09.04.2023
Bundesliga

Premieren für Götze und Max, Sow mit Rekord

Erste Vorlage der Saison, erste Gelbsperre in der Bundesliga und so viele Tore wie in vier Jahren zusammen nicht. Notizen aus Leverkusen.

Manchmal ist Fußball schnell erklärt. „Wir waren in der Defensive zu fehleranfällig und in der Offensive zu wenig effizient“, lautete die Blitzanalyse von Oliver Glasner nach dem 1:3 bei Bayer 04 Leverkusen, der achten sieglosen Auswärtspartie in der Bundesliga in Serie. Dass Eintracht Frankfurt gegen die seit jetzt sieben Pflichtspielen siegreiche Werkself alles andere als ein Gästeteam auftrat, gehört ebenso zur Wahrheit, wie der Umgang mit am Ende 57 Prozent Ballbesitz, auf den Glasner angesichts der Kontergegentore rückblickend „gerne verzichtet“ hätte.

Der Cheftrainer wie Sebastian Rode kritisierten die verlorenen Zweikämpfe im Spielaufbau, schließlich entschieden die Hausherren 60 Prozent direkte Duelle für sich. „Am Ende sind wir mit dem Tempo nicht zurechtgekommen und haben vor den Gegentoren die Bälle zu einfach hergeschenkt. Wenn du nicht konsequent die Zweikämpfe gewinnst, wird es schwer, in Leverkusen zu punkten“, stellte der Kapitän bei EintrachtTV fest.

Geschichte des Spiels: Plus- und Minus-Premiere

„Leverkusen hat mit seiner Qualität die Chancen eiskalt ausgenutzt, dem konnten wir nicht Paroli bieten“, fuhr Rode in den Katakomben der BayArena fort, wohlwissend, „gegen eine gute Mannschaft“ verloren zu haben. Dabei müssen sich die Adler nicht vorwerfen lassen, wehrlos agiert zu haben, was sicher nicht allein an fünf Gelben Karten festzumachen ist. Eine davon mit Folgen, weil es für Mario Götze die persönlich fünfte war. Der Mittelfeldmann wird am nächsten Samstag gegen Borussia Mönchengladbach gesperrt fehlen – erstmals überhaupt in der Bundesligakarriere des 30-Jährigen.

Wird am 28. Spieltag zuschauen müssen: Mario Götze.

Verlust hier, Gewinn da: Als Frankfurt zwischen der 60. und 75. Minute 67,1 Prozent Ballbesitzt verbuchte, verkürzte Djibril Sow auf Vorlage von Philipp Max auf 1:2. Es war der erste Assists des Winterneuzugangs im Adlerdress, der überhaupt mit sieben Flanken und zwei Torschussvorlagen dahingehend jeweils teamintern an der Spitze liegt.

Zahl des Spiels: 4

Kurzfristiger Nutznießer von Max‘ linkem Fuß war der aufgerückte Sow, der damit zum vierten Mal in dieser Bundesligasaison einnetzte. Das sind nach dem 27. Spieltag mehr Buden als dem Schweizer in zuvor vier Spielzeiten und 89 Einsätzen insgesamt gelangen.

Das schreiben die Medien

  • Frankfurter Rundschau: „Die Frankfurter Eintracht verliert mal wieder in Leverkusen, weil die Abwehrfehler sich wiederholen.“
  • hessenschau: „Eintracht Frankfurt leckt nach dem Abrutschen aus den internationalen Plätzen in Leverkusen seine Wunden. Bei den Hessen war man sich sicher: Die Gegentreffer fallen viel zu einfach.“
  • WELT: „Sechs Spieltage ist es her, dass Eintracht Frankfurt elf Zähler Vorsprung auf Bayer Leverkusen hatte. Doch seitdem gewann die Eintracht nichts und Bayer fast alles - und zog nun durch das 3:1 vorbei.“
  • Wiesbadener Kurier: „Leverkusen war für die Frankfurter Eintracht mal wieder keine Reise wert. Die Werkself setzte sich 3:1 durch. Dabei hatten die Hessen durchaus Chancen.“

Das sagt das Netz

  • „Leverkusens einzige Stärke ist diese Saison Kontern und wir lassen uns minütlich auskontern [...] Auswärtssieg in Leverkusen ist einfach eine Lebensaufgabe.“ (@DennisSGE1899)
  • „Wow, seh ich jetzt erst. In der Szene wurde nicht nur Götze geschubst, sondern 2m weiter auch Sow umgeroppt. Kein Pfiff. Götze beschwert sich. Gelb.  Keine Pointe“ (@Frau_Vogelhund)
  • „Ein wirklich toller Auftritt heute, wir sind stolz auf euch, Eintracht Fans!“ (@torsti79)

Die erste Runde und erste Begegnung davon 2016/17 noch im Trikot von Borussia Mönchengladbach. Just dem kommenden Gegner, der für die Hessen innerhalb der nächsten sieben Tage direkt und indirekt relevant ist. Erst an diesem Sonntag im Aufeinandertreffen mit dem Eintracht-Verfolger VfL Wolfsburg. Dann am Samstag zur Topspielzeit um 18.30 Uhr im Deutsche Bank Park.

Ausblick: Auslosung, Gladbach, Defensivarbeit

Weshalb Glasner auf der Pressekonferenz auch die Elf vom Niederrhein ins Visier nahm und nicht das Tableau: „Ich schaue nicht auf die Tabelle, sondern nur auf Borussia Mönchengladbach.“ Auch Sportvorstand Markus Krösche möchte „alles dafür tun, gegen Gladbach zu gewinnen. Dann sehen wir weiter. Abgerechnet wird zum Schluss.“ Für Rode gilt es ebenfalls, „zu Hause gegen Gladbach weiter so zu spielen und im einen oder anderen Moment konsequenter zu sein. Deswegen sehe ich nach dieser Woche keinesfalls schwarz.“

Immerhin steht dem Abrutschen in der Tabelle gleichermaßen der überzeugende Einzug in das DFB-Pokalhalbfinale gegenüber. Gegen wen es geht, erfährt der Titelträger von 2018 an diesem Sonntagabend, ab 19 Uhr mit der Auslosung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Danach möchte Glasner mit seinem Trainerteam den April ohne Pflicht unter der Woche dazu nutzen, ab Dienstag „den klaren Schwerpunkt auf das Spiel gegen den Ball“ zu setzen.