14.05.2022
Bundesliga

Punkteteilung zum Abschluss

Die Eintracht holt am letzten Spieltag ein 2:2 (1:2) in Mainz. Tuta (26.) und Borré (35.) drehen die Partie vor der Pause, Ingvartsen trifft doppelt (10., 49.).

Sollten am Samstagnachmittag Scouts aus Glasgow in Mainz zugegen gewesen sein, sie hätten sich lange Zeit fragen können, ob es sich bei den Gästen in Schwarz tatsächlich um den nächstwöchigen Gegner im Finale der UEFA Europa League handelt. Personell stand dies außer Frage. Die Eintracht begann mit der gleichen Elf, die im Halbfinalrückspiel nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Martin Hinteregger den West Ham United FC 1:0 geschlagen hatte. Also mit Almamy Toure als rechtem und Tuta als zentralem Innenverteidiger sowie in Abwesenheit von Jesper Lindström erneut mit Jens Petter Hauge im rechten offensiven Mittelfeld.

Rückstand nach nicht mal zehn Zeigerumdrehungen, Marcus Ingvartsen sagt Danke.

Von Automatismen und Abstimmung war zunächst dennoch kaum eine Spur. Die Hausherren begannen druckvoll, die Hessen lethargisch und gelangten ganz selten in die gegnerische Hälfte. Allzu viele Gelegenheiten besaß zwar auch der FSV nicht. Diese hatten es aber in sich. Erst war Kevin Trapp gegen den aus halbrechter Strafraumposition abziehenden Jonathan Burkardt im kurzen Eck auf seinem Posten (8.), wenig später aber machtlos, als seine Vorderleute die Kugel drei Mal nicht geklärt bekamen und Marcus Ingvartsen unters Tordach zum 1:0 aus Sicht der Nullfünfer traf (10.).

Die Adlerträger benötigten trotz schwüler äußerer Bedingungen etwa den ersten Abschnitt der ersten Halbzeit zum Warmwerden, nach 25 Minuten stand kein einziger Torschuss zu Buche. Jedenfalls bis Filip Kostic mit einer Freistoßhereingabe Rafael Santos Borré fand, dessen Kopfball Finn Dahmen parierte, ehe Tuta den FSV-Schlussmann per Abstauber überwinden konnte (26.).

Die Szene wirkte wie ein Erweckungserlebnis, denn allmählich liefen die Aktionen wieder mit der gewohnten Leichtigkeit und Zielstrebigkeit. Djibril Sow verfehlte mit einem ansatzlosen Versuch aus dem Hinterhalt den Kasten nur um wenige Zentimeter (28.). Dafür hebelte Ansgar Knauff mit einem Steckpass die Mainzer Hintermannschaft aus, Borré vollstreckte ganz cool (35.). 2:1 für Eintracht Frankfurt und gleichzeitig der Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Rheinhessen erneut den wacheren Beginn und münzten diesen sogleich in Zählbares um. Nach einer Ecke von links verpassten noch zwei Rote (49.), nach einer Flanke von rechts stellte Ingvartsen auf 2:2 (49.).

Filip Kostic hält drauf, aus dem abgefälschten Freistoß resultiert eine Ecke.

In der Folge erhielten die Adler aber schneller wieder Zugriff, es entwickelte sich eine kurze Phase mit zahlreichen Richtungswechseln. Auf der einen Seite traf Kostic aus Abseitsposition (52.), auf der anderen Aarón den Innenpfosten (55.). Im direkten Gegenzug war Kamada kurz vor der Sechzehnerkante nur durch ein Foul zu bremsen, den Freistoß nahm Kostic flach, die Mauer fälschte ab und der Ball landete um Haaresbreite nicht im Kasten. Dahmen wäre machtlos gewesen (57.).

Dreierkette vorzeitig runter

Kristijan Jakic im Zweikampf mit Dominik Kohr.

Daraufhin kamen nach Kristijan Jakic für Sebastian Rode (46.) nacheinander Stefan Ilsanker, Ajdin Hrustic und Makoto Hasebe für Almamy Toure, Jens Petter Hauge und Tuta in die Partie (59.). Handelte es sich hierbei offensichtlich um belastungssteuernde Maßnahmen, war der fünfte Spielertausch alles andere als gewollt, als Evan Ndicka auf dem Boden sitzend das Zeichen zur Auswechslung signalisierte und Christopher Lenz die durchrotierte Dreierkette komplettierte (68.).

Die Schlusssequenz dieser Bundesligasaison gestaltete sich zwanglos offen. Burkardt freute sich übers vermeintliche 3:2, das aber Schiedsrichter Martin Petersen aber wegen Handspiels nicht anerkannte und auch nach Studium der Videobilder bei seiner Entscheidung blieb (75.), Hrustic traf nach intelligenter Hereingabe Kamadas den Ball aus aussichtsreicher Lage nicht perfekt (83.). Nachdem in der Nachspielzeit auch Kevin Stöger ein Großchance liegen ließ, blieb es beim schiedlich-friedlichen 2:2. Durch den 42. Zähler springt Eintracht Frankfurt am 34. Spieltag auf Platz elf – und richtet den ultimativen Fokus ab sofort gen Sevilla, wo am 18. Mai das Europa-League-Endspiel gegen den Rangers FC steigt.