Cheftrainer Oliver Glasner: Großes Kompliment an die Mannschaft für diesen Auftritt. Das Spiel war wie erwartet sehr intensiv und sehr umkämpft. Wir haben etwas gebraucht, um in die Partie zu finden. Aber über weite Strecken ist die Mannschaft sehr diszipliniert aufgetreten und hat wenig zugelassen. In der zweiten Halbzeit hatten wir unsere Kontersituationen, haben den Sack aber leider nicht zugemacht. Dann haben wir mit allem, was wir haben, verteidigt. Wir wussten, dass Marseille Mann gegen Mann verteidigt und wir sie durch unsere Schnelligkeit, vor allem mit Randal Kolo Muani und Jesper Lindström, vor Probleme stellen können. Wir waren da sehr variabel, auch mit Daichi Kamada vor dem Abseitstor oder mal Ansgar Knauff. Sie haben es bis auf die verpasste Vorentscheidung gemeinsam sehr gut gemacht auf dem Platz. Kurzfristige Ausfälle werfen uns nicht aus der Bahn. Die Spieler können ungewohnte Positionen einnehmen und haben gezeigt, dass sie an der Leistungsgrenze gegen viele Mannschaften in vielen Stadien gewinnen können. Über 90 Minuten sehe ich uns als den verdienten Sieger.
Makoto Hasebe: Ich bin sehr stolz, dass ich mit 38 Jahren noch Champions League spielen kann. Aber die individuelle Leistung ist nicht wichtig. Ganz, ganz wichtig sind die Punkte. Ich habe meinen Teil mit einer ordentlichen Leistung dazu beigetragen. Deswegen freue ich mich total. Wir haben etwas tiefer gestanden und Dreierkette gespielt. Wir haben außer zwei, drei Chancen nicht viel zugelassen, weil wir unglaublich viel investiert und unsere Spielidee umgesetzt haben. Nach zwei Niederlagen in diesem Stadion so aufzutreten, spricht für unsere Mentalität.
Wir sind als ein Team aufgetreten und haben den Spielstil gezeigt, der uns auszeichnet.
Daichi Kamada
Daichi Kamada: Das ist ein sehr wichtiger Sieg für uns nach einem sehr schwierigen Spiel. Wir sind als ein Team aufgetreten und haben den Spielstil gezeigt, der uns auszeichnet. Der Trainer hat uns nur gesagt, dass wir genau das zeigen müssen. Im letzten Spiel haben wir das nämlich nicht. Wir sind in einer herausfordernden Gruppe, in der wir auch das nächste Spiel zu Hause gegen Tottenham gewinnen wollen.
Jesper Lindström: Nicht ich als erster Torschütze der Frankfurter Champions-League-Geschichte bin wichtig, sondern die Mannschaft, weil sie den ersten Sieg in diesem Wettbewerb der Vereinshistorie erreicht hat. Es war nicht einfach, hier aufzutreten. Was drum herum passiert ist, die Lautstärke, hat uns nicht beeinflussen. Zum Fußball gehört es zu Kämpfen und Tore zu schießen. Gegen Sporting beispielsweise ist uns nur das eine gelungen, diesmal hat beides geklappt. Die Chancen dazu haben wir immer. Am Wochenende geht’s weiter, dann müssen wir uns wieder beweisen.
Igor Tudor (Trainer Olympique de Marseille): Ich habe Frankfurt nicht so dominant gesehen. Dennoch hatten wir weniger Chancen als wir uns vorgenommen hatten. In der zweiten Halbzeit war es besser, wir konnten mehr pressen und hätten den Ausgleich verdient gehabt. Insgesamt wäre ein Unentschieden gerecht gewesen.