Die Saison 2023/2024 ist längst Geschichte. Während die Spieler im Urlaub oder bei ihren Nationalmannschaften sind, herrscht auf der Geschäftsstelle der Eintracht noch reger Betrieb. Die vergangenen Monate werden aufgearbeitet, Prozesse analysiert und Ableitungen getroffen. Das Ziel: Verbesserungen ab Sommer und eine starke Saison 2024/2025.
Markus, mit etwas Abstand und ein paar Tagen in Japan und damit raus aus dem Alltagstrott: Wie fällt Dein Fazit zur abgelaufenen Saison aus?
Mit der Endplatzierung in der Bundesliga sind wir sehr zufrieden. Auch die Tatsache, dass es dem Trainerteam gelungen ist, viele junge Spieler wie Nacho Ferri, Elias Baum oder Nnamdi Collins an den Kader heranzuführen oder Toptalente wie Willian Pacho oder Hugo Larsson zu gestandenen Stammspielern zu machen, ist sehr positiv zu bewerten. Enttäuscht sind wir nach wie vor über das Auftreten in den Pokalwettbewerben. Da erwarten wir einen anderen Punch, mehr Zielstrebigkeit und letztlich auch bessere Ergebnisse. Die Art und Weise unseres Fußballs hat auch in der Bundesliga nicht immer gepasst. Gerade in der Rückrunde war es nicht das, wie wir uns unseren Fußball vorstellen.
Wie liefen die Analysegespräche in den letzten Tagen und Wochen ab?
Wir haben uns schon in den letzten Wochen offen und ehrlich mit unserer Situation befasst. Und es war wichtig, dass nach dem Spiel gegen Leipzig aufgrund der guten Endplatzierung niemand in den Selbstzufriedenheit-Modus verfällt. Uns muss klar sein, dass in der kommenden Saison 47 Punkte für den sechsten Platz wahrscheinlich nicht ausreichen werden und wir bessere Leistungen zeigen müssen. Daher sollte sich vor dem Hintergrund des letzten Jahres jeder auch selbst hinterfragen. Ich habe in meinem Gespräch mit den Medien nach dem Spiel gegen Leipzig gesagt, dass es nicht die Zeit ist über Personalien zu sprechen. Für mich war es erst einmal von Bedeutung, über Inhalte zu sprechen und zu spüren, dass wir bereit sind, die neue Saison gemeinsam so anzugehen, dass wir eine positive Entwicklung der Art und Weise unseres Fußballs sehen können.
Es war wichtig, dass nach dem Spiel gegen Leipzig aufgrund der guten Endplatzierung niemand in den Selbstzufriedenheit-Modus verfällt.
Sportvorstand Markus Krösche
Dabei war das Team in der Hinrunde auf dem richtigen Weg. 27 Punkte waren eine gute Ausbeute ...
Nach einem zähen Saisonstart, der durch die Entwicklungen auf dem Transfermarkt und der vielen Veränderungen im Kader so zu erwarten war, hatten wir eine sehr gute Phase im Herbst. Für uns war es wichtig zu wissen, warum wir diese Entwicklung nicht fortgesetzt haben. Zum einen gab es Faktoren, die nicht vorhersehbar waren – wie die Verletzung von Sasa Kalajdzic. Donny van de Beek konnte uns nicht so helfen, wie wir uns das erhofft haben. Die Transfers von Hugo Ekitiké und Jean-Mattéo Bahoya waren ohnehin perspektivisch zu diesem Zeitpunkt. Insgesamt waren wir in der Rückrunde zu selten druckvoll und klar. Man hatte das Gefühl, dass die letzte Konsequenz gefehlt hat.
Die Rolle des Trainerteams, allen voran von Dino Toppmöller, wurde in den letzten Wochen hinterfragt. Welche Ergebnisse hat die Analyse mit ihm hervorgebracht?
Es war wichtig, dass wir nach dem Leipzig-Spiel uns alle Gedanken gemacht haben, wie wir die nächste Saison angehen wollen. Dino hat die Zeit genutzt, war sehr reflektiert und klar. Natürlich war er auch selbstkritisch, mit einer starken Fokussierung und Ableitungen für die neue Saison. Das ist aus meiner Sicht wichtig und entscheidend. Er hat einen sehr guten Eindruck gemacht und überzeugend aufgezeigt, dass er die Power hat, in der neuen Saison eine positive Entwicklung voranzutreiben. Es war Dinos erstes Jahr als Cheftrainer in der Bundesliga und er hatte schwierige Bedingungen zu bewältigen. Und trotz allem hat er es mit dem Team geschafft, eine starke Platzierung zu erreichen. Wichtig ist, dass wir den gleichen Blick auf die Dinge haben und alle mit den gleichen Vorstellungen und Ambitionen in die neue Saison gehen. Unser Gespräch hat gezeigt, dass dies der Fall ist. Ab jetzt richten wir den Blick auf die neue Saison. Wir werden jetzt in den kommenden Wochen gemeinsam schauen, inwiefern personelle und strukturelle Anpassungen im Teamumfeld sinnvoll und notwendig sind.
Am Samstagabend wissen wir auch, in welchem europäischen Wettbewerb Eintracht Frankfurt in der neuen Saison spielt. In London findet das Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid statt. Wie wirst Du das Spiel verfolgen?
Ich werde live im Stadion sein und natürlich Borussia Dortmund die Daumen drücken.