Ohne seine abgestellten Nationalspieler sowie den krankheitsbedingt unpässlichen Jonathan de Guzman trat die SGE am Freitagabend in Fulda zu einem Freundschaftsspiel gegen den TSV Lehnerz an, den aktuellen Tabellenführer der Hessenliga. Dabei war das Team von Niko Kovac durchaus hochwertig besetzt: So standen ausschließlich Spieler aus dem Bundesligakader der Hessen in der Startaufstellung, darunter Rekonvaleszent Danny Blum. Im Mittelfeld vertraute Niko Kovac unter anderem auf Besuschkow und Kamada, die auf diesem Wege die Gelegenheit bekamen sich für mehr Spielzeit in der Liga zu empfehlen. Dazu gesellten sich etwa in der Defensive Falette, Willems und Russ, vorne sollte unter anderem Branimir Hrgota für Tore sorgen.
1. Halbzeit: Eintracht trifft auf stabile Defensive
Die Hausherren durfte man dabei keinesfalls unterschätzen, denn in den letzten neun Partien gab es nur eine Niederlage für den TSV, ein 0:5 zu Hause im Hessenpokal gegen Offenbach. Mit wenigen Minute Verspätung startete die Begegnung im gut gefüllten Sportpark Johannisau, wo die in schwarz gekleideten Adlerträger direkt das Heft des Handels in die Hand nahmen.
Die dickste Chance der ersten halben Stunde hatten allerdings die Gastgeber, deren satter Distanzschuss durch Trägler von Zimmermann gerade noch an den Pfosten gelenkt werden konnte (12.). Auf Seiten der Eintracht hatten Blum, Kamada und Hrgota gute Gelegenheiten, aber nicht das nötige Glück im Abschluss.
Während Lehnerz auf Konter lauerte, erhöhte die SGE gegen Ende des ersten Durchgangs noch einmal die Schlagzahl, wurde aber immer wieder in letzter Sekunde von den defensiv gut organisierten Osthessen gestört oder setzte ihre Abschlüsse neben das Gehäuse.
2. Halbzeit: Kamada trifft aus kurzer Distanz, Haller mit erneutem Traumtor
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht: Die Kovac-Elf machte das Spiel, die ballsicheren Lehnerzer verteidigten gut und versuchten Nadelstiche zu setzen. Was ihnen in Person von Kemal Sarvan auch gelangt, der fast die Führung des TSV markierte (54.).
Nach einer Stunde reagierte das Frankfurter Trainerteam und brachte mit Prince Boateng einen frischen Spieler, um dem eigenen Spiel wieder mehr Struktur zu geben. In der 66. Minute konnte die Eintracht dann in Person von Kamada den Bann brechen, der nach schönem Querpass von Besuschkow nur noch einschieben musste.
Jetzt war die SGE am Drücker und hatte durch Hrgota die nächste Chance, der von Haller gut in Szene gesetzt wurde, der sich vorher im Alleingang gegen mehrere Gegenspieler behaupten konnte. Nur wenige Minuten später setzte dann Sébastien Haller den Höhepunkt des Tages: Der Franzose wiederholte sein eigenes Traumtor gegen den VfB von vor einer Woche und setzte einen Seitfallzieher sehenswert in den rechten oberen Winkel. Traumtor (73.)!
In der 81. Minute erhöhte Hrgota dann auf 3:0, das Zuspiel kam von Haller, während ein Schuss von Besuschkow nur eine Minute später denkbar knapp neben den Kasten ging. Ebenso wie eine Direktabnahme Hallers, der zuvor von Willems bedient wurde. So hieß es am Ende vor rund 4.000 Zuschauern 3:0 für den Erstligisten.
Stimmen zum Spiel:
Sébastien Haller: „Mein Tor war zwar nicht so wichtig wie das letzte, aber es war schön direkt noch einmal so zu treffen. Diesmal war die Ausführung vielleicht sogar noch etwas besser, aber man muss natürlich immer auch ein bisschen Glück haben. Ich versuche immer so gut wie möglich zu spielen und der Mannschaft mit den Toren zu helfen, egal wie ich sie am Ende mache.“
Niko Kovac: „Der Gegner stand heute sehr kompakt und hat es richtig gut gemacht. Da war es schwierig für uns durch zu kommen und wir mussten den Ball laufen lassen, um uns Chancen zu erspielen. Wenn der Gegner hinten gut steht, ist es immer schwer dafür eine Lösung zu finden, das ist in der Hessenliga genauso wie in der Bundesliga. Mit fortlaufender Spieldauer eröffnen sich dann irgendwann Räume und die haben wir heute genutzt. Danny Blum und Max Besuschkow sind zurück gekommen und müssen noch ein bisschen aufgepäppelt werden. Aber es ist gut, dass sie hier wieder Wettkampfpraxis bekommen konnten. Es war eine ordentliche Leistung von uns für so ein Testspiel.“
So spielte die Eintracht: Zimmermann (46. Bätge) – Willems, Russ (74. Abraham), Falette (74. Knothe), Wolf (67. Chandler) – Tawatha, Besuschkow, Medojevic (60. Boateng), Kamada – Hrgota, Blum (67. Haller).
Tore:
1:0 Kamada (66.)
2:0 Haller (73.)
3:0 Hrgota (81.)