Sportvorstand Markus Krösche: Das Ergebnis spiegelt ein Stück weit unseren Entwicklungsprozess wider. Dass wir gewisse Fähigkeiten und Qualität nach vorne haben und es auch defensiv und im Gegenpressing gut gemacht haben in der ersten Halbzeit, im Anlaufen gut waren und schöne Tore gemacht haben, ist ein Teil von uns. Aber wir haben noch nicht die Ruhe, solch ein Spiel runterzuspielen. Dann waren wir nicht mehr in der Struktur und so holst du einen Gegner über Standardsituationen zurück. Das zeigt, wie weit wir sind und wo wir noch Entwicklungspotential haben. In den letzten 25 Minuten hat uns vor allem die Konsequenz im Verteidigen gefehlt. Das müssen wir lernen.
Cheftrainer Dino Toppmöller: Was ein Fußballspiel! Zehn Tore, sechs am Stück von uns, vier am Stück von Gladbach. Wir wollten eine gute Reaktion zeigen auf die in meinen Augen unglückliche Niederlage gegen Union Berlin. Wir sind mit guter Intensität, Power, Energie aufgetreten gegen einen Gegner, der im Aufwind war nach dem Trainerwechsel. Wir wussten, was auf uns zukommt, dem Ganzen haben wir relativ schnell den Stecker gezogen. Wir haben 70 Minuten ein unfassbar gutes Auswärtsspiel gemacht und alles im Griff. Dazu kamen ein Pfostenschuss von Chaibi und ein Elfmeter, den wir hätten kriegen können. Durch die vielen Wechsel haben wir an Struktur verloren. Dann läuft es im Fußball manchmal so. Ich als Trainer bin darüber genauso sauer wie der Torwart oder die Abwehrkette. Aber am Ende steht, dass wir eine gute Reaktion zeigen wollten und das über 70 Minuten unfassbar gut gemacht haben. Wir sind in einem Reifeprozess.
Wir wollten erstmal die Basics umzusetzen: intensives Anlaufen und Zweikämpfe annehmen.
Ansgar Knauff
Ansgar Knauff: Wir waren sehr scharf im Gegenpressing und hatten viel den Ball. Wir haben direkt das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben; wir wollten erstmal die Basics umzusetzen: intensives Anlaufen und Zweikämpfe annehmen. Mit diesem Push sind wir in unsere Ballbesitzphase gekommen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir uns gut nach vorne kombiniert und immer wieder Chancen erspielt, Tore erzielt. Was in der letzten halben Stunde passiert ist, darf uns auch beim Stand von 6:0 nicht passieren. Am Ende sind wir erstmal sehr froh, dass wir ein Auswärtsspiel in Gladbach gewonnen haben, was an sich nicht leicht ist. Aber wenn man den Spielverlauf sieht, sind wir bis zur 60. Minute zufrieden und danach war es nicht gut, einfach zu wenig. Deshalb war die Stimmung etwas gedämpft nach dem Spiel. Mit etwas Abstand werden wir uns sicher darüber freuen, drei Punkte geholt zu haben.
Can Uzun: Dass es so kommt und ich so oft in Folge treffe, war natürlich nicht klar. Es war ein schönes Tor von mir nach einem super Assist von Farès, es hat richtig Spaß gemacht in der ersten Halbzeit. Wir haben gar nichts zugelassen vor der Pause, ich bin über den Sieg glücklich. Ich vertraue unserer Verteidigung voll. Wir haben sechs Tore geschossen, das ist top. Atlético wird ein krasser Gegner. Hoffentlich treffe ich gegen die Bayern auch wieder.
Eugen Polanski (Trainer Borussia Mönchengladbach): Wir haben 45 Minuten nicht stattgefunden, bei Frankfurt hat ehrlicherweise alles gepasst. Unsere Körpersprache nach dem 0:2 war ausschlaggebend dafür, dass wir zur Pause 0:5 zurücklagen. Ich kann Gegentore akzeptieren, aber nicht auf diese Art und Weise. Entschuldigung an die Fans, das ist absolut inakzeptabel. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass eine Mannschaft nach dem 0:6 nach der Pause normalerweise komplett auseinanderfällt. Das sind wir nicht. Wir haben in der Halbzeit an unsere Ehre und unser Auftreten appelliert. Wir wollten die zweite Halbzeit gewinnen. Die Tore lassen das Ergebnis etwas schöner aussehen, aber das hilft uns unterm Strich nicht.