23.10.2019
UEFA Europa League

„Sonst wären wir nicht hier“

Adi Hütter erklärt, warum die Duelle mit Lüttich so entscheidend sind und was er von sich und seinen Spielern erwartet. Auch Frederik Rönnow kommt zu Wort.

Frederik Rönnow kommt aktuell aus dem Strahlen nicht heraus, Adi Hütter freut sich für seinen Schlussmann.

Adi Hütter über…

…die Personalsituation: Es sind nicht alle Spieler 100-prozentig fit. Erst warte ich noch das Abschlusstraining ab und entscheide mich bis morgen Vormittag. Almamy Toure fällt bekanntlich aus, Jonathan de Guzman und Lucas Torró sind ohnehin nicht spielberechtigt. Bei André Silva hoffe ich, dass es nicht allzu schlimm ist. Auch bei ihm entscheide ich morgen über einen Einsatz.…den Gegner: Lüttich hat eine gute Mannschaft, die nicht zufällig Zweiter in der belgischen Liga ist und je nach Interpretation im 4-2-3-1 oder 4-3-3 agiert. Sie sind nicht einfach zu bespielen, das zeigen allein schon ihre wenigen Gegentore. Beide Spiele sind absolute Schlüsselduelle, weil ich das Gefühl habe, dass beide Teams den zweiten Platz unter sich ausmachen werden. Wir möchten morgen vorlegen, benötigen dafür aber ein perfektes Spiel, wozu auch gehört, in beide Richtungen schnell umzuschalten.…die Bedeutung des Spiels: Mit einem Heimsieg, am liebsten ohne Gegentor, würden wir uns eine perfekte Ausgangssituation verschaffen. In Belgien wird guter Fußball geboten: dynamisch und aggressiv. Wir müssen so auftreten wie am Freitag gegen Leverkusen und von Beginn an in die Zweikämpfe kommen, um unsere spielerischen Vorteile durchzubringen.…das eigene Selbstverständnis: Wir sind seit fünf Spielen ungeschlagen und gehen entsprechend mit Selbstvertrauen in das Spiel. Natürlich wollen wir in der Bundesliga oben dranbleiben und Lüttich schlagen. Entscheidend ist, dass sich die Mannschaft immer weiterentwickelt. Alle hier im Verein haben großen Ehrgeiz, sonst wären sie nicht bei Eintracht Frankfurt. Das gibt uns Antrieb für die bevorstehenden Herausforderungen. Wir gehen einen Schritt nach dem anderen. Wie weit es am Ende gehen wird, kann niemand wissen. Es geht immer um die Art und Weise. Wenn wir immer 100 Prozent unseres Leistungsvermögens zeigen, werden wir noch oft gewinnen.…das Rotationsprinzip: Darin habe ich schon etwas Erfahrung. Anders geht es bei sechs Spielen in 18 Tagen nicht. Auf der einen Seite entscheide ich nach Trainingseindrücken, auf der anderen nach persönlichen Gesprächen. Beispielsweise hat mir Gelson Fernandes vor dem Spiel gegen Bremen gesagt, dass er sich müde fühlt, das ist einfach top professionell. Jeder weiß, dass er sich auf den anderen verlassen kann. Wir haben durch den breiten Kader viele Möglichkeiten, gerade im zentralen Mittelfeld, das für mich das Herzstück ist.

Frederik Rönnow über…

…seine Leistungsexplosion gegen Leverkusen: Offenbar spiele ich ohne Schlaf besser... Aber im Ernst: Ich hatte keine einfache Zeit, deshalb war das Spiel am Freitag natürlich eine tolle Sache für mich. Ich genieße die momentane Phase, weiß aber auch, dass ich weiter hart arbeiten muss. Dazu gehört trotz allem eine gesunde Schlafroutine.…seine Selbstwahrnehmung: Ich fühle mich aktuell sehr gut, habe natürlich Selbstbewusstsein getankt. Wichtig war, immer positiv zu denken und mich zu verbessern. Ich bin sehr glücklich, auch familiär. Das pusht mich zusätzlich.…Kontakt in die Heimat: In der vergangenen Woche war die Aufmerksamkeit schon etwas größer, ich habe viele Gratulationen erhalten. Es gibt gewiss Leute, mit denen ich im regelmäßigen Austausch bin, beispielsweise mit unserem Torwarttrainer aus der Nationalmannschaft Dänemarks.…die Kommunikation im Team: Meistens spreche ich Englisch, verstehe aber auch Deutsch gut, vor allem wenn es langsam gesprochen wird. Aber mir selbst fällt es noch schwer, Sätze zu formulieren. In der Schule hätte ich Deutsch lernen können, habe mich aber für Französisch entschieden.