Ein Berliner Junge erobert die Bundesliga
Niko Kovac wurde am 15. Oktober 1971 in West-Berlin geboren. Seine lange Karriere als Fußballer startete der Kroate als kleiner Junge in Berlin-Wedding bei dem dort beheimateten Klub Rapide. Dort wuchsen die Kovacs auch auf.
Im Alter von 17 Jahren wechselte er zu Hertha Zehlendorf, ehe er 1991 mit noch 19 die Chance bekam, Profi zu werden und bei dem damaligen Zweiligisten Hertha BSC anheuerte. Nach fünf Jahren als junger Spieler, in denen er 148 Spiele und 16 Tore für den Hauptstadtklub machte, wagte Kovac 1996 den Sprung in die erste Bundesliga - und ging zu Bayer 04 Leverkusen.
Dort sollte der kämpferisch starke Mittelfeldabräumer schnell seinen Durchbruch schaffen. Für den Werksklub absolvierte Kovac 77 Bundesligaspiele (8 Treffer), sieben Champions-League- und vier UEFA-Cup-Partien. Noch besser lief es für den damals noch jungen kroatischen Nationalspieler bei seiner zweiten Station im Oberhaus - dem Hamburger SV, wo er in zwei Jahren ab 1999 echter Leistungsträger war und in 55 Ligaspielen 12 Tore erzielte. Für den HSV machte er 8 Champions-League-Spiele und erzielte in dieser Zeit in der Königsklasse auch seinen ersten Treffer.
Der FC Bayern ruft
Kovac war in diesen Jahren zu einem überdurchschnittlich guten Mittelfeldspieler gereift, der vor allem dank seiner strategischen und zweikampfbetonten Spielwiese eine echte Führungsfiguer beim HSV wurde. Und das blieb auch dem deutschen Rekordmeister Bayern München nicht verborgen - der ihn 2001 verpflichtete. Mit den Bayern gewann er noch im selben Jahr den Weltpokal, machte in zwei Jahren 34 Partien in der Bundesliga , 6 Partien in der Champios League (1 Tor) und 7 im DFB-Pokal (1 Tor). Zu seinem Abschied 2003 gewann der Verein mit Trainer Ottmar Hitzfeld das Double aus Meisterschaft und Pokal - der Höhepunkt in der aktiven Karriere von Niko Kovac.
Danach kehrte er in seine Heimat Berlin und zu Hertha BSC - mittlerweile wieder in der ersten Liga beheimatet - zurück. Zwischen 2003 und 2006 machte Kovac 75 weitere Bundesligapartien, in denen er 8 Treffer erzielte. Im hohen Fußballeralter von fast 35 Jahren wagte er dann nochmal den Sprung ins Ausland: Zwischen 2006 und 2009 ließ Kovac seine Karriere bei Red Bull Salzburg ausklingen (65 Spiele, 9 Tore) und feierte dabei zwei Meisterschaften. Was er damals noch nicht wusste: Die Station in Österreich sollte der Startschuss für die Zeit nach der aktiven Karriere als Trainer sein. Aber dazu später mehr.
Nationalmannschaftskarriere
Niko Kovac debütierte 1996 in der kroatischen Nationalmannschaft, für die er bis zu seinem Rücktritt als Nationalspieler im Januar 2009 83-mal zum Einsatz kam und insgesamt 15 Tore erzielte. Er nahm an den Weltmeisterschaften 2002 und 2006 sowie an den Europameisterschaften 2004 und 2008 teil. Sowohl bei der EM 2004 als auch der WM 2006 in Deutschland machte er jeweils ein Tor (gegen England und Australien).
Vom Spielfeld an die Seitenlinie
Der Übergang von Kovacs Spielerkarriere zu der als Trainer ist fließend. Nach dem Auslaufen seines Vertrags in Salzburg übernahm er 2009 die zweite Mannschaft des österreichischen Topklubs, die Red Bull Juniors. 2011 stieg er auf und wurde an der Seite von Chefcoach Ricardo Moniz Co-Trainer der Profis.
Den ganz großen Schritt wagte der damals 42-Jährige dann aber im Jahr 2013, als er überraschend zum Nationaltrainer Kroatiens berufen wurde, dem Heimatland seiner Eltern. Kovac schaffte mit seinem Team über die Playoffs gegen Island die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2014, wo man knapp in der Gruppenphase ausschied. In dieser Funktion war er bis September 2015 tätig. Vor der Übernahme der A-Nationalmannschaft hatte Kovac bereits kurzzeitig die U21 Kroatiens betreut.
Seit dem vergangenen Dienstag hat Niko Kovac jetzt die erste Herausforderung in der Liga, in der er beinahe seine gesamte Profikarriere verbrachte: Er ist neuer Coach unserer Eintracht, die für ihn der erste Verein ist, den er trainiert.
Wir wünschen Niko Kovac viel Erfolg bei unserer SGE und eine erfolgreiche Mission Klassenerhalt!
Niko Kovac über seine Aufgabe bei der Eintracht: "Ich freue mich und bin glücklich, einen so großen Verein wie die Eintracht trainieren zu dürfen. Ich weiß auch, dass es gerade eine besondere Situation ist, aber ich bin mir sicher, dass wir schaffen werden, was wir uns alle gemeinsam vorgenommen haben: den Klassenerhalt. Wir müssen unser Herz in die Hand nehmen und unsere Fans mobilisieren, die hinter der Mannschaft stehen müssen. Das alles geht nur, wenn man viel Einsatz und Teamgeist zeigt und als Ganzes auftritt."
Die PK vor #BMGSGE, frei empfangbar via #EintrachtTV : https://t.co/Mf8YxQ8880 pic.twitter.com/IjaHMdybCS
— Eintracht Frankfurt (@Eintracht_News) 11. März 2016
Die PK vor #BMGSGE, frei empfangbar via #EintrachtTV : https://t.co/Mf8YxQ8880 pic.twitter.com/IjaHMdybCS
— Eintracht Frankfurt (@Eintracht_News) 11. März 2016