02.03.2019
Bundesliga

Paciencias Kopfball ins Glück

Die Eintracht gewinnt das packende Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim mit 3:2 (1:1) durch Goncalo Paciencias Premierentreffer in der Nachspielzeit.

Die Schlussphase war vor 49.500 Zuschauern dabei an Dramatik nicht zu überbieten. Die Gastgeber waren in Überzahl und rannten dem 1:2-Rückstand hinterher, ehe Sébastien Haller (89.) und Goncalo Paciencia (90.+6) doch noch für den Dreier sorgten. Basis war der Glaube der Mannschaft und der grandiose Frankfurter Anhang, der das Team nach vorne gepeitscht hat. Ante Rebic hatte die Eintracht in der 20. Minute in Führung gebracht. Alle drei Frankfurter Treffer fielen mit dem Kopf, für Goncalo Paciencia war es das erste Bundesliga-Tor überhaupt. Die Eintracht ist damit weiterhin 2019 ungeschlagen, knackte ganz nebenbei die 40-Punkte-Marke und steht auch nach dem Spieltag auf einem Europa League-Platz.

Personal: Gacinovic für Jovic

Adi Hütter nahm im Vergleich zum 3:0-Auswärtserfolg in Hannover eine Änderung in seiner Startelf vor: Top-Torjäger Luka Jovic saß zunächst auf der Bank, für ihn durfte Mijat Gacinovic von Anfang an ran. Kapitän David Abraham stand wegen leichten muskulären Problemen nicht im Kader. Er wurde wie schon in der Vorwoche von Winterzugang Almamy Toure in der Dreierabwehrkette vertreten. Makoto Hasebe agierte wieder auf der Sechserposition neben Sebastian Rode.

Kalte Dusche kurz vor der Pause

Beide Mannschaften wurden den Vorschusslorbeeren gerecht, suchten den schnellen Weg nach vorne und sorgten für eine rasante Partie. Mit einer guten Zweikampfquote erstickten die Gastgeber die Bemühungen der Nagelsmann-Elf aber zumeist vor der gefährlichen Zone, bis zur Pause verzeichnete die TSG keinen gefährlichen Abschluss. Die Eintracht zeigte sich nach vorne zielstrebig, der letzte Pass aus dem Spiel heraus kam jedoch zu selten an – wie bei einigen Kontersituationen. Beispielsweise kam Rode nur zu einem harmlosen Abschluss, obwohl der Drei-gegen-zwei-Konter vielversprechend begann (37.). Die gefährlichsten zwei Situationen resultierten demnach aus Standards. Rodes Freistoß köpfte Ndicka vorbei (15.). Fünf Minuten später machten es zwei andere Adlerträger besser, wenn auch etwas Glück dabei war. Ante Rebic hielt seinen Kopf in den scharf getreten 20-Meter-Freistoß von Kostic, und der Ball landete zum 1:0 im Netz. Kurz vor der Pause fiel etwas überraschend der Ausgleich, auch wenn einige Distanzschüsse Zeugnis Hoffenheimer Bemühungen waren. Brenets flache Hereingabe von der rechten Seite verlängerte Szalai mit der Hacke auf den zweiten Pfosten. Dort grätschte Joelinton das Leder über die Linie (42.).

Haller mit zwei Scorerpunkten

Den Schwung aus der Schlussphase der ersten Halbzeit hatte die TSG offensichtlich mitgenommen, denn die Gäste drückten auf die Führung. Szalai fand aus spitzem Winkel in Trapp seinen Meister (50.), ehe er aus der Distanz die Latte anvisierte (54.) – es war der 17. (!) Alutreffer der Hoffenheimer in dieser Saison. In derselben Minute kam Amiri aus 15 Metern frei zum Abschluss, wieder war Trapp auf dem Posten. Zwar scheiterte Jovic per Kopf an Baumann (57.), doch die Gäste ließen sich nicht beirren. Adams‘ Seitenverlagerung fand Belfodil, der Toure aussteigen ließ und ins kurze Eck einschoss (60.). Die Kräfteverhältnisse änderten sich wieder in der 65. Minute, als Adams Haller foulte und seine zweite Gelbe Karte der Partie sah. Den fälligen Freistoß von Kostic lenkte Baumann Richtung Eckfahne ab. Danach schnürte die Eintracht die Gäste in deren Hälfte ein, Hütter brachte mit Goncalo Paciencia den dritten Stürmer - doch es sollte zunächst nicht reichen. Hasebes 18-Meter-Knaller lenkte Baumann zur Ecke (83.), auch gegen Paciencias Kopfball blieb der TSG-Keeper Sieger (84.). Dazu verfehlte Gacinovic das Ziel knapp (84.). Doch die Partie war noch lange nicht zu Ende. Zunächst erlöste Sébastien Haller den heimischen Anhang mit seinem platzierten Kopfball in der 89. Minute nach einer Gacinovic-Flanke. In der sechsminütigen Nachspielzeit wollten die Adlerträger den Sieg, und Goncalo Paciencia köpfte eine gefühlvolle Haller-Flanke zum 3:2 in der sechsten Minute der Nachspielzeit ein.

Fazit: Alles Kopfsache

Es war ein rasantes Bundesliga-Spiel mit einer furiosen Schlussphase. Hoffenheim hatte sich durch 25 starke Minuten die Führung erkämpft, musste aber dann den Platzverweis gegen Adams hinnehmen. Dies bedeutete Überzahl für die Eintracht und damit immer mehr Druck auf das TSG-Gehäuse. Die Kopfballtore zwei und drei der Frankfurter brachten den Last-Minute-Sieg - auch, weil die Mannschaft sich nicht mit dem Remis zufrieden geben wollte und an den Sieg glaubte. Alles Kopfsache eben.

So spielte die SGE:

Trapp – Toure (68. Willems), Hinteregger, Ndicka – Da Costa, Kostic – Rode (80. Paciencia), Hasebe – Gacinovic – Haller, Rebic (46. Jovic).

Tore:

1:0 Rebic (20.)
1:1 Joelinton (42.)
1:2 Belfodil (60.)
2:2 Haller (89.)
3:2 Paciencia (90.+6)