09.02.2019
Bundesliga

Punkteteilung im Verfolgerduell

Im Gastspiel bei Tabellennachbar Leipzig erkämpft sich eine leidenschaftlich und taktisch diszipliniert auftretende Eintracht beim 0:0 einen Punkt.

Leipzig ist dem Sieg in der zweiten Halbzeit näher, dennoch ist das Unentschieden nicht unverdient.

Ausgangssituation: Tabellarisch und stilistisch nah beieinander

Angesichts eines Platzes und fünf Punkten Differenz hatte Cheftrainer Adi Hütter das Duell des Vierten mit dem Fünften als „richtungsweisend, aber nicht vorentscheidend“ eingestuft. So gering der Unterschied im Tableau, so ähnlich gestaltet sich auch der Spielansatz der Kontrahenten. Deren geradliniger Vollgasfußball hatte der Eintracht eine ungeschlagene Rückrundenbilanz sowie Leipzig drei Siegen hintereinander ohne Gegentor beschert. Der letzte gelang am Mittwoch beim überlegenen 1:0 über den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal-Achtelfinale. Dagegen hatten sich die Hessen eine komplette Trainingswoche auf dem Samstagnachmittag vorbereiten können.

Personal: Alles beim Alten

Nach dem überzeugenden 1:1 gegen Borussia Dortmund hatte Hütter keinen Anlass zu Veränderungen hinsichtlich Personal und Taktik. Hieß etwa, dass sich die Aufgaben des weiter an der Wade lädierten David Abraham auf mehrere Schultern verteilten. Martin Hinteregger sollte als rechter, inverser Innenverteidiger überragen, Gelson Fernandes als Kapitän den Laden zusammenhalten.

Stressfußball in Reinkultur

Vom Start weg entwickelte sich der prophezeite „Stressfußball“. Beide Seiten hielten sich nicht mit langen Passstafetten auf, sondern suchten bei Ballgewinn schnurstracks den Weg vors gegnerische Gehäuse. Da umgekehrt sowohl die Hausherren als auch die Gäste ein beispielhaftes Gegenpressing anwandten, folgten den zahlreichen Richtungswechseln nicht zwangsläufig Torchancen. Spätestens an den Strafräumen war Endstation, kam es hart auf hart, überzeugten die Abwehrspieler mit kompromissloser Restverteidigung. Entsprechend resultierten die größten Torannäherungen aus Fernschüssen. Erst prüfte Filip Kostic mit einem platzierten Freistoß aus halbrechter Position Torwart Peter Gulacsi (25.). Auf der Gegenseite rauschte ein Distanzversuch Marcel Sabitzers knapp am Kasten vorbei (36.). Grundsätzlich verwickelten sich der Jäger und Gejagte in packende Zweikämpfe, was nicht zuletzt mehrere Gelbe Karten nach sich zog.

Druckwelle heil überstanden

Nach dem Seitenwechsel wackelte speziell auf Frankfurter Seite die Null mehrfach. Der Gastgeber erhöhte nochmals die Schlagzahl und kombinierte sich ein ums andere Mal durch den Frankfurter Verbund, Einschussgelegenheiten inklusive. Erst setzte Timo Werner einen Steckpass Konrad Laimers ans Außennetz (49.), dann köpfte Marcel Halstenberg eine Flanke Lukas Klostermanns über den herausgestürzten Kevin Trapp hinweg über das Tor (51.). Nach einer Stunde die große Doppelchance, als Fernandes einen Hackenschuss Willi Orbans auf der Linie klärte und Werner die anschließende Hereingabe haarscharf neben den Kasten köpfte (61.). Unmittelbar zuvor hatte Sebastian Rode angeschlagen für Mijat Gacinovic das Feld verlassen. Dafür blieb den Hessen das Glück des Tüchtigen hold, als Sabitzer aus 18 Metern zentraler Position den Pfosten traf (67.). Kurz vor Schluss wäre Gacinovic gar fast der Lucky Punch geglückt, er traf aber das Tornetz lediglich von außen (88.). Da bei den zwar bemühten, aber wenig zielstrebigen Hessen Entlastungs- und Kontersituationen insgesamt die Ausnahme blieben, stand am Ende ein 0:0 der besseren Sorte.

Fazit: Viel Geschick und etwas Glück

Gegen den Ball ließ die Eintracht insbesondere in der ersten Halbzeit keine Wünsche offen. Nach der Pause fand Leipzig häufiger Räume vor, um die Führung auf dem Fuß zu haben. Auf der anderen Seite tat sich Frankfurt schwer, gegen die sicherste Defensive der Bundesliga Torchancen zu kreieren. Umso elementarer war es letztlich, ohne Gegentor geblieben zu sein – mit viel taktischem Geschick und in wenigen Szenen etwas Glück.

So spielte die SGE:

Trapp - Da Costa, Hinteregger, Hasebe, Ndicka, Kostic - Fernandes, Rode (60. Gacinovic) - Jovic - Haller, Rebic (77. Willems).

Tore:

Fehlanzeige