08.09.2020
Team

„Nichts davon ist wirklich ein Geheimnis...“

Makoto Hasebe über Konstanz, Konkurrenz, Karriereende.

Makoto Hasebe über

…sein Erfolgsgeheimnis: Die Mentalität ist ganz entscheidend. Das bedeutet, dass du immer hungrig sein musst. Wenn du nicht mehr hungrig bist, dann kannst du aufhören zu spielen. Dazu kommt natürlich die körperliche Fitness. Ich lege zu 100 Prozent den Fokus auf den Fußball und richte meinen Schlaf, meine Ernährung und meine Freizeit darauf aus. Die japanische Küche ist da sicherlich förderlich, weil sie sehr ausgewogen und gesund ist. Zuhause nehme ich abends zudem oft ein Bad zur Entspannung und dehne mich regelmäßig. Ich würde sagen, nichts davon ist wirklich ein Geheimnis (lacht).

…seine Leistungsfähigkeit: Ich will immer spielen – ob ich das dann auch tue, entscheidet der Trainer. Wenn ich ganz ehrlich sein soll, merke ich natürlich, dass ich älter werde. Ich brauche einfach mehr Zeit zur Regeneration. Wir haben einen großen Konkurrenzkampf im Kader und weniger Spiele als in den vergangenen beiden Jahren. Deshalb muss ich mich genauso beweisen wie alle anderen auch.

…sein mögliches Karriereende und seine Zukunft: Ich habe noch gar nichts entschieden. Es kann sein, dass es meine letzte Saison ist, das muss es aber nicht. Der Fokus liegt auf meiner Karriere als Fußballprofi. Aber ich lege aktuell zumindest den Grundstein für die Zeit nach meiner Karriere und bin bereits seit Juli Markenbotschafter für Eintracht Frankfurt. Außerdem werde ich hoffentlich ab Oktober meinen Trainerschein online machen können. Langfristig wollen wir als Familie hier in Deutschland bleiben.

Ich denke, wir sind fit. Wenn wir dazu auch auf dem Platz mental voll da sind, sollte uns ein erfolgreicher Auftakt gelingen.

Makoto Hasebe

…über die Konkurrenz auf seiner Position: Martin [Hinteregger; Anm. d. Red.] spielt auf der Position auch sehr gut, er ist zudem kopfballstark und kann sich im Zweikampf behaupten. Meine Stärke ist sicherlich meine Erfahrung. Dadurch habe ich natürlich eine andere Spielübersicht. Das hilft mir manchmal, einen entscheidenden Moment schneller am Ball zu sein.

…die Dreierkette: Das Gute ist, dass wir sehr flexibel sind. Wenn es mit der Dreierkette nicht funktioniert, können wir das sofort ändern. Das ist ganz entscheidend. Bisher haben wir in der Vorbereitung immer in einer Dreierkette trainiert, deshalb denke ich, werden wir auch so spielen. Aber manchmal überrascht uns der Trainer auch.

…das anstehende Pokalspiel: 1860 München hat sich im Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten Würzburger Kickers durchgesetzt. Ich denke, das ist ein ernstzunehmender Gegner. Denn wir wissen auch, dass wir uns in den vergangenen zwei Jahren gerade gegen solche Gegner schwergetan haben. Der Pokal ist immer für eine Überraschung gut. Aber ich denke, wir sind fit. Wenn wir dazu auch auf dem Platz mental voll da sind, sollte uns ein erfolgreicher Auftakt gelingen.

ich fühle mich so wohl in Frankfurt. Es ist einfach meine zweite Heimat.

Makoto Hasebe

…Daichi Kamada: Wenn er bleibt, wäre das die beste Lösung für ihn und für uns. Ich weiß, dass er viel Potential hat. Aber mir hat in der letzten Saison etwas die Konstanz gefehlt – ich als Landsmann darf das sagen (lacht). Er sollte ein weiteres Jahr hier in Frankfurt nutzen, um stabiler zu werden und dann kann er schauen, wie es weitergeht.

…die Führungsspieler im Team: Ich denke, wir haben genügend Spieler, die Verantwortung übernehmen können wie zum Beispiel David Abraham, Sebastian Rode, Timothy Chandler, Kevin Trapp, Stefan Ilsanker oder auch Danny da Costa und Dominik Kohr. Die Stimmung in der Mannschaft ist wirklich gut.

 …seine Rolle als ältester Bundesligaspieler: Ich bin sehr stolz, der älteste Bundesligaspieler zu sein. Das steht außer Frage. Ich hätte nie geglaubt, mehr als zehn Jahre auf diesem Niveau spielen zu können. Ich hatte schon des Öfteren den Gedanken, dass nach der jeweiligen Saison Schluss ist, aber ich fühle mich so wohl in Frankfurt. Es ist einfach meine zweite Heimat.