16.12.1998
Aktuelles

Ohne Kreativabteilung gegen Duisburg

Vor dem schweren Spiel gegen den MSV Duisburg fehlt Trainer Berhard Lippert bis auf Thomas Sobotzik die komplette Kreativabteilung im Mittelfeld der Eintracht. Während Ralf Weber und Bernd Schneider wegen Sperren fehlen, leidet Olaf Janßen an einer Mandelvereiterung, die einen Einsatz am kommenden Samstag (15.30 Uhr) im Waldstadion gegen die Zebras unmöglich erscheinen läßt. Außerdem fehlt weiterhin Thomas Epp wegen Hüftbeschwerden. Lippert ließ es in der heutigen Pressekonferenz offen mit welchen Spielern er die Ausfälle der Leistungsträger kompensieren will. ""Es sind jetzt die Spieler gefragt, die sich bisher evtl. zurückversetzt sahen"", so der Eintracht Interimstrainer. Daß die Aufgabe am letzten Spieltag dieses Jahres für die Eintracht bestimmt nicht einfach wird, sah Lippert am vergangenen Mittwoch in Duisburg, als der MSV den Deutschen Meister aus Kaiserslautern verdient mit 3:1 bezwang. Ein Ergebnis, mit dem Lippert überhaupt nicht zufrieden war, denn ""Duisburg spielt jetzt mit dem nötigen Selbstvertrauen gegen uns auf und zusätzlich haben sie nun zwei Punkte mehr als wir auf dem Konto"". Augenzeuge Lippert vernahm auch, daß die Duisburger sehr schnell von Abwehr auf Angriff und umgekehrt schalten können, aber ,""trotz der drei Tore gegen Lautern"", Schwächen im Offensivbereich offenbarten.



Von einem Schicksalsspiel für die Eintracht möchte der Frankfurter Trainer vor dem Duell gegen einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf zwar nicht reden, schließlich stehen ja noch 16 Punktspiele aus, aber auf einem Abstiegsplatz möchte er auch nicht überwintern, ""da man sich dann zwei bis drei Monate die Tabelle von unten angucken muß"". Die Eintracht wird auf jeden Fall mit dem nötigen Selbstvertrauen versuchen, sich selbst mit drei Punkten das schönste Weihnachtsgeschenk zu machen.



Aufgrund der derzeitigen sportlichen und vereinspolitischen Situation, apelliert Lippert an die Eintracht-Fans und Zuschauer, nicht schon nach dem zweiten oder dritten Fehlpaß zu pfeifen. Die Mannschaft braucht, auch aufgrund der schweren Ausfälle im Mittelfeld, die bedingungslose Unterstützung von den Rängen. Es geht um den Verein Eintracht Frankfurt und die Blicke müssen sich nun nach vorne richten.



Manager Gernot Rohr führte zusammen mit dem Verwaltungsrat ein Gespräch mit Trainer-Wunschkandidat Fanz, der zur Zeit noch bei Hannover 96 unter Vertrag steht. Die Gespräche verliefen gut, es wurde aber noch keinerlei Entscheidungen getroffen. Fanz würde hervorragend in das sportliche Konzept des Vereins passen und zusätzlich kennt er noch einige Spieler aus dem Eintracht-Kader sowie Trainer Lippert aus seiner Zeit beim Hessischen Fußballverband. Aber Fanz ist nur ein Kandidat von vielen. Gespräche mit weiteren Personen, die als Trainer bei Eintracht Frankfurt in Frage kommen könnten, werden ebenfalls noch geführt.



Das Hinspiel endete im Duisburger Wedaustadion 2:1 für den MSV. Das Eintracht-Tor am ersten Spieltag in der Bundesliga nach zweijähriger Abstinenz erzielte Thomas Sobotzik. ak, 17.12.98