Der FC Barcelona gehört seit Jahrzenten zur Beletage im europäischen Vereinsfußball. In der Saison 2008/09 und 2014/15 feierten die Katalanen jeweils den größtmöglichen Erfolg im Laufe einer Saison: Das Triple, bestehend aus Meisterschaft, Pokal- und Champions-League-Titel. Zu dieser Zeit standen Pep Guardiola oder Luis Enrique an der Seitenlinie, vorne wirbelte Lionel Messi. Inzwischen hat sich personell einiges getan. Vereinslegenden wie Andrés Iniesta, Messi oder Xavi stehen nicht mehr auf dem Feld.
Letzterer ist seit dem 6. November 2021 Trainer der Blaugrana, nachdem der FCB unter Ronald Koeman den schlechtesten Saisonstart der Vereinshistorie hinlegte und nach zehn Spieltagen auf Rang neun stand. Auch in der Campions League blieb der Erfolg in dieser Saison aus, unter anderem nach zwei 0:3-Niederlagen gegen den FC Bayern. Am Ende der Gruppenphase hieß es Rang drei, es folgten die Play-offs in der UEFA Europa League.
Es ist mit gewissermaßen im doppeten Sinne eine neue Zeitrechnung für die sonst so erfolgsverwöhnten Katalanen, bei denen immer noch große Namen wie Piqué, Frenkie de Jong, Ousmane Dembélé und seit Ende Januar Pierre-Emerick Aubameyang spielen. Die beiden Letztgenannten sind bestens aus der Bundesliga bekannt. In der Saison 2016/17 gingen Dembélé und Aubameyang für den BVB auf Torejagd, wobei der Gabuner am Ende mit 31 Toren Torschützenkönig wurde. Dembélé wechselte nach der Saison zum Barcelona. Ein Jahr später verließ auch Aubameyang die Borussen und schloss sich dem Arsenal FC an. Seit wenigen Wochen geht der Gabuner nun für den FC Barcelona auf Torejagd, möchte mit seinem Kumpel Dembélé an erfolgreiche Dortmunder Zeiten anknüpfen und Barca wieder nach oben schießen.
Seit der Rückkehr von Xavi geht es sportlich wieder bergauf, aktuell steht in La Liga Rang drei zu Buche. Auch wenn die Meisterschaft außer Reichweite scheint, ist die direkte Qualifikation für die Champions League wieder in greifbarer Nähe. In diesen Wettbewerb gedenkt der Eintracht-Gegner, auch auf internationalem Wege zurückzukehren, wie Xavi kürzlich erklärte: „Wir möchten uns über die Europa League für die Champions League qualifizieren.“ Die Eintracht weiß also, was auf sie zukommt, wenn der FC Barcelona am 7. April im Deutsche Bank Park gastieren wird. Eine Woche Später geht es dann ins Camp Nou, welches mit 99.354 Plätzen das größte Fußballstadion des Kontinents ist. Die nächste europäische Reise, und womöglich eine wie keine zuvor in jüngerer Vergangenheit.
Fakten und Kuriositäten
- Die Eintracht trifft zum ersten Mal nach 1994/95 in einem internationalen Wettbewerb in der K.-o.Runde zweimal hintereinander auf Mannschaften aus einer Nation. Damals hießen die Gegner im Achtel- und Viertelfinale SSC Napoli und Juventus Turin aus Italien.
- Der FC Barcelona ist erstmals sein der Saison 2003/04 wieder in der Europa League beziehungsweise UEFA-Cup vertreten. Damals schied Barca im Achtelfinale ohne eigenen Torerfolg gegen Celtic Glasgow aus (0:1, 0:0). Mit der Nummer sechs im Mittelfeld dabei: der heutige Trainer Xavi. Der FCB hat diesen Wettbewerb noch nie gewonnen.
- Torhüter Marc-André ter Stegen ist Nationalmannschaftskollege von Kevin Trapp. Beide trafen 2016/17 im Achtelfinale der UEFA Champions League mit ihren Klubs aufeinander, ter Stegen schon bei Barca und Trapp im Trikot von Paris Saint-Germain. Das Hinspiel gewann der heutige Frankfurter übrigens mit 4:0, über das Rückspiel sei lieber der Mantel des Schweigens gehüllt...
- Neben Marc André ter Stegen und Luuk de Jong (beide Mönchengladbach) haben auch Ousmane Dembélé und Pierre-Emerick Aubameyang (beide BVB) Bundesligaerfahrung vorzuweisen.
- Ältester Spieler im Kader ist Dani Alves mit 38 Jahren. Der Brasilianer kehrte im vergangenen Oktober zurück zum FC Barcelona, bei dem er bereits von 2008 bis 2016 unter Vertrag stand. Er ist allerdings in der Europa League nicht spielberechtigt.
- Der FC Barcelona ist erstmals in einem Pflichtspiel Gegner der Eintracht. Erstmals duellieren sich beide Mannschaften auf deutschem Boden. Die Freundschaftsspiele 1973 und 1976 fanden jeweils in Barcelona statt.