17.09.2022
Bundesliga

Drei Standards für drei Punkte

Die Eintracht gewinnt vor der Länderspielpause 3:1 (1:0) beim VfB. Rode und Kamada stellen nach Freistößen auf 2:0, Jakic stellt nach einer Ecke den Endstand her.

Nach der Siegpremiere in der UEFA Champions League unter der Woche in Marseille gab es für Cheftrainer Oliver Glasner wenige Gründe, seine Erfolgsformation zu ändern. Entsprechend ließ er seine Mannschaft wieder im 3-4-2-1 auflaufen. Nur für den erkälteten Jesper Lindström rückte Kapitän Sebastian Rode in die erste Elf, Daichi Kamada wechselte entsprechend auf die Offensivposition des Dänen.

Gegen den VfB Stuttgart, der in den ersten sechs Saisonspielen fünf Mal remis spielte, startete die Eintracht optimal in die Partie. Keine sechs Minuten waren gespielt, als Stuttgarts Keeper Florian Müller Kamadas Freistoß nur in die Mitte abprallen lassen konnte und Rode gedankenschnell mit dem Kopf zur Stelle war (6.).

Das frühe 1:0 sollte dem Matchplan eigentlich in die Karten spielen, doch die Frankfurter machten es sich in der Folge mit zu vielen Abspielfehlern im Spielaufbau selbst schwer. Stuttgart konnte allerdings aus der leichten Feldüberlegenheit kein Kapital schlagen, Chris Führich scheiterte bei einer der wenigen Torchancen aus spitzem Winkel an Kevin Trapp (14.).

Nach 20 Minuten gewann die Eintracht zusehend an Kontrolle, organisierte das Spiel aus einer geordneten Defensive heraus, blieb zugleich aber auch ohne zwingende Torchancen. Es fehlte der letzte Punch im Vorwärtsgang, vielversprechende Aktionen endeten zumeist am ungenauen vorletzten oder letzten Pass.

Des Gastgebers beste Chance im ersten Durchgang ging eine Ecke voraus, die Atakan Karazor knapp über den Kasten köpfte (36.). Die Eintracht antwortete in Person von Ansgar Knauff, der von der linken Seite in die Mitte zog, allerdings zu unplatziert abschloss (42.). So ging es mit 1:0 in die Kabinen.

Ansgar Knauff taucht vor Ende des ersten Durchgangs noch einmal gefährlich vor dem VfB-Tor auf.

Aus eben jener kam der VfB sehr druckvoll, Trapp war gegen Silas per Fußabwehr zur Stelle, nachdem der Stuttgarter Angreifer sich stark durchgetankt hatte. Auf der Gegenseite schickte Mario Götze Randal Kolo Muani steil, dessen Abschluss allerdings kein Problem für Müller war. Als Knauff rüde von Konstantinos Mavropanos am Sprunggelenk getroffen wurde, atmeten die Eintracht-Anhänger auf, als der linke Schienenspieler seinen Fuß belasten konnte.

Daichi Kamada bejubelt seinen Treffer zum 2:0.

Aus dem Aufatmen wurde nur eine Minute später ein Aufschreien! Was war passiert? Daichi Kamada nahm sich des fälligen Freistoßes an, seinen Schuss fälschte Waldemar Anton in der Mauer ab und überrumpelte somit seinen Keeper – 2:0 für Frankfurt (55.).

Die Schwaben waren nun gefordert, Führichs Hereingabe aus nächster Distanz klärte Knauff entscheidend (62.). Keine drei Minuten später war es Mavropanos, der nach einer Ecke am höchsten stieg und haarscharf am Pfosten vorbeiköpfte. Glasner nutzte die Zeit für Wechsel, für Torschütze Rode und Kolo Muani kamen Éric Junior Dina Ebimbe und Rafael Santos Borré in die Partie (68.), kurz darauf machte noch Götze für Timothy Chandler Platz (72.).

Kristijan Jakic köpft zum 3:1-Endstand ein.

Der frische Borré hatte nur kurze Zeit später das 3:0 auf dem Fuß, verzog allerdings. Im direkten Gegenzug machte es Stuttgart wieder spannend. Tiago Tomas setzte sich am Sechzehner durch und zog ab, Evan Ndicka fälschte unhaltbar für Trapp ab (79.).

In der Folge setzte der VfB alles auf Offensive, die Eintracht stemmte sich mit allen Kräften gegen den Ausgleich – und stellte prompt den alten Vorsprung wieder her. Wieder war es Kamada, der mit einem Standard entscheidend seine Füße im Spiel hatte. Seine Ecke fand den Kopf von Kristijan Jakic, der ansatzlos zum 3:1-Endstand einköpfte (88.).