Nach dem 2:1-Testspielerfolg gestern Abend gegen US Palermo, ließ es Michael Skibbe heute im Training etwas lockerer angehen. Vormittags wurde am Passspiel und taktisch gearbeitet, so dass sich die konditionelle Belastung in Grenzen hielt. Nur Andreas Menger kannte keine Gnade: der Torwart-Trainer nahm seine Schützlinge mittels Wellenbrecher unter Beschuss.
Indes zeigte sich der Cheftrainer zufrieden mit dem Stand der Vorbereitung: „Wir sind in der Breite stärker geworden, haben das Niveau heben können. Es ist durchaus möglich, dass wir in dieser Saison etwas mehr rotieren werden, denn wir sind auf fast allen Positionen gleichwertig besetzt.“
Einen weiteren Testspielsieg macht der Eintracht-Coach für den morgigen Samstag (17:30 Uhr) gegen den italienischen Serie-A-Klub Udinese Calcio nicht zur Pflicht. „Es wirft uns jetzt nicht aus der Bahn, wenn wir mal verlieren. Wichtig ist, dass die Mannschaft das umsetzt, was wir uns im Training erarbeiten.“
Was Michael Skibbe in der kommenden Bundesliga-Saison jedoch unbedingt vermeiden möchte, sind frühe Gegentore: „Daran müssen wir arbeiten. Wir wollen es möglichst verhindern, in den ersten 15 Minuten nicht in Rückstand geraten.“
Gut gefallen haben Skibbe bisher die Leistungen seines jüngsten Spielers, Sonny Kittel . „Er entwickelt sich gut, wir aber perspektivisch in dieser Saison vorwiegend bei unserer U19 zum Einsatz kommen.“
Zur Torwartfrage äußerte sich Michael Skibbe ebenfalls: „Wir werden nächste Woche vor dem Pokalspiel in Wilhelmshaven entschieden, wer Nummer eins wird.“ Probleme wegen der knappen Zeit zwischen der Rückkehr aus Kärnten und eben jenem DFB-Pokalduell an der Nordseeküste sieht Skibbe nicht: „Wir haben das bewusst so gelegt, damit alle Nationalspieler im zweiten Trainingslager dabei sind.“
Dass das Klima zwischen den drei Eintracht-Keepern stimmt, bewiesen heute Oka Nikolov und Ralf Fährmann beim Interviewtermin mit Eurosport. „Bei uns herrscht trotz der Konkurrenz eine tolle Kollegialität, alle verstehen sich gut und pushen sich gegenseitig“, verrät Ralf Fährmann. Und Oka Nikolov äußerte sich zur neuen Mannschaft allgemein: „Wir konnten uns jetzt in jedem Jahr steigern. Diesmal wird es weitaus schwerer, sich weiter zu verbessern.“
Eine Trainingspause legten heute übrigens Habib Bellaid (Muskelverhärtung) und Benjamin Köhler (leichte Entzündung der Patellasehne) ein. Marcel Titsch-Rivero und Andreas Rössl reisten indes ab zur U23, mit der sie an diesem Sonntag (13:00 Uhr) das erste Regionalligaspiel beim TSV München 1860 II bestreiten sollen. Die Begegnung sollte ursprünglich bereits am heutigen Freitag ausgetragen werden, musste aber aufgrund von Dauerregens um zwei Tage verlegt werden.
Der nächste Eintrag ins “Kärntner Trainingslager-Tagebuch“ erfolgt am morgigen Samstag mit dem Spielbericht vom Test gegen Udinese Calcio gegen 19:45 Uhr.