25.11.2021
Europapokal

Später Ausgleich, doch keine Vorentscheidung

Paciencia trifft in letzter Minute zum 2:2 (1:1)-Endstand, nachdem die Führung zwei Mal gewechselt hatte. Ein Punkt am letzten Spieltag reicht zum Gruppensieg.

Nach einer unspektakulären Anfangsphase kamen die im Vergleich zum Freiburg-Spiel personell unveränderten Adlerträger vor 30.000 Zuschauern in der 13. Minute erstmals vor den Kasten der Belgier, und sofort klingelte es. Timothy Chandler wurde über die rechte Seite auf die Reise geschickt, flankte direkt in die Mitte, wo Daichi Kamada mit dem Außenrist aus sechs Metern abschloss. Jean Butez war zwar mit der rechten Hand noch dran, konnte das Leder aber nur an den Innenpfosten lenken. Für den Japaner war dieser Treffer zum 1:0 das neunte Tor auf internationaler Ebene für die Eintracht, kein aktiver Adlerträger hat mehr auf dem Konto.

Daichi Kamada trifft zum 1:0.

Antwerpen antwortete mit einer Ecke, die auf Umwegen vor den Füßen von Dorian Dessoleil landet, doch Trapp tauchte reaktionsschnell ab. In der Folge präsentierte sich die Eintracht spielfreudig, versuchte, schnell umzuschalten und blieb am Drücker. Wollten sich die Gäste befreien und durchs Mittelfeld kombinieren, war spätestens bei „Libero“ Makoto Hasebe Endstation. Was jedoch bei Royal funktionierte, waren wie vor der Chance von Dessoleil Standards. Viktor Fischer brachte die Ecke in den Rückraum, wo Radja Nainggolan direkt abzog, das Leder zwei Mal abgefälscht wurde und unhaltbar für Kevin Trapp im rechten Toreck landete (33.). Die Eintracht ließ sich nicht entmutigen und war wieder um Spielkontrolle bemüht. Nur zwei Minuten später feuerte Kristijan Jakic den nächsten Warnschuss ab (35./drüber), Jesper Lindström (40.) zielte ebenso zu hoch. Die Eintracht zog vor der Pause nochmal ein Powerplay auf. Aber auch Rafael Santos Borré hatte kein Glück (45./abgeblockt). Drei folgende Ecken allein in der Nachspielzeit brachten nichts mehr ein. Und vor der vierten pfiff Schiedsrichter Paul Tierney zur Halbzeit.

Flankt vor dem 1:0: Timothy Chandler, hier im Kopfballduell.

Die zweite Hälfte begann wie die erste – mit leichter optischer Überlegenheit für die Gastgeber, aber ohne ganz zwingende Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die Eintracht war engagiert und bemüht, konnte sich aber nicht in die gefährliche Zone spielen. Auf der anderen Seite brachte De Laet die Gäste vermeintlich in Führung, als ein Freistoß an den langen Pfosten flog und der Kapitän im Fallen traf. Doch nach langer Videoüberprüfung wurde der Treffer zurückgenommen (71.). Bis zur 89. Minute passierte nicht viel, ehe die Adlerträger ausgekontert wurden und Samatta die Gäste in Führung bringt (89.). Doch die letzte Antwort hat die Last-Minute-Eintracht. Kostic flankte in der vierten Minute der Nachspielzeit punktgenau auf Goncalo Paciencia, der aus sieben Metern ins rechte Eck einköpfte. Erinnerungen wurden wach an seinen späten Treffer in Lissabon zum 2:4-Anschluss im April 2019, der auch erst im nächsten Spiel richtig wichtig wurde.

Denn durch den Sieg von Piräus im Parallelspiel bleibt der Kampf um den Gruppensieg noch offen. Paciencias Tor sorgte dafür, dass nun ein Remis bei Fenerbahce zum ersten Platz und den direkten Einzug ins Achtelfinale reicht. Ansonsten geht's in die Play-offs.