Am ersten Arbeitstag seiner Amtszeit als Sportvorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG stellte sich Fredi Bobic persönlich vor und beantwortete im Rahmen der circa 50-minütigen Pressekonferenz die Fragen der zahlreich erschienenen Journalisten.
Bobic ein Kandidat der ersten Stunde
Die Pressekonferenz im Lindner Hotel an der Otto-Fleck-Schneise begann mit einem Statement von Wolfgang Steubing. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Eintracht Frankfurt Fußball AG gab zunächst einen Einblick in das Vorgehen der Findungskommission bei der Auswahl des zukünftigen Sportvorstandes während der vergangenen acht Monate.
Dieser Prozess, an dem auch der Vereinspräsident Peter Fischer und das Aufsichtsratsmitglied Philip Holzer beteiligt waren, umfasste die Erstellung einer Kandidatenliste in Zusammenarbeit mit einer externen Beratungsfirma sowie die Auswertung verschiedener Initiativbewerbungen und Empfehlungen. Fredi Bobic gehörte nach der Aussage Steubings zu einem der „Kandidaten der ersten Stunde.“ Nachdem sich Bobic im Mai diesen Jahres dem gesamten Aufsichtsrat vorgestellt hatte, beschloss dieser einstimmig, mit Bobic in finale Verhandlungen über ein Engagement bei der Eintracht einzutreten. Aufgrund der überzeugenden Darstellung bezüglich der sportlichen und wirtschaftlichen Zukunft von Eintracht Frankfurt einigte sich der Aufsichtsrat einstimmig, mit Fredi Bobic einen Vertrag mit dreijähriger Laufzeit abzuschließen.
Traditionsklubs sind etwas Besonderes
Nach der Einführung ergriff der neue Sportvorstand der Eintracht das Wort. Als besonders reizvoll hob Bobic die Rolle von Eintracht Frankfurt als Traditionsklub hervor. Aus diesem lasse sich eine ungemeine Kraft schöpfen, welche auch in schweren Zeiten zu einem Zusammengehörigkeitsgefühl führe. Da es sich bei Eintracht Frankfurt darüber hinaus um einen wirtschaftlich solide geführten Verein handele, sieht Bobic ein ungemeines Potenzial, welches es nun umzusetzen gelte.
Im Zuge der daran anschließenden Fragerunde gab Bobic einen Einblick in die anstehenden Aufgaben. Eine Bestandsanalyse, mit welchen Spielern von Eintracht weitergearbeitet werden soll, sei fast abgeschlossen. Auf die Zusammenarbeit mit dem Eintracht-Trainer Niko Kovac, mit dem Bobic seit der gemeinsamen Zeit als Spieler bei Hertha BSC Berlin in regelmäßigen Kontakt steht, und dem Sportdirektor Bruno Hübner, der eine Rolle zwischen Mannschaft und Vorstand einnehmen wird, freut sich der neue Sportvorstand besonders.
Die Bundesliga ist mein Zuhause
Im sportlichen Bereich sind Bobic und Kovac auf einer Wellenlänge. Auch wenn es während des Kampfes um den Klassenerhalts primär ums Überleben ging, liegt der Fokus für die kommende Spielzeit darin, handlungsschnelle Spieler für die Eintracht zu gewinnen und weiterzuentwickeln. Der neue Sportvorstand hofft vor allem, dass junge Spieler die Eintracht als Sprungbrett sehen, um den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu machen. Auf mannschaftlicher Ebene sei die Mentalität und Geschlossenheit oberste Prämisse. Diese habe in der vergangenen Saison dazu geführt, dass Vereine, die sportlich nicht besser als die Eintracht gewesen seien, eine bessere Platzierung in der Abschlusstabelle erreichen konnten.
Fredi Bobic sagte auf der Pressenkonferenz: „Ich gehe die Aufgabe positiv und offensiv an. Ich war Stürmer und musste klare Kante zeigen, um mich gegen die Verteidiger durchzusetzen. So ist es auch in dieser Position. Ich gehe genauso mutig und zielstrebig voran und werde die Kommunikation suchen. Ich habe die Vorbehalte auch mitbekommen. Es gibt solche Eintracht-Fans, aber es sind nicht DIE Eintracht-Fans. Ich habe auch sehr viele positive Rückmeldungen bekommen. Ich stehe allen Fragen offen gegenüber und werde die Ängste ernst nehmen. Ich bleibe aber gelassen. Es gehört zum Fußballbusiness dazu, mit kritischen Menschen umzugehen. So wie Eintracht Frankfurt als Traditionsverein polarisiert, habe auch ich polarisiert. Damit kann ich umgehen.“