12.09.2021
Bundesliga

Schlussspektakel ohne Gewinner

Frankfurt und Stuttgart trennen sich 1:1 (0:0). Kostic besorgt die Führung (79.), Marmoush den Ausgleich (88.). Borré trifft in der Nachspielzeit wie zuvor Hinteregger die Latte.

Die Eintracht erwischte den energischeren Beginn und praktizierte im mit 25.000 Zuschauern ausverkauften Deutsche Bank Park zunächst ein permanentes Pressing tief in der gegnerischen Hälfte. Neuzugang Sam Lammers, der anstelle des erst am Samstag von der Nationalmannschaft zurückgekehrten Rafael Santos Borré die Sturmspitze bildete, fungierte gegen den Ball neben Daichi Kamada gewissermaßen als erste Verteidigungslinie und bot sich im eigenen Spielaufbau immer wieder für gezielte hohe Bälle an.

Der letzte Frankfurter Neuzugang dieses Sommers feiert sein Startelfdebüt: Sam Lammers.

Aus diesem Muster resultierte auch nach wenig mehr als einer Minute die erste Chance, als Kamadas Kopfballablage vor den Füßen von Jens Petter Hauge landete, dessen Volleyabnahme knapp über den Kasten rauschte (2.). In der Folge blieben die Hessen das ballsicherere Team, während die Gäste vereinzelt durch Gegenstöße oder Standards auf sich aufmerksam machten, ohne allerdings zwingend zu werden.

Viel Einsatz, wenig Gefahr

Das änderte sich nach einer Viertelstunde, als sich Omar Marmoush über seine linke Seite durchtanzte, am Ende jedoch im Eins-gegen-eins Kevin Trapp unterlag (17.). Überhaupt vermochten es die Schwaben nun, sich häufiger aus Drucksituationen zu befreien. Nichtsdestotrotz eroberten die Hausherren immer wieder die Kugel jenseits der Mittellinie zurück, wie Ajdin Hrustic, der das Leder auf Jesper Lindström weiterleitete und letztlich Kamada hart, aber zu zentral auf VfB-Torwart Florian Müller zielte (22.). Bemerkenswert: Zu diesem Zeitpunkt hatte die Elf von Cheftrainer Oliver Glasner bereits einen Kilometer mehr zurückgelegt (27,8) als deren Kontrahenten (26,8).

Während sich das spätsommerliche Spielgeschehen allmählich auf Augenhöhe eingependelt hatte, sorgten kurz vor der Pause nochmal eine Einschussgelegenheit auf jeder Seite für Raunen auf den Rängen. Erst prüfte der über rechts durchgebrochene Roberto Massimo Trapp am kurzen Pfosten (34.), dann verzog Lammers in halblinker Lage um wenige Zentimeter (41.).

Filip Kostic und Kristijan Jakic kommen nach gut einer Stunde in die Partie.

Die erste Viertelstunde nach dem Seitenwechsel hatte es in mehrerer Hinsicht in sich. Erst traf Marmoush nach einem Konter das Außennetz (51.), wenig später sorgte ein Doppelwechsel aufseiten der Adlerträger für einen weiteren Stimmungsschub, als zum einen Kristijan Jakic seine Premiere feierte und zum anderen fortan wieder Filip Kostic die linke Seite belebte (59.). Keine zwei Zeigerumdrehungen später landete ein Abpraller vor dem freistehenden Lammers, der in Keeper Müller seinen Meister fand (61.). Es folgten zwei Ecken binnen weniger Augenblicke, am Ende köpfte Martin Hinteregger per Aufsetzer an die Latte (62.). Doch auch Stuttgart blieb nicht tatenlos, wieder machte Marmoush Alarm, Djibril Sow warf sich im eigenen Sechzehner im letzten Moment in den Schuss (76.).

Große Emotionen nach dem 1:0 durch Filip Kostic.

Unübersehbar wollte sich keine Mannschaft mit einem Punkt zufrieden geben, entsprechend rasant entwickelte sich die Schlussphase. Und einer ließ diesem Ansinnen schließlich Taten folgen: Kostic zog einmal in typischer Manier an, feuerte ins lange Eck, drin das Ding – 1:0 in der 79. Minute!

Kurz darauf war der ebenfalls neu ins Spiel gekommene Borré nach einem Steilpass nur durch eine Notbremse aufzuhalten. Rot für Waldemar Anton und Freistoß kurz vor der Sechzehnerkante waren die logische Konsequenz (82.). Dennoch: Der Vorsprung blieb trotz Überzahl gefährlich dünn. Wie gefährlich, machte kurz vor Schluss der umtriebige Marmoush deutlich, der sich mit Glück und Geschick durchtankte und zum 1:1-Endstand einschob (88.). In der Nachspielzeit hätte es doch noch beinahe zum ersten Saisonsieg gereicht, doch Borré knallte den Ball an die Unterkante der Latte (90. + 4).