Das neue Jahr ist wenige Tage alt, und in der Woche vor dem Bundesligarestart am kommenden Wochenende hat der kicker die Winterrangliste des deutschen Fußballs komplettiert – auf sieben Positionen legt das Fachmagazin gewohnt den Fokus. Bereits seit 1956 wird das Zwischenzeugnis im Halbjahresrhythmus erstellt, zehn Adlerträger aus dem Herzen von Europa sind im Januar 2025 mit von der Partie.
Marmoush in Top-Kategorie
Das Prädikat Weltklasse erspielte sich im ersten Halbjahr der Saison 2024/25 Omar Marmoush, neben Harry Kane vom FC Bayern München schoss sich der Ägypter an den ersten 15 Spieltagen in die höchstmögliche Kategorie des Rankings. „Ich traue Marmoush den nächsten Schritt absolut zu. In Frankfurt lebt er zwar davon, Räume zu bekommen, um seine Sprintstärke mit Ball auszuspielen. Doch er hat das Potenzial, seine Palette zu erweitern, zum Beispiel mit dem Rücken zum Tor“, schreibt Benny Lauth, ehemaliger Nationalstürmer sowie Deutscher Meister, in seiner Einordnung im kicker. Marmoush markierte bislang wettbewerbsübergreifend 18 Tore, 13 davon in der Liga – hinzu gesellen sich zwölf Vorlagen. Unvergessen seine drei direkt verwandelten Freistöße in drei aufeinanderfolgenden Partien im Herbst.
Hintergrund
Für die Einordnung der Spieler ist nicht deren Potenzial, sondern nur die erbrachte Leistung im Bewertungszeitraum entscheidend. Dabei geht es nicht nur um Noten, Tore, Assists oder Zweikampfwerte; auch der Gesamteindruck der Experten ist wertvoll für die Einschätzung. Der Bewertungszeitraum für diese Winterrangliste lief entsprechend von Saisonbeginn bis zum Jahresende 2024. Alle Pflichtspiele, die die Akteure bestritten, wurden berücksichtigt – sowohl für die Vereine in der Liga sowie in den nationalen und internationalen Pokalwettbewerben als auch für die Nationalmannschaften.
„Der Franzose legte mit elf Pflichtspieltoren und sechs Assists eine starke Hinrunde hin. Der schnelle und gewiefte Techniker nahm aber auch Auszeiten“, schreibt der kicker indes über Hugo Ekitiké, den zweiten Frankfurter im Sturmensemble der Winterrangliste – der Franzose ist in der Internationalen Klasse verortet.
Auf der offensiven Außenbahn springt Ansgar Knauff unter die Top Ten und gehört hier zur Nationalen Klasse. In seinem Zeugnis steht: „Wendig, schnell, dynamisch, mittlerweile eher Vorbereiter als Torschütze.“ Fünf Assists in der Bundesliga sowie drei Tore in Liga und UEFA Europa League stehen für den 22-Jährigen zu Buche.
In der Kategorie Nationale Klasse, allerdings im defensiven Mittelfeld, ordnet sich derweil Frankfurts junger Schwede Hugo Larsson ein – ebenfalls unter den ersten Zehn.
Spieler | Position | Kategorie (Platzierung) |
---|---|---|
Kevin Trapp | Tor | Nationale Klasse (14.) |
Arthur Theate | Innenverteidiger | Internationale Klasse (5.) |
Robin Koch | Innenverteidiger | Nationale Klasse (9.) |
Tuta | Innenverteidiger | Nationale Klasse (16.) |
Rasmus Kristensen | Außenbahn defensiv | Nationale Klasse (6.) |
Nathaniel Brown | Außenbahn defensiv | Nationale Klasse (7.) |
Hugo Larsson | Defensives Mittelfeld | Nationale Klasse (9.) |
Ansgar Knauff | Außenbahn offensiv | Nationale Klasse (9.) |
Omar Marmoush | Sturm | Weltklasse (2.) |
Hugo Ekitiké | Sturm | Internationale Klasse (8.) |
In den Gefilden ihrer Mannschaftskollegen Knauff und Larsson bewegen sich mit Blick auf die gewählte Kategorie – Position Außenbahn defensiv – auch Nathaniel Brown und Rasmus Kristensen. Sein Debüt mit dem Adler auf der Brust feierte Brown, Neuzugang aus Nürnberg, im DFB-Pokal gegen Braunschweig. In der Beletage stand der 21-Jährige erstmals Ende Oktober auf dem Rasen – und steuerte seither drei Treffer sowie drei Assists bei. „Nach dem Sprung von der 2. Liga in die Bundesliga brauchte er etwas Zeit zur Anpassung. Aber der Linksverteidiger blieb dran – und wurde belohnt“, urteilt die Jury.
Flankiert wird Brown in der Rangliste von Kristensen. „Der Däne geht als Anführer lautstark voran, gibt der jungen Mannschaft mit seinen Kommandos und seiner Erfahrung an guten Tagen viel Halt und Stabilität. Er glänzt dabei eher im Defensivverhalten mit einem ordentlichen Stellungsspiel und einer robusten Gangart in den direkten Duellen“, beschreibt der kicker den 27-jährigen, im Sommer vergangenen Jahres aus Leeds geliehenen Defensivmann. Wettbewerbsübergreifend in 19 Pflichtspielen stand Frankfurts Danish Dynamite auf dem Rasen.
Den Laden hinten dicht zu halten, zählt auch zum Kerngebiet eines Eintracht-Trios, das den Sprung in die Winterrangliste geschafft hat: Arthur Theate im Bereich Internationale Klasse sowie Robin Koch und Tuta unter Nationale Klasse bei den Innenverteidigern. Theate, seit Sommer 2024 im Herzen von Europa, sei, so das Sportmagazin, „flexibel als Linksverteidiger in der Viererkette oder als Innenverteidiger in der Dreier- oder Viererkette einsetzbar“. Weiter heißt es: „Seine Spezialität: präzise Pässe in die Tiefe mit dem linken Fuß, die oft zu gefährlichen Situationen führen. Guter Zweikämpfer. Als Führungsspieler gab er dem jungen Team sofort Sicherheit.“ Während Koch in allen zusammengenommen auf 23 Partien kommt, folgen Tuta mit 21 und Theate mit 20 Spielen.
Trapp zum 22. Mal dabei
In der Liste der Torhüter mit von der Partie – und das inzwischen zum 22. Mal in Folge – ist Kevin Trapp. Gemeinsam mit Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim sei der SGE-Keeper, so der kicker, „der längste aktive ‚Serientäter‘ in der Rangliste“. Eingeordnet ist der Eintracht-Kapitän unter Nationale Klasse.
Voraussetzung …
… für eine Einstufung ist eine ausreichende Zahl an Einsätzen. Für die Rangliste der Bundesliga muss ein Spieler diesmal insgesamt mindestens acht benotete Pflichtspiele im Bewertungszeitraum für seinen Klub oder sein Nationalteam vorweisen können.
Die Kategorien …
… zur Einordnung in der Rangliste heißen seit Winter 2020/21 in der Bundesliga Weltklasse, Internationale Klasse und Nationale Klasse.