Fünf Wechsel, vier Verteidiger, drei Spieltage, zwei Jubiläen und ein Punkt. Wer wollte, konnte beim 1:1 der Eintracht gegen den 1. FC Köln eine Zahlenkette herunterbrechen. Alle Hintergründe rund um das Sonntagsspiel im Detail.
Geschichte des Spiels: Pellegrinis Power-Premiere
Ehe der Ball rollte, brandete im Deutsche Bank Park um 15.04 Uhr erstmal Beifall für den offiziell präsentierten Éric Junior Dina Ebimbe auf. Als es um den ersten Bundesligasieg ging, sollte aber ein anderer Neuzugang die Blicke des Publikums auf sich ziehen: Luca Pellegrini, neun Tage zuvor von Juventus Turin ausgeliehen.
Im Zuge der Umstellung von Dreier- auf Viererkette bekleidete der Italiener die linke Defensivseite, trug seinen Teil dazu bei, dass Köln – wie auch Frankfurt – in der ersten Halbzeit ein Abschluss auf das Tor gelang. Cheftrainer Oliver Glasner attestierte dem 23-Jährigen wie allen Verteidigern, darunter der zum Rechtsverteidiger umfunktionierte Kristijan Jakic, eine „sehr gute Leistung“. Es sei „nicht einfach gegen Köln, physisch dagegenzuhalten“.
Zum Debütanten selbst fand der Cheftrainer weitere Worte: „Nach einer Woche mit der Mannschaft sind noch nicht alle Abläufe klar und er hatte zuletzt keinen großen Rhythmus. Aber er spielt mit großem Selbstvertrauen, nimmt den Ball runter, sucht Lösungen und spielt sehr gute Diagonalbälle. Es war ein guter Auftritt.“
Die Einschätzungen des Österreichers unterfüttern auch die Statistiker. Zwei Torschüsse sind gemeinsam mit Kristijan Jakic die meisten bei den Hessen, zehn Zuspiele ins Angriffsdrittel sind ebenso alleiniger Topwert wie 83 Ballaktionen. Sieben Dribblings verbucht ansonsten einzig Randal Kolo Muani, elf Ballgewinne teilt sich die Nummer 33 mit Tuta an der Spitze. Besonders bemerkenswert die Beobachtung, dass nach einer halben Stunde fast die Hälfte, 46 Prozent, aller Angriffe über die linke Seite, im Zusammenspiel mit Jesper Lindström, liefen. Das bemerkte auch Kevin Trapp: „Luca hat sich schnell integriert. Er hat seine Seite zugemacht und Akzente nach vorne gesetzt.“ Sportvorstand Markus Krösche glaubt gar, dass er „in Zukunft noch offensiver wird“.
Zahl des Spiels: Doppeltes Jubiläum
Einer, bei dem die Rollen gewissermaßen gegenteilig wirken, ist Rafael Santos Borré. Als nominell einzige Spitze im 4-2-3-1 aufgeboten, hielt sich der Kolumbianer im Schnitt hinter den drei offensiven Mittelfeldspielern auf – Zeugnis seiner beherzten Arbeit gegen den Ball. Und das nun im insgesamt 50. Pflichtspiel für Eintracht Frankfurt. Mit Sebastian Rode feierte ein weiterer Adlerträger sein 200. Bundesligaspiel insgesamt. Für die SGE steht er bei deren 148. Die nächste Marke ist also nicht mehr weit entfernt.
Das schreiben die Medien
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Frankfurter VAR-Frust bei 1:1 gegen Köln“
- Frankfurter Rundschau: Eintrachts neues Sicherheitssystem
- Hessenschau: Eintracht nach VAR-Ärger wieder ohne Sieg
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Neuzugang Pellegrini gleich mittendrin“
Das sagt das Netz
- „Was uns für einen ordentlichen Saisonstart und den erster Dreier fehlt, ist unter anderem aber vor allem: eine gescheite Schiedsrichterleistung.“ (@SuperSebb)
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„Luca Pellegrini gefällt mir richtig gut. Er hat eine Leichtigkeit, die uns glaube echt gut tun kann. Seine Spielfreude ist auch schön anzusehen.“ (@lalemarleen)
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„Was ein Flankenwechsel von Pellegrini. Das kannst du nicht besser spielen.“ (@omadduxo)
Ausblick: Das Dutzend verhindern
Etwas länger her ist derweil der letzte Ligasieg der Hessen. Saisonübergreifend wartet die Eintracht seit elf Begegnungen auf einen nationalen Dreier. Dessen ist sich auch Glasner bewusst, der bekundet: „Wir haben versucht, die Serie zu brechen. Das ist uns nicht gelungen und wir werden es in Bremen wieder versuchen. Eine Mannschaft, die in Dortmund in sechs Minuten drei Tore erzielt hat. Auch das wird nicht einfach. Das ist Bundesliga, deshalb sind die Stadien voll.“