26.01.2019
Bundesliga

Punktgewinn in Bremen

In einer intensiven Auseinandersetzung liegt die Eintracht bei Werder Bremen zweimal zurück, hat jeweils die postwendende Antwort parat und erkämpft ein 2:2.

Ante Rebic (35.) stellt nach dem Rückstand durch Maximilian Eggestein (27.) auf 1:1. Sébastien Haller (68.) egalisiert per Handelfmeter das 2:1 durch Martin Harnik (52.).

Ausgangssituation: Schlüsselspiel an der Weser

Sowohl Werder Bremen als auch Eintracht Frankfurt waren wunschgemäß in die Rückrunde gestartet. Während die Hausherren vor einer Woche eigentlich zu niedrig 1:0 bei Hannover 96 gewinnen konnten, entledigte sich Frankfurt dem SC Freiburg mit 3:1. Mit Blick auf die bevorstehenden intensiven Wochen hatte Cheftrainer Adi Hütter im Vorfeld von einem „Schlüsselspiel“ gesprochen.

Personal: Belohnung für Falette, Jubiläum für Trapp

Erwartungsgemäß ersetzte Jonathan de Guzman den gelbgesperrten Gelson Fernandes im defensiven Mittelfeld. Außerdem begann Simon Falette aufgrund starker Trainingsleistungen für Evan Ndicka als linker Innenverteidiger. In vorderster Front blieb nominell alles beim Alten, wenngleich Ante Rebic diesmal auf einer Höhe mit Sébastien Haller auflief und Luka Jovic den hängenden Part des Dreiersturms bildete. Außerdem stand Kevin Trapp am Samstagabend zum nun 100. Mal für die Eintracht in der Bundesliga zwischen den Pfosten.

Trapp rettet, Rebic schlenzt

Der Gastgeber war insgesamt aktiver und sah sich einer Eintracht gegenüber, die sich ebenso wenig versteckte, zwischen den Mannschaftsteilen aber verhältnismäßig große Abstände offenbarte. So kamen die Grün-Weißen im ersten Durchgang zu einem halben Dutzend vielversprechender Einschussgelegenheiten. Zunächst zögerte der durchgestartete Martin Harnik einen Tick zu lange (6.), sodass Falette zur Ecke klären konnte, in deren Folge Trapp mit beiden Fäusten klärte (7.). Anschließend trieb der Nationaltorhüter insbesondere Max Kruse zur Verzweiflung. Erst bei einem abgefälschten Schuss (10.), dann nach einer Ecke aus vier Metern (12.), nach einer halben Stunde aus halblinker Position (33.).

Zu diesem Zeitpunkt lag Werder nicht unverdient mit 1:0 in Führung, nachdem sich der umtriebige Maximilian Eggestein gegen drei Frankfurter durchgetankt und eiskalt vollstreckt hatte (27.). Die Gäste fanden erst Mitte der ersten Halbzeit Zugriff aufs Geschehen, verströmten aber schon zuvor punktuell Gefahr. So nach einem Kopfballgewinn Hallers, den Jovic artistisch von der Strafraumkante auf den Kasten feuerte, jedoch in Jiri Pavlenka seinen Meister fand (9.). Außerdem köpfte Haller eine Freistoßhereingabe de Guzmans freistehend neben das Gehäuse (18.). Zielsicherer zeigte sich der dritte Angreifer im Bunde, als de Guzman die Kugel in der gegnerischen Hälfte abfing und auf Rebic spielte, der einen Bremer ins Leere rutschen ließ und sehenswert mit links ins lange Eck schlenzte (35.). Im Gegenzug scheiterte einmal mehr Eggestein am Pfosten (39.) und an Trapp (43.).

Haller vom Punkt

Der – aus Frankfurter Sicht zu – offene Schlagabtausch setzte sich nach dem Seitenwechsel nahtlos fort. Steckpass Kruse auf Harnik, der umkurvte den alleingelassenen Trapp und traf zum 2:1 (52.). Bessere Karten hatte der Schlussmann abermals gegen den enteilten Kruse, als er dessen Lupfer mit einer Pranke um den Pfosten lenkte (57.). In der Folge erhöhte die Eintracht allmählich die Schlagzahl und prüfte erstmals seit Längerem Pavlenka (66.), ehe Ludwig Augustinsson mit der Hand auf dem Ball lag und Topscorer Haller den fälligen Elfmeter zum 2:2 verwandelte (68.). Daran hatte der SVW kurz zu knabbern, machte in der Schlussviertelstunde aber seinerseits wieder Druck, dem die Hessen aber mit vereinten Kräften beziehungsweise einmal Trapp gegen Eggestein (80.) standhielten.

Fazit: Bremen stärker, Eintracht abgezockter

Gemessen an Aufwand und Chancenverhältnis muss die Eintracht mit einem Punktgewinn mehr als zufrieden sein. Spielfreudige Bremer investierten mehr und tauchten mehrfach gefährlich vor Kevin Trapp auf, der in seinem Jubiläumsspiel trotz zweier Gegentore zum stärksten Frankfurter avancierte. Auch wenn in vielen Aktionen die Zielstrebigkeit fehlte, war auf die Effizienz der Hessen einmal mehr Verlass. Insofern zeugte die eigene Abschlussstärke genauso von Qualität wie die Tatsache, zweimal zum Ausgleich gekommen zu sein, von Mentalität.

So spielte die SGE:

Trapp - Da Costa, Abraham (67. Russ), Hasebe, Falette, Kostic - de Guzman (63. Gacinovic), Rode (87. Stendera) - Jovic - Haller, Rebic.

Tore:

1:0 Eggestein (27.)
1:1 Rebic (35.)
2:1 Harnik (52.)
2:2 Haller (68., Handelfmeter)