26.11.2021
Bundesliga

„Solange der Schlusspfiff nicht ertönt“

Oliver Glasner erklärt die Last-Minute-Qualitäten seines Teams, analysiert den kommenden Gegner und äußert seinen Respekt vor Union Berlin.

Oliver Glasner über…

…das 2:2 gegen Royal Antwerp FC: Ich bin der Meinung, dass wir es bis zu den letzten 20 Metern gut gespielt haben, besonders in der ersten Halbzeit. Im Strafraum haben wir aber noch großes Verbesserungspotential, vor allem was die Laufwege anbelangt. Es geht auch darum, dass wir die gefährlichen Räume zu wenig attackieren. Die Abstimmung funktioniert noch nicht richtig. In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele einfache Fehler gemacht und nicht mehr flüssig gespielt. Über weite Strecken haben wir das gestrige Spiel dennoch kontrolliert und waren nie schwer unter Druck.

…die Analyse: Wir haben den Spielern heute bereits Videos vom gestrigen Spiel gezeigt. Zum einen, was wir gut gemacht haben, aber wir haben auch den zweiten Gegentreffer analysiert. Da waren wir nicht gut sortiert und haben den Gegner nicht gut attackiert. Das ist gegen Union aber sehr wichtig, denn sie kommen aus einer kompakten Defensive heraus, haben schnelle und intelligente Spieler und sind eine variable Mannschaft, in meinen Augen die physisch beste der Bundesliga. Wir haben großen Respekt und erwarten ein zweikampfbetontes Spiel. Wir müssen die kleinen Lücken finden und gut abgesichert sein.

...seine Erwartungen an das Spiel gegen Union Berlin: Ich erwarte ein schwieriges, zweikampfbetontes Spiel, das uns viel abverlangen wird. Ich wünsche mir, dass wir das Spiel über 90 Minuten im Griff haben, aber Union wird etwas dagegen haben. Wir haben erst ein Mal in dieser Saison zu Hause gewinnen können, aber dafür auch nur ein Mal verloren. Ein Heimsieg wäre natürlich super.

…die Personalsituation: Es sieht gut aus. Wir haben keine Verletzungen von gestern. Die Spieler sind natürlich noch müde, weil sie gestern viel investiert haben. Martin Hinteregger war heute wieder im Training. Wir gehen davon aus, dass er gegen Union wieder zur Verfügung steht. Chris Lenz steht auch wieder im Mannschaftstraining, wird aber gegen seinen Ex-Klub noch nicht im Kader stehen, weil wir ihm die komplette nächste Trainingswoche geben wollen, damit er gegen Hoffenheim zur Verfügung steht. Das Lazarett lichtet sich, ich sehe uns bis zur Winterpause gut gerüstet.

…die Defensivoptionen: Unsere drei Innenverteidiger haben alle ein sehr gutes Spiel gemacht. Vor allem Makoto Hasebe hat wieder eine großartige Leistung gezeigt. Er ist sehr ruhig am Ball, aber auch Tuta und Evan Ndicka sind auf einem guten Weg. Wir sind natürlich auch froh, dass Martin Hinteregger wieder fit ist. Wir haben mit Stefan Ilsanker zudem einen Spieler, der aufgrund seiner physisch starken Präsenz eine gute Option ist.

Kevin ist ein Vollprofi, sehr ehrgeizig und im Training immer motiviert. Für mich war es nur eine Frage der Zeit, wann er wieder zu seiner Topform zurückkehrt.

Cheftrainer Oliver Glasner

…die Last-Minute-Tore: Hier spielt vieles mit rein: Mentalität, Qualität und Fitness. Auch der Glaube an uns ist wichtig, damit die Köpfe nicht heruntergehen und wir davon überzeugt bleiben, dass wir noch ein Tor erzielen können. Die Erfolgserlebnisse bestärken uns darin. Unsere Gegner wissen mittlerweile, dass nichts entschieden ist, solange der Schlusspfiff nicht ertönt ist.

...Kevin Trapp: Kevin hat keine einfachen Monate hinter sich. Es war eine enttäuschende Rückrunde mit dem Verpassen der Champions League und auch die EM mit der Nationalmannschaft lief nicht wie gewünscht. Dann hatte er nur zweieinhalb Wochen Pause und sollte direkt wieder in Bestform sein. Das ist in Summe so nicht möglich. Aber Kevin ist ein Vollprofi, sehr ehrgeizig und im Training immer motiviert. Für mich war es nur eine Frage der Zeit, wann er wieder zu seiner Topform zurückkehrt. Diese herausragende Verfassung hat er seit einigen Monaten wieder.