Fragt man bei unserem Eintracht Frankfurt Museum nach, was es so zum Thema Freiburg gibt, landet man in erster Linie beim Freiburger FC. Gegen den Deutschen Meister von 1907 hat die Eintracht in den vergangenen 118 Jahren oft gespielt. Der SC Freiburg kam erst in den 1980er-Jahren als Gegner dazu. Das erste Freundschaftsspiel fand am 27. Mai 1980 statt, anlässlich des 60. Geburtstags des FC Bad Krozingen. Der erste Sieg gelang neun Jahre später mit einem 5:0-Erfolg im Breisgau, es war das „Ablösespiel“ für Jörg Berger. Die Tore für die SGE erzielten Eckstein (2), Falkenmayer, Bein und Andersen.
Das erste Pflichtspiel gegen den SC Freiburg stand dann am 8. September 1993 im Frankfurter Waldstadion an. Die Breisgauer hatten sich mittlerweile in die Bundesliga hochgekämpft und wollten die Frankfurter stoppen, die seinerzeit in den ersten elf Spielen einen 20:2-Punkte-Lauf hingelegt hatten. Eine Durchgangsstation war an jenem Mittwochabend am siebten Spieltag auch nur die Truppe von Volker Finke. Anthony Yeboah schnürte den Dreierpack, traf früh (3.) sowie kurz vor dem Ende der beiden Halbzeiten (44./89.). Die Mannen von der Dreisam mit Torhüter Jörg Schmadtke und Mittelfeldspieler Jens Todt hatten letztlich keine Chance gegen die souveränen Frankfurter, die damit die Tabellenspitze mit nur einem Minuspunkt festigten.
Zum Einsatz kamen übrigens vier Spieler, deren Nachname mit „B“ beginnt und die einen aktuellen Bezug zu den nächsten beiden Partien der Eintracht haben. Allesamt sind sie in unserem Stadionmagazin zum Freiburg-Spiel abgebildet, in unterschiedlichen Funktionen. Uwe Beins „Tödlicher Pass“ ist unsere regelmäßige Kolumne, der Weltmeister von 1990 war damals im letzten seiner fünf Eintracht-Jahre. Manfred Binz ist heute für unsere Fußballschule unterwegs, unter anderem war er auf einer Messe im Einsatz. Rudi Bommer ist Trainer des Hessenliga-Tabellenführers SC Hessen Dreieich, bei dem die Eintracht am kommenden Dienstag ein Testspiel bestreitet (Anpfiff 18:30 Uhr). Uwe Bindewald wurde seinerzeit gegen Freiburg eingewechselt. Im Stadionmagazin spricht die Eintracht-Legende über seine Karriere, seine Arbeit bei der Eintracht und das Spiel gegen den SC Freiburg am Sonntag.
Kurios: Nur drei Tage später kam es bereits zum zweiten Pflichtspiel zwischen beiden Teams. In der dritten Runde des DFB-Pokals lieferten sich beide Teams einen echten Krimi, nach Freiburger 2:0- und 3:1-Führung ging es doch noch in die Verlängerung nach zwei späten Toren von Jan Furtok. Doch der SCF hatte den längeren Atem und siegte mit 5:3.
Den prominentesten Wechsel eines Spielers zwischen beiden Vereinen dürfte wohl derjenige von Jogi Löw gewesen sein, zumindest aus heutiger Sicht. Vor 35 Jahren kehrte der heutige Bundestrainer nach nur einem Jahr in Frankfurt mit 24 Bundesliga-Spielen (fünf Tore) zu seiner ersten Profistation in die Zweite Liga zurück. Nach einem Abstecher zum Karlsruher SC heuerte Löw übrigens später noch ein drittes Mal bei den Breisgauern an.