Im 30. Rhein-Main-Duell in der Bundesliga mit dem 1. FSV Mainz 05 stellte Cheftrainer Oliver Glasner im Vergleich zur Partie gegen Hoffenheim auf zwei Positionen um: Sebastian Rode und Tuta, die im Kraichgau verletzungsbedingt gefehlt hatten, rückten für Makoto Hasebe und Jesper Lindström in die Anfangsformation. Nach acht Pflichtspielen in Serie von Beginn an nahm der Japaner damit zunächst einmal auf der Bank Platz.
Kapitän Rode nahm seinen angestammten Platz in der Mittelfeldzentrale neben Djibril Sow ein, dafür rückte Daichi Kamada wieder zurück ins Offensivdreieck mit Mario Götze und Randal Kolo Muani. Tuta begann flankiert von Almamy Toure und Evan Ndicka im Abwehrzentrum.
Bei den Gästen fehlte indes der ehemalige Adlerträger Dominik Kohr gelbgesperrt, so wie auch dessen Teamkollege Leandro Barreiro. Dafür stand der Ex-Frankfurter Danny da Costa in der Startelf.
Die Eintracht, im Spiel gegen den Tabellennachbar klassisch in Schwarz und Weiß, begann von rechts nach links und tauchte nach gut vier Minuten erstmals im Mainzer Strafraum auf. Sow chippte nach einem Freistoß den zweiten Ball auf Götze, dessen Hereingabe allerdings aus der Gefahrenzone geklärt wurde. Der Schweizer war wenig später erneut Vorlagengeber, als er nach einem Steilpass von Rode im Sechzehner auf Kamada ablegte. Keeper Robin Zentner parierte sicher (9.). Letzterer musste in der 13. Minute gegen Kolo Muani zwar nicht eingreifen, der Wow-Moment gehörte dennoch dem Franzosen, der nach einer Flanke von Aurélio Buta artistisch zum Seitfallzieher ansetzte.
Druck steigt, Kamada trifft vom Punkt
Frankfurts Druck stieg, allerdings fehlte es den meist schnellen Umschaltsituationen noch an Zielstrebigkeit. Das perfekte Maß an Genauigkeit ließ Kamada schließlich vom Elfmeterpunkt folgen: Nachdem der Japaner von Andreas Hanche-Olsen gefoult worden war (17.), schnappte er sich die Kugel und versenkte ins von ihm aus gesehen rechte Eck zum 1:0 (18.).
Die Eintracht gab mit dem 1:0 im Rücken das Heft des Handelns nicht aus der Hand und blieb bissig. 9:0 Torschüsse und knapp 56 Prozent Ballbesitz standen nach etwa einer halben Stunde zu Buche – darunter auch ein kurioser, zuvor abgefälschter Lattentreffer von Götze (27.) sowie ein wuchtiger Distanzschuss von Sow, den Zentner über den Querbalken faustete (27.).
Die größte Chance verzeichneten die Gäste nach etwas mehr als einer halben Stunde durch Marcus Ingvertsen, dessen Schuss aber Ndicka entscheidend ins Toraus blockte (35.).
Buta mit Traumtor zum 2:0
Nichts zu halten gab es noch vor dem Pausenpfiff auf der Gegenseite: Buta wurde auf der rechten Seite freigespielt, fasste sich ein Herz und wuchtete den Ball mit dem Außenrist aus spitzem Winkel ins Mainzer Gehäuse – Kategorie Traumtor (40.)! Eine verdiente Führung, zumal die Hessen hungrig blieben und sogar noch am dritten Treffer schnupperten. Zwölf Abschlüsse vor dem Halbzeitpfiff bedeuteten für die Eintracht eingestellten Saisonrekord.
Ohne Veränderungen kamen beide Mannschaften aus der Kabine, und Torschuss Nummer eins in Durchgang zwei gehörte den Hausherren: Kolo Muani legte mit dem Kopf auf Götze ab, dessen Versuch aus 14 Metern links am Tor vorbeiflog (52.).
Kolo Muani krönt Sololauf
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, nach gut einer Stunde lag der Ball zum dritten Mal im Mainzer Tor. Kolo Muani setzte zum Sololauf an und traf überlegt mit seinem linken Fuß ins lange Eck (59.). Der Torjubel war im Deutsche Bank Park kaum verhallt, da stand plötzlich Kevin Trapp im Fokus: Mit einem Wahnsinns-Reflex kratzte der Eintracht-Torsteher einen Kopfball von da Costa noch von der Linie (63.).
Das Spiel blieb sehr unterhaltsam, diesmal erhoben sich wieder die Frankfurter von ihren Sitzen. Kolo Muani setzte Kamada in Szene, aber dessen gefühlvoller Lupfer über den herauseilenden Zentner striff knapp am rechten Pfosten vorbei (66.).
Nach 71 Minuten entschied sich Michael Angerschmid, der im Rhein-Main-Duell den gesperrten Oliver Glasner vertrat, für einen Doppelwechsel: Éric Junior Dina Ebimbe und Jesper Lindström kamen für Rode und Kolo Muani. Es dauerte nicht lange, bis der Däne seine erste Duftmarke setzte und Zentner mit einem Schuss aufs kurze Eck prüfte (79.).
Kurz darauf war Toures Arbeitstag beendet, Hasebe rückte für ihn in die Abwehrkette (80.). Einen Einsatz gegen die Nullfünfer bekamen zudem noch Paxten Aaronson (für Kamada, 85.) und Timothy Chandler (für Buta, 85.). In der Schlussphase war noch einmal Trapp gefragt, der gegen Karim Onisiwo parierte und damit die Null hielt (90.). Die ersten drei Bundesligapunkte seit Mitte Februar waren zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu nehmen.