07.11.2022
Europapokal

Siege und Spektakel

Dafür steht die SSC Napoli, in der laufenden Saison mehr denn je. Der Achtelfinalgegner der Eintracht im Schnellcheck.

Die SSC Napoli ist 2022/23 bislang einsame Spitze – in doppelter Hinsicht. Nicht nur die Gruppenphase der UEFA Champions League schlossen die Süditaliener mit 15 Punkten als Tabellenerster vor dem Liverpool FC ab. Auch die heimische Serie A führt der zweimalige Gewinner des Scudetto nach 13 Spieltagen an. Erst am Samstag drehte das Team des seit 2021 an der Seitenlinie stehenden Cheftrainers Luciano Spalletti einen 0:1-Rückstand im Spitzenspiel bei Atalanta BC in einen 2:1-Erfolg. Es war der elfte Dreier in der Liga, dem gegenüber zwei Remis stehen. Macht 35 von 39 möglichen Zählern. Der Vorsprung zum Zweiten AC Milan beträgt sechs Punkte.

Mit 32 Treffern stellt die Società Sportiva Calcio zugleich die gefährlichste Offensive im italienischen Oberhaus. Hinzu gesellen sich 20 Buden in den sechs Vorrundenpartien der Königsklasse, mehr als alle anderen der 32 Klubs.

Für Siege und Spektakel gleichermaßen steht nicht zuletzt der nigerianische Mittelstürmer Victor Osimhen, mit wettbewerbsübergreifend neun Toren der bisher erfolgreichste Schütze seiner Mannschaft. Als einer der größten Leistungsträger gilt außerdem Rechtsverteidiger Giovanni Di Lorenzo. Der Kapitän stand neben Torwart Alex Meret als einziger Neapolitaner in dieser Spielzeit bisher immer in der Startelf und steuerte neben einem Treffer auch drei Vorlagen bei.

Überflieger vom Stiefel: Neapels Mittelstürmer Victor Osimhen.

Auch wenn sich die aktuellen Kicker vom Vesuv im Formhoch befinden, finden sich die größten Errungenschaften doch in der Vergangenheit. Der letzte von sechs Pokalsiegen stammt aus der Saison 2019/20, der größte internationale Triumph aus 1988/89, als Neapel UEFA-Cup-Sieger wurde. Nicht weniger lange zurück liegt das letzte Aufeinandertreffen mit den Hessen. 1994/95 gewann Frankfurt im UEFA-Cup im Hin- und Rückspiel jeweils 1:0. In Frankfurt besorgte Renato Buso mit einem Eigentor den Endstand, in der 2020 in Stadio Diego Armando Maradona umbenannten Spielstätte erzielte Ralf Falkenmayer das Tor des Tages.

Zwei Fun Facts dazu: Seit jener Saison 1994/95 ist Luciano Spalletti als Cheftrainer überwiegend in Italien unterwegs, und die SSC knackte kürzlich einen Rekord aus der Zeit mit Spieler Diego Armando Maradona. 1986 gelangen den Süditalienern elf Pflichtspielsiege in Folge, am letzten Gruppenspieltag der Champions League beendete der Liverpool FC mit dem 2:0 gegen Neapel die imposante Serie von 13 Partien.

Spektakel blieb zu Hochzeiten des Catenaccio und nach der Ära Maradonas aus, gegen einen vergleichbaren Ausgang wie 1994/95 würde sich am Main dennoch niemand wehren.