28.07.2021
Team

„So elegant, grazil und frei“

Jens Grahl zeigt sich sowohl auf als auch neben dem Platz als Teamspieler spricht über den guten Draht zu Jan Zimmermann sowie die Bedeutung des Adlers für ihn persönlich.

Jens Grahl über...

…die ersten Tage in Frankfurt: Ich wurde vom ersten Tag an super aufgenommen. Es war direkt, als würde ich nach Hause kommen. Am Montag bin ich in mein neues Haus eingezogen, ich fühle mich pudelwohl. Den ersten Kontakt zur Eintracht hat es erst vor knapp drei Wochen gegeben, danach ging alles sehr schnell. Meine Frau kennt sich zum Glück gut mit Immobilien aus, deshalb sind wir schnell fündig geworden (schmunzelt).

…seinen Bezug zum Adler: Ich habe ein Adlertattoo auf dem Rücken. Für mich ist der Adler das schönste Tier der Welt, so elegant, grazil und frei. Das imponiert mir, deshalb habe ich mir das Tattoo stechen lassen. Ich habe vor ein paar Jahren mit Hoffenheim in Frankfurt gespielt, da habe ich Attila kennengelernt. Seit ich hier bin, sind wir uns aber noch nicht über den Weg gelaufen (lacht).

 …Duelle mit der Eintracht: Zwei meiner zwölf Bundesligaspiele habe ich gegen die Eintracht gemacht, zudem habe ich mein Erstligadebüt in Frankfurt gegeben. Damals habe ich mit Hoffenheim 2:1 gewonnen. Doch unabhängig davon, ob auf dem Platz oder auf der Bank, die Erlebnisse in Frankfurt waren immer besonders. Die Fans sind der absolute Wahnsinn. Ich freue mich sehr auf die Rückkehr der Zuschauer.

Es hat sich richtig angefühlt.

Jens Grahl

…seine Heimat Stuttgart: Ich war die vergangenen Jahre fünf in Stuttgart, hatte dort eine tolle Zeit und fühle ich mich dem Verein sehr verbunden. Trotzdem ist mir der Schritt zur Eintracht nicht schwergefallen, weil mich Torwarttrainer Jan Zimmermann absolut von diesem Weg überzeugt hat. Für mich war es die Chance, mit 32 noch einmal etwas Neues zu machen. Es hat sich richtig angefühlt.

…seine Vertragskonstellation: Ich habe einen Dreijahresvertrag als Spieler unterschrieben. Danach gibt es die Option, hier Torwarttrainer zu werden. Das hat mich am Ende zusätzlich motiviert, zur Eintracht zu kommen. Das heißt aber nicht automatisch, dass ich nach den drei Jahren meine aktive Karriere beende. Ich mache das abhängig davon, wie ich mich fühle. Sollte ich die Fußballschuhe an den Nagel hängen, würde ich als Torwarttrainer vermutlich im Jugendbereich anfangen. Konkret haben wir das noch nicht geklärt.

…Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben ein halbes Jahr in Paderborn zusammengespielt und kennen uns daher schon. Das andere halbe Jahr war ich leider verletzt. Kontakt hatte ich aber vorwiegend mit Jan Zimmermann. Trotzdem war es schön, ein bekanntes Gesicht zu sehen.

…das Torwartteam: Ich muss jeden Tag im Training Gas geben. Wir haben drei super Torhüter und einen tollen Torwarttrainer. Wie die Situation in den kommenden Wochen und Monaten aussieht, entscheidet der Cheftrainer. Ich bereite mich auf den Tag X vor, an dem ich gebraucht werde. Zu Kevin Trapp muss ich nicht viel sagen. Er ist ein Weltklassetorhüter, von dem ich auch noch einiges lernen kann. Diant Ramaj ist ein super Talent, er spielt tolle Bälle und ist reaktionsschnell. Wir haben eine gute Mischung und sind auf der Position stark besetzt.

Als einer der ältesten Spieler muss man vorangehen. Ich muss aber gestehen, dass ich mich im Kopf wie 20 fühle.

Jens Grahl

…den Status als Ersatzkeeper: Als Fußballprofi möchte man immer spielen, das ist klar. Ich habe mich in den vergangenen Jahren aber unheimlich wohl in meiner Heimat Stuttgart und beim VfB gefühlt. Ich bin niemand, der ständig den Verein wechselt und plane gerne langfristig. Mit dem Wechsel nach Frankfurt wollte ich vielleicht doch noch einmal aus meiner Komfortzone herauskommen und eine neue Herausforderung annehmen.

…seine Torwarttrainer: Das Schöne ist, dass jeder seinen eigenen Stempel hat. Ich habe in meiner Karriere einige Torwarttrainer erlebt und mit einigen super Keepern zusammengespielt. Von jedem konnte ich etwas mitnehmen, jeder ist unterschiedlich. Jan Zimmermann ist sehr penibel, achtet extrem auf Details und legt großen Wert auf eine gute Ausdauer.

…seine Art: Als einer der ältesten Spieler muss man vorangehen. Ich muss aber gestehen, dass ich mich im Kopf wie 20 fühle (lacht). Nichtsdestotrotz bin ich in den vergangenen Jahren sehr gereift, aber immer für jeden Spaß zu haben. Wir haben eine sehr gute Mischung im Team, alles ist sehr harmonisch. In Stuttgart war ich der Papa der Mannschaft und hatte immer ein offenes Ohr für meine Mitspieler. Ich bin ein Teamspieler und spreche jedem Mut zu, bei dem es vielleicht mal nicht so gut läuft. Junge Spieler machen sich häufiger einen Kopf, dann bin ich da, um sie in den Arm zu nehmen und sie aufzubauen. Auf dem Platz kann ich auch mal lauter werden, dadurch bekomme ich aber eine gewisse Ruhe und kann die Jungs coachen.