16.09.2021
Europapokal

Remis bei der Rückkehr

Eintracht Frankfurt und Fenerbahce SK trennen sich 1:1 (1:1)-Unentschieden. Lammers gleicht Özils Führung aus, kurz vor Schluss wird Trapp zum Retter.

Exakt 406 Tage mussten die Anhänger der Eintracht auf einen Auftritt ihrer Mannschaft auf internationalem Parkett warten, gegen den Fenerbahce SK war es nun endlich wieder soweit.

Die 25.000 Zuschauer – das Stadion war natürlich ausverkauft – sahen in der Startaufstellung der Eintracht insgesamt vier neue Spieler im Vergleich zum Stuttgart-Spiel. Der Ausfall von Stamm-Linksverteidiger Christopher Lenz bewegte Cheftrainer Oliver Glasner nicht dazu, vom zuletzt praktizierten 4-4-2-System abzurücken. Erik Durm wechselte auf die linke Seite, Danny da Costa verteidigte rechts. Zudem rotierte Glasner auf den beiden offensiven Außenpositionen, Filip Kostic und Rafael Santos Borré liefen von Beginn an auf. In der Zentrale feierte Kristijan Jakic sein Startelfdebüt.

Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein turbulentes Spiel. Schon in der zweiten Minute lief Fenerbahce-Stürmer Diego Rossi nach einem Konter allein auf Kevin Trapp zu. Der Frankfurter Schlussmann hatte mit dem unplatzierten Abschluss allerdings keine Probleme. Die Anfangsphase gehörte zweifellos den Türken, die daraus Kapital zu schlagen wussten. In der neunten Minute hatte die Eintracht bei einem Lattentreffer durch Fenerbahce noch Glück, auf Umwege kam der Ball aber zu Rossi, dessen Schuss Trapp nur noch vor die Füße von Mesut Özil abwehren konnte. Der Deutsch-Türke schob aus abseitsverdächtiger Position ein, der Treffer hielt der langen Überprüfung durch den VAR jedoch stand – 1:0 für die Gäste.

Das 1:0 für Fenerbahce: Mesut Özil schiebt ein, Kevin Trapp ist machtlos.

Michael Angerschmid, der für den gesperrten Oliver Glasner an der Seitenlinie stand, trieb seine Mannschaft weiter nach vorne. Etwa zehn Minuten brauchten die Adlerträger, um den Gegentreffer zu verarbeiten, dann übernahmen sie mehr und mehr die Spielkontrolle. Der Ausgleich lag in der Luft, als Lammers zuerst eine Kostic-Hereingabe um Zentimeter verpasste, Borré den Ball aber wieder scharf machte, zurück zu Djibril Sow legte, der allerdings zuerst am Gegenspieler und dann am Keeper Altay Bayindir scheiterte (23.).

Danach kühlte das Spiel allerdings merklich ab, auf beiden Seiten gelang vor allem offensiv nicht mehr viel. Bis zur 41. Minute! Der starke Startelfdebütant Jakic setzte mit einem hohen Ball in die Tiefe Kostic in Szene, der seinen Gegenspieler stark abschüttelte und in die Mitte zum mitgelaufenen Lammers legte. Der Neuzugang ließ sich diese Chance nicht mehr nehmen und netzte zu seinem Premierentreffer im Eintracht-Trikot ein. Das Stadion kochte, die Stimmung auf den Rängen übertrug sich auf den Platz. Beide Mannschaften hatten Chancen auf die Führung, die bis zum Pausenpfiff allerdings nicht mehr fallen sollte.

Sam Lammers feiert seinen wichtigen Premierentreffer zum 1:1-Ausgleich.

So furios die erste Hälfte zu Ende gegangen war, so schleppend gestalteten sich die ersten zehn Minuten des zweiten Abschnitts. Danach war es die Eintracht, die für die offensiven Impulse sorgte. Kurz hatten die Frankfurter Anhänger den Torschrei auf den Lippen, als Lammers eine Kamada-Hereingabe in die Maschen setzte. Der Japaner hatte allerdings zuvor bei seinem Lauf in die Tiefe klar im Abseits gestanden (60.).

Die Eintracht blieb am Drücker, die großen Chancen fehlten allerdings. So war es eine Zufallsproduktion, die für große Gefahr im Sechzehner der Gäste sorgen sollte. Sow schlug einen unkontrollierten Ball quer auf Kostic, der die gesamte Hintermannschaft von Fenerbahce überraschte. Der Schuss des Serben war allerdings zu unplatziert, auch den Abpraller konnte Kostic nicht im Tor unterbringen (75.).

Als alle schon mit einem Unentschieden rechneten, kam Fenerbahce noch einmal vor das Tor von Trapp. Dimitris Pelkas wurde vom Frankfurter Keeper getroffen, der Schiedsrichter Maurizio Mariani zeigte auf den Punkt. Dimitris Pelkas lief an, doch Trapp ahnte die Ecke und hielt den Ball. Als Fenerbahce den Abpraller im Tor unterbringen konnte, rechneten alle mit der späten Niederlage. Doch der VAR schaltete sich abermals ein. Der Torschütze der Gäste, Mergim Berisha, war zu früh in den Sechzehner gelaufen, das Tor zählte nicht. So blieb es beim Unentschieden.