es ohne Schmerztabletten und Spritze geht, ist ein gutes Zeichen. Komplette Entwarnung möchte ich aber noch nicht geben, sondern das Abschlusstraining abwarten.

… Gegner Union Berlin: An Der Alten Försterei wird Fußball zunächst gearbeitet – das meine ich nicht despektierlich. Denn Union steht für eine intensive und laufstarke Spielweise mit guten offensiven Abläufen, zweiten Bällen und guten Standards. Für uns gilt deshalb, nicht den Schönheitspreis gewinnen zu wollen. Dafür ist dieses Spiel nicht prädestiniert. Wir müssen Fußball arbeiten, bevor wir darüber sprechen, fußballerisch zu glänzen.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

... die Ausgangslage: Als ich das letzte Mal bei Union war, waren wir mit den Bayern punktgleich. Jetzt ist die Ausgangslage eine andere. Dass sie elf Spiele hintereinander verlieren, war ungewöhnlich zu beobachten. Viele Partien verliefen eng und unglücklich für sie. Auf der einen Seite können wir hier vom angeschlagenen Boxer sprechen, der extrem gefährlich ist. Aber klar ist auch, dass Berlin nicht vor Selbstvertrauen strotzen wird. Es kommt darauf an, dass wir von der Einstellung her total bereit und nicht überrascht sind, wenn es in den ersten Zweikämpfen richtig scheppert. Diese Tür dürfen wir nicht einen Spalt öffnen, sonst kriegt der Gegner das Gefühl, es könnte etwas gehen; auch mit dem super Publikum, das hinter der Mannschaft steht. Wenn wir von der ersten Sekunde an total da sind, glaube ich, kann sich das Spiel in unsere Richtung entwickeln. Wir setzen alles daran, zu gewinnen.

... vier Auswärtsspiele am Stück: Wir beschäftigen uns nicht damit. Es ist, wie es ist. Wir nehmen die Situation an und möchten das Maximale daraus machen. Abwechselnd zu Hause anzutreten ist natürlich einfacher, als immer auf Reisen zu sein. Aber wir suchen nicht ansatzweise nach Entschuldigungen, sind dafür gerüstet und werden es nicht als Alibi gelten lassen.

Auf die Entwicklung von Philipp sind wir maximal stolz.

Cheftrainer Dino Toppmöller

... den Begriff Mentalitätsspieler: Mentalitätsspieler sind für mich die, die unabhängig von der Situation Mentalität zeigen: Ob es 0:2 oder 2:0 steht, ob sie die Aussicht auf Einsätze haben oder nicht. Jens Grahl ist dafür das Paradebeispiel. Er geht immer vorneweg, pusht sich selbst und die anderen. Entsprechend ist er immer vorbereitet auf den Fall X. Er hat eine außergewöhnliche Einstellung, die sich jetzt mit Einsätzen auszahlt. So verdient man sich das persönliche Quäntchen Glück. Das ist nicht das Resultat einer Trainingseinheit, sondern von Wochen, Monaten und Jahren.

... Philipp Max: Philipp hat derzeit die Nase vorn. Niels Nkounkou versuchen wir trotzdem, in einen gewissen Rhythmus zu bekommen. Er bringt sich wie alle ein und hat wie alle die Spiele gegen Helsinki und Köln gewonnen. Auf die Entwicklung von Philipp sind wir maximal stolz. Wir haben ihn unterstützt und mit ihm gesprochen. Aber in erster Linie darf er sich für den Moment selbst auf die Schulter klopfen, weil er sich selbst aus dem kleinen Tal geholt hat und gezeigt hat, wie wichtig er sein kann: er spielt schlau, hat ein gutes Pass- und Flankenspiel. Ich bin froh, dass er im Moment so gut drauf ist. Er wird in Berlin wieder starten.