21.08.2021
Bundesliga

„Schritt in die richtige Richtung“

Vieles passte gegen Augsburg, das Ergebnis nicht. Darin sind sich Glasner, Sow und Lenz einig. Die Stimmen zum Spiel.

Cheftrainer Oliver Glasner: Wir sind nicht zufrieden und enttäuscht über das Ergebnis. Man hat gleich gemerkt, dass wir nervös waren. Nach einer Viertelstunde hat sich die Mannschaft reingekämpft. Wir haben gegen einen defensiv starken und robusten Gegner sehr viel gute Situationen erarbeitet und alles gegeben, um das Spiel zu gewinnen. Kompliment an den Augsburger Torhüter, der immer richtig stand, denn wir hatten drei, vier sehr gute Chancen. Das Wie ist uns wichtig, und damit sind wir sehr zufrieden. 21:4 Torschüsse und über 60 Prozent Ballbesitz sind deutlich. Daher gehe ich positiv in die nächsten Wochen, das war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir waren immer gefährlich und haben keinen Konter zugelassen. Das Tor hat gefehlt, das müssen wir uns ankreiden lassen. Aber das kommt, Rafael hat sehr gut gearbeitet. Wir wollten heute offensiver agieren, deswegen haben wir uns für eine Viererkette entschieden. Filip hatte so die nötigen Freiräume, wir wollen seine offensive Qualität bestmöglich einbringen und gleichzeitig defensiv gut stehen. Das ist uns über weite Strecken sehr gut gelungen. Es ist ganz normal, dass wir diese Findungsphase haben. Heute haben vier Zugänge in der Startformation gestanden, drei davon spielen im ersten Jahr in der Bundesliga. Das braucht Zeit. Bei Standardsituationen müssen wir noch mehr Gefahr ausstrahlen, daran werden wir arbeiten.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Philip Holzer, Vorstandssprecher Axel Hellmann, die Vorstandsmitglieder Oliver Frankenbach und Markus Krösche sowie Präsident Peter Fischer (v.l.) bedanken sich im Vorfeld des Spiels bei den anwesenden 22.000 Fans.

Christopher Lenz: Jeder hat gesehen, dass wir das Spiel gewinnen wollten und insbesondere in der zweiten Halbzeit Druck aufgebaut haben. Der letzte Punch und das Spielglück haben gefehlt. Wenn wir 1:0 in Führung gehen und dann diese tolle Stimmung in unserem Stadion herrscht, gewinnen wir das Spiel. Wir müssen ab und zu schneller mit dem Ball spielen und der letzte Pass muss kommen. Dann klingelt es und wir gewinnen die Partie. Man hat gesehen, wie wir spielen wollen. Das hat uns nach den vergangenen beiden Spielen nicht jeder zugetraut. Die Grundtugenden, die wir vorher haben vermissen lassen, haben wir gezeigt. Jeder hat seine Zweikämpfe angenommen und gewonnen. Wie gut wir es gemacht haben, hat man daran gesehen, dass Augsburg viele Bälle weggekloppt hat.

Das ist ein Lernprozess.

Djibril Sow

Djibril Sow: Das Glas ist halb leer. Wenn wir so viel Aufwand betreiben und dann nicht konsequent genug spielen, ist das frustrierend. Generell aber wollen wir zu Hause so auftreten, darauf können wir aufbauen. Ich habe viel Positives für die Zukunft gesehen. Man hat gemerkt, dass wir viele neue, junge Spieler haben, die sich erst noch einfinden müssen. Das ist ein Lernprozess, aber das Potential ist da. Das Ziel ist, dass wir über mehrere Partien unsere Offensivqualität zeigen und konsequenter werden. Wir haben vorne mehr Bewegung als vergangene Saison. Jetzt müssen wir noch besser ins letzte Drittel kommen und mit den neuen Spielern unseren Spielstil ändern, dann können wir vielen Gegnern Probleme bereiten. In der zweiten Halbzeit war das schon sehr gut. Ajdin bewegt sich viel und ist immer gut anspielbar. Wir müssen noch die Balance zwischen Defensive und Offensive finden, da ist noch Verbesserungspotential. Mit den Fans im Rücken gewinnen wir bald wieder. Mit Viererkette sind wir stabiler gewesen als in den beiden Partien zuvor.

Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg): Den Punkt nehmen wir mit. Wir haben 95 Minuten als Mannschaft defensiv gut gearbeitet. Offensiv war es nicht viel. Es war aber auch schwierig, weil wir zwei Mal verletzungsbedingt wechseln mussten und der Gegner stark war. Wir hatten auch unsere Chancen, aber ein Sieg wäre des Guten zu viel gewesen. Kurze Abstände waren uns wichtig, die Fünferkette war gut und stabil. Defensiv und von der Moral her war das sehr gut, nach vorne geht es natürlich mutiger.