Neben den Exponaten, die auf den gut 400 m² des Eintracht Museums gezeigt werden, lagern im Keller des Museums noch Tausende weiterer Sammlerstücke. Michael Essig, ehemals Praktikant im Museum, ist nun damit beschäftigt, die vielen weiteren Eintracht-Schätze des Archivs zu erfassen. Dies ist mitunter sehr aufwendig, da damit oft umfangreiche Recherchen verbunden sind. Alleine für ein Häkelkissen mit etwa 300 Vereins-Anstecknadeln benötigte er fast drei Tage. Die Nadeln zeigen Vereine, die zum Teil unbekannt waren und erst einmal identifiziert werden mussten. Im Museumskeller gibt es neben 670 in Kisten verpackten Wimpeln und 341 Pokalen auch eine beachtliche Sammlung an Eintracht Alkoholika. Vom Wein der Meisterschaft 1959 über den Sekt von Jürgen Grabowskis Abschiedsspiel bis hin zu Eintracht-Ebbelwoi in Dosen ist alles vertreten. „Ein Ende der Erfassung ist dabei nicht abzusehen“, so Michael Essig, „weil ständig etwas Neues dazu kommt.“ Zumindest hofft er, dass in absehbarer Zeit die aktuell vorhandenen Sachen erfasst sind.
Auch bei Hannover 96 gibt es – so Hans-Heinrich Kellner, Chefarchivar von Hannover 96 - das Ziel, ein eigenes Museum zu gründen. Es gibt auch schon Planspiele für einen Platz im Stadion, was den Vorteil hätte, dass man ähnlich wie in Frankfurt, auf diesem Weg eine Stadionführung mit einem Besuch im Museum und im Fanshop kombinieren könnte. Exponate gibt es jedenfalls genügend. Hans-Heinrich Kellner, der sich übrigens zusichern ließ, im geplanten Museum mitarbeiten zu dürfen, ist sich sicher, dass man im Hinblick auf die Anzahl der Exponate, ohne Probleme mit vielen anderen Fußballmuseen mithalten kann.
Stammgäste im Eintracht Museum sind auch die Mitglieder des EFC Schlappekicker 07. Ein besonderes Highlight der Schlappekicker, die sich selber als Familien Fanclub bezeichnen, sind die gemeinsamen Bustouren, die immer unter einem besonderen Motto stehen. Das Motto der letzten Tour nach Augsburg lautete übrigens „Einer kaut immer“. Passend dazu wurden „Haddekuche“ vor der Bühne verteilt – eine Aktion, die bei den Zuschauern sehr gut ankam.
Wenn es nach seinem Vater gegangen wäre, wäre der abschließende Gast auf der Waldtribüne womöglich nicht bei der Eintracht gelandet. Der Vater vom ehemaligen Eintrachtspieler Matthias Dworschak war nämlich „Dauerkartenbesitzer im Henninger Block auf dem Berg“ so Matthias Dworschak und hätte es natürlich lieber gesehen, wenn sein damals 15-jähriger Sohn in die Nachbarstadt gewechselt wäre.
Die Entscheidung für die Eintracht fiel auch, weil es gute Verkehrs-Anbindung nach Frankfurt gab. Bei der Eintracht schaffte es Matthias Dworschak von der Jugend über die Amateure in den Profikader. Höhepunkt war zweifelsohne der 4:1 Sieg in der Saison 95/96 über Bayern München. Danach sprach Uli Hoeneß von einer Micky-Maus-Truppe, womit er - so Matthias Dworschak - nicht Unrecht hatte: „Denn die Eintracht bestand damals aus jungen Kerlen, die eigentlich nicht viel verlieren konnten. Und wenn doch, dann hatte man ein schönes Leben gehabt und konnte was erzählen!“ Matthias Dworschak konnte sich bei der Eintracht allerdings nicht durchsetzen und wechselte später zu Hannover 96, wo der spätere Eintracht Trainer Reinhold Fanz ihn unbedingt haben wollte. Da er schon immer Fußball spielen und dabei vor allem Spaß haben wollte, sah er den Wechsel als große Chance. Später spielte er „als Wiedergutmachung für seinen Vater“ auch noch fünf Jahre für den ungeliebten Club aus der Nachbarstadt, bevor er über Stationen wie Eschborn, Lippstadt und Trier wieder in der Heimat landete.
Heute ist Matthias Dworschak in der Haustechnik in einem Seniorenheim tätig und hat auch als Trainer einer U13 Mannschaft dem Fußball nicht abgeschworen. Seinen beiden Ex-Clubs SGE und Hannover 96 ist er immer noch verbunden, so dass er sich wünschen würde, wenn beide Clubs der Bundesliga erhalten blieben.