Cheftrainer Dino Toppmöller nahm im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Aberdeen vor drei Tagen fünf Änderungen in seiner Startelf vor: Willian Pacho, Tuta, Aurélio Buta, Ansgar Knauff und der von einer Erkältung genesene Farès Chaibi kehrten zurück ins Team, dafür rotierten Hrvoje Smolcic, Elias Baum, Makoto Hasebe, Jens Petter Hauge und Jessic Ngankam auf die Bank. Die nach Donnerstag angeschlagenen Kevin Trapp und Eric Junior Dina Ebimbe wurden genauso rechtzeitig wieder fit wie Ellyes Skhiri, der erstmals seit über zwei Wochen wieder im Kader stand. Den gelbgesperrten Omar Marmoush in der Sturmspitze ersetzte Chaibi. Gegenüber dem vergangenen Ligaspiel gegen Bayern München war Niels Nkounkou der einzige Neue im Team.
Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena begannen die Adlerträger mutig und hatten nach 30 Sekunden die erste Offensivaktion, doch Knauff kam nach schöner Vorarbeit von Buta im Strafraum nicht zum Abschluss (1.). Kurz danach prüfte Pacho nach einer Ecke zum ersten Mal Lukas Hradecky im Tor der Hausherren (5.).
Eintracht mutig, aber Boniface schlägt zu
Während der Eintracht die ersten Minuten gehörten, schlug der Tabellenführer mit dem ersten Torschuss eiskalt zu: Nach Zuspiel von Florian Wirtz erfuhr Victor Boniface einmal zu wenig Gegenwehr und überwand Trapp mit einem Rechtsschuss aus 15 Metern ins lange Eck (14.).
Die Gäste zeigten sich vom Rückstand unbeeindruckt und begegneten den Leverkusenern mit aggressivem Zweikampfverhalten, konzentrierter Arbeit gegen den Ball und machten auch vorne hin und wieder auf sich aufmerksam: Tuta tauchte nach einem langen Pass von Pacho im gegnerischen Sechzehner auf und wurde im letzten Moment von Tah geblockt (27.).
Die Hausherren ihrerseits mussten für ihren zweiten Torschuss bis zur 34. Minute waren, als Alejandro Grimaldo einen direkten Freistoß aus gut 20 Metern knapp über die Querlatte setzte, sodass die an Chancen arme wie ausgeglichene erste Halbzeit 1:0 für Bayer endete.
Wie im ersten Durchgang gehörte den Frankfurtern auch in der zweiten Halbzeit die erste Offensivaktion: Buta setzte sich gegen Jonathan Tah durch, doch die anschließende Hereingabe fälschte Grimaldo ab, sodass Hradecky den Ball sicher abfangen konnte (47.). Kurz darauf konnte Wirtz nach Ablage von Boniface im Sechzehner frei schießen, doch der deutsche Nationalspieler zielte knapp daneben (50.).
Frimpong staubt ab, Wirtz legt nach
Dann zelebrierte Leverkusen seine ganze Klasse: Exequiel Palacios ließ im Mittelfeld Hugo Larsson aussteigen und trieb die Kugel nach vorne, den Schuss von Boniface im Strafraum konnte Trapp noch stark parieren, doch der durchgelaufene Frimpong staubte aus kurzer Distanz zum 2:0 für die Werkself ab (51.).
Auch in der Folge blieb Leverkusen effizient: Boniface schickte Wirtz kurz hinter der Mittellinie auf die Reise und der Jungnationalspieler blieb allein vor Trapp cool und lupfte den Ball gekonnt ins lange Eck – das 3:0 für die Hausherren (57.).
Koch muss angeschlagen runter
Kurz danach konnte Koch nicht mehr weitermachen, Smolcic kam für ihn (64.). Zudem ersetzte Skhiri Mario Götze und gab sein Comeback. Wenige Minuten später hatte dann Chaibi die beste Chance für die SGE, doch seinen Schlenzer lenkte Hradecky um den Pfosten (70.).
Insgesamt gehörte der zweite Spielabschnitt klar der Bayer-Elf, die mit zunehmender Dauer immer mehr demonstrierte, warum sie ungeschlagen an der Tabellenspitze steht. Nach einer weiteren schnellen Kombination scheiterte der eingewechselte Schick per Kopf an Trapp (73.). Zudem rettete in der Schlussphase zwei Mal Aluminium für die SGE: die Latte bei einem Wirtz-Schlenzer (81.) sowie der linke Pfosten bei einem Abschluss von Hincapie aus kurzer Distanz (84.). Zudem verfehlte Tapsoba das Tor aus kurzer Distanz nach einem Freistoß von Granit Xhaka (90.).
Pachos Mega-Grätsche
In der letzten Minute der Nachspielzeit entschied Schiedsrichter Christian Dingert nach einem vermeintlichen Foul von Pacho an Adli auf Strafstoß, der nach Eingriff des VAR aber zurecht zurückgenommen wurde – der Eintracht-Verteidiger spielte bei seiner Grätsche in höchster Not klar und ausschließlich den Ball. (90. + 5). Am Ende blieb aus Sicht der Eintracht beim 0:3 gegen Bayer Leverkusen, das in der zweiten Halbzeit das dominantere Team war.
