11.08.2023
DFB-Pokal

„Scharren mit den Hufen“

Dino Toppmöller spürt bei sich und den Spielern eine große Vorfreude, beschreibt, worauf es für die Eintracht in Leipzig ankommt, und erwartet einen „heißen Tanz“.

… die Ausgangslage: Ich gehe mit einem guten Gefühl in das Spiel. Die Jungs haben in den letzten Wochen sehr gut gearbeitet. Auch diese Trainingswoche war sehr ordentlich, die Jungs waren konzentriert und fokussiert. Sie haben gut und intensiv gearbeitet. Wir bereiten uns auf alle Spiele, ob Bundesliga, DFB-Pokal oder Europapokal, maximal professionell vor.

… die Vorfreude: Wir gehen mit großer Vorfreude in das erste Pflichtspiel. Für mich persönlich ist es auf jeden Fall ein besonderes Spiel, es ist das erste Pflichtspiel als Cheftrainer von Eintracht Frankfurt und dann auch noch direkt K.-o.-Spiel. Die große Vorfreude spüre ich auch bei Jungs, sie scharren mit Hufen. Man merkt, dass in den vergangenen Tagen Konzentration und Fokus richtig hochgefahren wurden. Dieser kleine zusätzliche Schalter wurde noch einmal umgelegt.

… Kader: Es gibt eine Tendenz. Natürlich fällt es immer schwer, wenn man die Qual der Wahl hat und fast alle Spieler auch die gesamte Vorbereitung mitgemacht haben. Am Samstag ist nun der Tag der ersten Entscheidung. Mit den Spielern, die nicht im Kader sind, werden wir Vier-Augen-Gespräche führen. Auch mit den Jungs, die zunächst auf der Bank sitzen, werden wir sprechen. Wir haben eine extrem gute Gruppe, jeder Spieler ist wichtig.

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

… den Pokalgegner 1. FC Lokomotive Leipzig: Wir müssen hochkonzentriert an die Sache rangehen und dem Gegner respektvoll gegenübertreten. Lok Leipzig hat in den vergangenen Spielzeiten in der Regionalliga immer oben mitgespielt, hatte eine gute Vorbereitung und in den Testspielen gegen Drittligisten kein Gegentor kassiert. Auch daran sieht man, dass dort gute Arbeit gemacht wird. Der Gegner hat erfahrene Spieler und mit Ziane den Torschützenkönig der Vorsaison in seinen Reihen. Er ist auch ein guter Wandspieler. Auf den Flügelpositionen haben die Leipziger viel Tempo, zudem eine gute Struktur im Ballbesitz – dort sind sie sehr variabel. Wir sind gewappnet für guten Gegner, der Fußball spielen will.

… die Herangehensweise: Wir sollten gewarnt sein. Alle Gegner aus dem Lostopf haben ihre Berechtigung, dort zu sein. Aber wir müssen das Spiel mit allen Begebenheiten annehmen und unser Spiel durchdrücken. Wir wollen den Gegner früh stressen und unseren Fußball auf den Platz bringen. Bei allem Respekt vor dem Gegner wollen wir unserer Favoritenrolle gerecht werden und diese Hürde überspringen. 

… die Atmosphäre: Das Stadion ist ausverkauft, zudem gibt es eine gewisse Rivalität zwischen den Fangruppen. Wir wissen, was uns erwartet. Es wird der berühmt berüchtigte heiße Tanz, und darauf sind wir vorbereitet.

… Hrvoje Smolcic: Er kann in der Dreierkette auf der linken sowie auf der zentralen Position spielen. Wir glauben, dass er zentral am stärksten ist, da er von seinem Charakter her jemand ist, der gerne Führung übernimmt und ein Leader sein kann. Er hat ein gutes Passspiel, eine hohe Spielintelligenz und gutes Kopfballspiel. Er war allerdings länger raus und ist demnach etwas im Rückstand. Wir sind froh, dass wir ihn nun langsam heranführen können. Wenn er topfit ist, wird er uns sehr weiterhelfen.

... Kristijan Jakic: Er spielt am liebsten auf der Sechs, dort sehen auch wir ihn am stärksten. Insbesondere durch seine Mentalität und seinen Kampfgeist ist er für uns ein eminent wichtiger Faktor. Wir sind froh, dass wir mit ihm einen Spieler haben, der auf vielen Positionen spielen kann.

… mögliche Baustellen: Ich suche nicht permanent nach dem Haar in der Suppe, sondern gehe die Dinge positiv an, wo wir etwas noch besser machen können. Manchmal sind es Nuancen. Jeden Tag beschäftigen wir uns mit jeder Position. Mit dem Trainer- und Analyseteam arbeiten wir an einer Struktur, um jeden Spieler abzuholen. Es gibt immer Luft nach oben, egal in welchem Bereich.

… defensive Standards: Natürlich stand und steht dieses Thema auf der Agenda, und am Ende des Tages wünscht man sich als Trainer immer noch mehr Trainingszeit. Wir wissen aber, dass in diesem Zeitrahmen nicht alles möglich war. In den Testspielen waren wir bei Standards sehr stabil. Ein direkter Freistoßgegentreffer wie gegen Arnheim kann immer passieren. Bei Ecken und seitlichen Freistößen war es wichtig, dass wir eine gute Stabilität hatten. Es hat bereits gefruchtet. In den nächsten Wochen werden wir dranbleiben, es ist ein Prozess.