Als Sebastian Rode kurz nach der Halbzeit ausgewechselt wird, brandet Applaus auf. Die 2500 Zuschauer im Starkenburg Stadion feiern ihren Lokalmatador, der rund eine Dreiviertelstunde auf dem Platz durchgehalten hatte. „Das hat sehr viel Spaß gemacht, mit den Jungs zu kicken. Die Fans, die Freundschaften und die Kabine fehlen mir, das ist doch klar“, sagt Rode kurze Zeit später am EintrachtTV-Mikrofon, als er – bereits frisch geduscht, das Spiel läuft noch – umringt von zahlreichen Autogramm- und Selfiejägern die Wünsche der überwiegend jüngeren Fans erfüllt. Ein Symboldbild für den Tag in Heppenheim: Ein Familienfest mit der wie gewohnt Fan-nahen Eintracht, eine friedliche Atmosphäre mit guter Stimmung an der Bergstraße.
Der Eintracht-Tag in Heppenheim war der Auftakt der Tradi zu „Eintracht in der Region“ in diesem Jahr. Ermöglicht von LOTTO Hessen, dessen Geschäftsführer Martin Blach vor Ort war, und Medien-Partner HIT RADIO FFH touren Karl-Heinz Körbel und Co. auch 2025 wieder durch ganz Hessen. Nachdem die Profis in Geislitz im Main-Kinzig-Kreis drei Tage zuvor den Auftakt gebildet hatten, hat die Traditionsmannschaft der Eintracht nachgelegt – und es war erstmals in diesem Jahr ein kompletter Eintracht-Tag mit der gewohnten Eventfläche, aber auch mit der von Kaufland unterstützten Fußballschule der Eintracht. 40 Kids hatten im Vorfeld der Partie mit den Ex-Eintracht-Profis Lise Munk, Manfred Binz, Alexander Conrad und Cezary Tobollik trainiert.
Seppl ist ein Stück Eintracht.
Karl-Heinz Körbel
Nur vier Kilometer entfernt von seiner Heimat hatte Seppl Rode erstmals für die Tradi die Schuhe geschnürt. „Ich bin froh, dass es gut geklappt hat mit meinem Knie und ich über eine Halbzeit gespielt habe“, meinte der frühere Kapitän nach dem Spiel, während er zuvor bei FFH-Moderator Christian Belz gemeinsam mit Karl-Heinz Körbel am Mikrofon gestanden hatte. Körbel sagte dort, auf das Debüt von Rode angesprochen: „Seppl ist ein Stück Eintracht und ein toller Mensch. Er hat sofort zugesagt, als ich ihn gefragt habe, ob er mal mitspielen möchte. Schön, dass es heute klappt.“ Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, versicherte Rode nach dem Spiel. „Klar, ich bin gerne wieder dabei.“
Freilich freute sich auch der Gastgeber FC Starkenburgia 1900 Heppenheim über die Anwesenheit von Seppl Rode und den Eintracht-Tag insgesamt. Josef Apfel, der stellvertretend für das Orga-Team bei EintrachtTV und gemeinsam mit Johannes Schäfer und Sascha Krumbein am FFH-Mikro sprach, erzählte, wie er „Tränen in den Augen hatte, als wir erfahren haben, dass wir das Spiel bekommen“. Im Jahr des 125-jährigen Bestehens des Vereins möchten „wir mit den Einnahmen in Sachen Infrastruktur und Jugendarbeit wieder einen Schritt nach vorne machen.“ Das Wichtigste sei gewesen, „den Familien und Kindern eine Freude bereitet zu haben. Ich denke, das haben wir geschafft“, sagte Apfel, der mit seinem Team eine perfekt organisierte Veranstaltung auf die Beine gestellt hatte, die im Festzelt bei der FFH Just Party bis tief in die Nacht andauerte.
Meier, Thurk und Komljenovic treffen
Während der 80 Minuten auf dem Platz zeigte sich, dass die Ü40-Auswahl der Heppenheimer zu den besten Altherrenmannschaften in Hessen zählt. Unter anderem hatte das Team lediglich zwei Tage zuvor den Kreispokal verteidigt, auch im Hessenpokal war die Starkenburgia in den vergangenen Jahren erfolgreich. Nicht überraschend war daher, dass Christian Bee die Gastgeber nach neun Minuten mit 1:0 in Führung brachte. Letztlich setzte sich aber die spielfreudige Eintracht mit 5:1 (3:1) durch. Der mit 38 Toren beste Regionsschütze Ervin Skela wirbelte wie gewohnt, blieb aber ohne Treffer, sodass Michael Thurk (35) und Alex Meier (28) nun nähergekommen sind.
Außerdem netzte nach der vom Musikzug Starkenburg bereicherten Halbzeitpause noch Slobodan Komljenovic in seinem 30. Regionseinsatz (keiner hat mehr, 4:1/52.), während der frühe Schlusspunkt zum 5:1 (56.) aus einer verunglückten Rettungsaktion der Gastgeber resultierte. Neben Sebastian Rode kam auch Mounir Chaftar zu seinem ersten Einsatz für die Tradi, während Andree Wiedener zum 100. Mal als Spieler oder Trainer dabei war – fast genau auf den Tag 20 Jahre nach dem gemeinsamen Aufstieg mit der Eintracht.
Aufstellung Traditionsmannschaft
Klandt (Steinle) - Zampach (Cimen), Nadaroglu (Herzberger), Chaftar (Zick), Körbel (Dworschak), Bommer (Di Gregorio), Preuß (Komljenovic), Rode (Balzer), Skela (König), Meier (Lasser), Thurk (Sippel).
Trainer: Andree Wiedener und Wolfgang Trapp.
Tore
1:0 (9.) Christopher Bee
1:1 (21.) Thurk
1:2 (29.) Meier
1:3 (32.) Meier
1:4 (52.) Komljenovic
1:5 (56.) Eigentor
Weiter geht’s mit „Eintracht in der Region“ am Pfingstmontag, 9. Juni, beim TSV 1875 Höchst im Odenwald. Der Anpfiff zwischen der Ü40-Auswahl des Gastgebers und der Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft erfolgt um 15 Uhr.