Ein Wechsel am Controller sollte frischen Wind reinbringen. Anstelle von Andi „ANDY“ Gube, der nach den siegreichen Einzelspielen gegen Dynamo Dresden (4:0) und Arminia Bielefeld (6:1) in der dritten Runde eine knappe Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach (1:2) einstecken musste, nahm in Woche vier der 17-jährige Emil „EmilSGE“ Köhler an der Konsole Platz. Auf die Eintracht wartete allerdings kein leichter Gegner. Der SV Darmstadt 98 hatte als einzige Mannschaft alle sechs Einzelpartien im Wettbewerb für sich entschieden. Diesen Lauf der Lilien konnten auch die Adler nicht unterbrechen.In der ersten Partie des Primetime-Duells, das wie in der vergangenen Woche am Samstag um 15.30 Uhr stieg, gab Emil Köhler sein Debüt bei der Bundesliga Home Challenge. Der Nachwuchsspieler des eSports-Bereiches, der vor allem für seine angriffslustige Spielweise bekannt ist, traf auf Luca „LucaB3erna“ Bernhard. Der Darmstädter hatte in der vergangenen Woche mit einem 5:1-Erfolg über Bundesligaschiedsrichter Daniel Schlager seinen Einstand in die Bundesliga Home Challenge gefeiert. Den besseren Start in die hessische Partie erwischte der 20-Jährige mit einem Treffer von Braydon Manu (18.). Mit einem knappen 0:1-Rückstand und null Torschüssen ging es für Emil Köhler in die Halbzeitpause. Nach Wiederanpfiff konnte der 17-Jährige die spürbare Nervosität abschütteln und seine offensiven Qualitäten zeigen, doch trotz einiger Chancen wollte der Ball nicht den Weg ins Tor finden. Kurz vor Schluss fiel zu allem Überfluss auch noch das 0:2 durch ein Eigentor von Danny da Costa (89.). „Das Ergebnis ist zwar nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, aber ich konnte durch dieses Spiel eine wichtige Erfahrung sammeln, um die Nervosität vor solchen Ereignissen in Zukunft zu reduzieren. Ich bin dankbar für das Vertrauen und werde weiterhin mein Bestes geben“, zog Köhler anschließend sein Fazit.
„Ein wenig Fußball in die aktuelle Zeit gebracht“
Im Anschluss startete Nils Stendera zum zweiten Mal in Folge mit einem Rückstand in sein Duell – diesmal ging es gegen Darmstadts Erich Berko. Der 25-jährige Stürmer der Lilien nahm den Controller erstmals im Namen der Profis in die Hand, nachdem ihn sein Vorgänger Felix Platte nach drei siegreichen Partien abgegeben hatte. Berko sorgte auch in der zweiten Partie der hessischen Begegnung für die Führung der Darmstädter, die Ognjen Ozegovic erzielte (15.). Doch das junge Eigengewächs der Eintracht ließ nicht lange auf seine Antwort warten und traf vier Minuten später mit Bas Dost zum 1:1. Der Ausgleich machte Stendera spürbar Mut, sodass das 2:1 nicht lange auf sich warten ließ – Doppelpack Dost (35.). In der Folge drückte der 19-Jährige immer weiter auf das 3:1, um im Gesamtergebnis ausgleichen zu können. Doch nach einer Doppelchance von Stendera fiel auf der Gegenseite der Treffer zum 2:2-Endstand durch Braydon Manu (67.). So stand trotz reichlich Chancen in der Gesamtabrechnung eine 2:4-Niederlage. Das erste Spiel des Adlerduos Köhler/Stendera wird vorerst auch das letzte bleiben. Nach vier Wochen endet die von der DFL Deutsche Fußball Liga organisierte Bundesliga Home Challenge, die für etwas Abwechslung in der fußballfreien Zeit gesorgt hatte. Das bestätigt auch eSports-Koordinator Max Brömel: „Auch wenn die Bundesliga Home Challenge virtuell stattgefunden hat, war es eine tolle Möglichkeit, um ein wenig Fußball in die aktuelle Zeit zu bringen. Das Format hat gezeigt, welche Chancen die Zusammenarbeit zwischen Sport und eSports bietet. Ich möchte mich insbesondere bei Nils Stendera und unseren FIFA-Spielern für ihren Einsatz am Controller bedanken.“ Nach einem fulminanten 8:2-Auftaktsieg gegen Dynamo Dresden musste sich die Eintracht Arminia Bielefeld (7:8), Borussia Mönchengladbach (3:8) und zuletzt Darmstadt 98 (2:4) geschlagen geben. Nun bereiten sich die Vereine der 1. und 2. Fußball-Bundesliga auf die noch nicht terminierte Fortsetzung der Saison vor. Unabhängig vom angenehmen virtuellen Zeitvertreib wird die Freude groß sein, wenn der Ball endlich wieder auf dem echten Rasen rollt.