18.11.2017
Bundesliga

Spätes Gegentor beim 1:1 in Sinsheim

Trotz des Ausgleichstreffers der TSG Hoffenheim in der Nachspielzeit bleibt Eintracht Frankfurt erneut ungeschlagen, die Partie endet 1:1 (1:0). Prince Boateng trifft sehenswert aus der Distanz.

Lange sieht es so aus, als würde der satte Distanzschuss von Prince Boateng für den ersten Auswärtssieg in Hoffenheim seit 2012 reichen. Der Ausgleich fällt in der Nachspielzeit durch Uth und kostet die Adlerträger in letzter Sekunde zwei Punkte, die nach tollem Kampf nicht unverdient gewesen wären.

Ausgangssituation:

Von ihrer Reise nach Sinsheim wollten die Hessen unbedingt etwas Zählbares mitbringen, nachdem aus den vergangenen vier Duellen mit der TSG Hoffenheim nur jeweils zwei Remis und zwei Niederlagen heraussprangen - allesamt ohne eigenen Treffer. Erst im April unterlag unsere Mannschaft unglücklich mit 0:1 nach einem Kopfballtor in der 90. Minute, das ausgerechnet der diesmal unpässliche Benjamin Hübner erzielte, der Filius unseres Sportdirektors Bruno Hübner. Seitdem hat sich jedoch einiges getan bei den Adlerträgern: Die sind nämlich mittlerweile nicht nur eine formidable Auswärtsmacht (elf Punkte aus sechs Spielen in dieser Saison), sondern in der Liga auch seit fünf Partien unbesiegt. Für die TSG hingegen war der 3:0-Erfolg in Köln am vergangenen Spieltag der erste Dreier nach davor vier Spielen ohne Sieg. Vor dieser Partie trennte Hoffenheim (5., 19 Punkte) und die Eintracht (7. 18 Punkte) gerade einmal ein Zähler

Personal:

Während Gelson Fernandes und Danny da Costa bei der Eintracht auf einem guten Weg sind, hatte es während der Länderspielpause Jonathan de Guzman erwischt. Der Niederländer mit kanadischen Wurzeln hat sich eine schmerzhafte Schulterverletzung zugezogen und steht somit erst in der Rückrunde wieder zur Verfügung. Zumindest temporär fällt auch Marco Russ aus, der Probleme mit der Achillessehne hat. Im Gegensatz zum Heimsieg gegen Bremen brachte Niko Kovac diesmal Mijat Gacinovic von Beginn an, Makoto Hasebe nahm vorerst auf der Bank Platz. Auf dem Feld ergab sich daraus erstmal ein 3-5-2-System.

Erste Halbzeit:

Die Hausherren begannen durchaus druckvoll und kamen durch einen Kopfball von Uth nach einem Eckball zur ersten kleinen Chance (5.), bevor Wagner mit einem Flachschuss erstmals Hradecky prüfte (9.). Nach ein paar guten Ansätzen zeigten sich die früh störenden Adlerträger dann in der 13. Minute gnadenlos effektiv: Einen Querpass von Haller klärte Rupp in die Mitte, wo Boateng den Braten gerochen hatte und per sehenswertem Distanzschuss zur Gästeführung traf. In der Folge hatte die TSG ihre Probleme, den finalen Pass an den Mann zu bringen, da die Frankfurter ihr das Leben schwer machten und oft für Überzahlsituationen gegen den ballführenden Spieler sorgten. So blieb es meist bei zaghaften Schussversuchen, die Hradecky souverän zu parieren wusste. Nur noch einmal wurde es brenzlig im Sechzehner der SGE, doch der Ball von Wagner ging zum Glück aus hessischer Sicht um Haaresbreite am rechten Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite hatten Stendera (29.) und Gacinovic (38.) gute Gelegenheiten, aber nicht das nötige Glück im Abschluss. 

Zweite Halbzeit:

Nach dem Seitenwechsel ging es auf beiden Seiten erst einmal mit gleichem Personal, aber ohne große Offensivaktionen weiter. Es dauerte rund zehn Minuten, bevor die beiden Trainer reagierten: Zuerst brachte die TSG mit Gnabry einen weiteren Stürmer, bevor Niko Kovac Hasebe für Stendera brachte. Die Kraichgauer wurden jetzt offensiver und drängten zusehends auf den Ausgleich, während sich die Eintracht weit zurück zog, defensiv die Räume noch enger machte und auf Konter lauerte. Nach rund 70 Minuten kam Jovic für Haller in die Partie, dessen Geschwindigkeit den Gegenstößen zugute kommen sollte. Eine Viertelstunde vor Schluss hätte sich diese Hereinnahme beinahe bezahlt gemacht, als es über ihn und Rebic plötzlich schnell, dessen Schuss aber knapp über das Tor ging. Nur Minuten später war es wieder Rebic, dessen potenzielles 2:0 Baumann aus kurzer Distanz mit einem klasse Reflex zu verhindern wusste.  Davon abgesehen spielte fast nur noch Hoffenheim, während sich das Frankfurter Kollektiv mit aller Kraft gegen den Ausgleich stemmte. In der Nachspielzeit dann doch noch der bittere Ausgleich durch Uth (90.+1), dem allerdings ein zumindest diskutabler Freistoß nach einem möglichen Foul von Jovic vorausging. Aufgrund der individuellen Klasse des Gegners geht das Resultat am Ende aber in Ordnung. 

Fazit:

Am Ende erzielt Hoffenheim in letzter Sekunde den Ausgleich gegen eine tapfer kämpfende SGE, die in der zweiten Hälfte zu weit hinten reinrutscht und somit nur einen Punkt mit zurück an den Main nimmt. Damit bleibt unsere Mannschaft trotzdem im sechsten Bundesligaspiel hintereinander ungeschlagen.

So spielte die SGE:

Hradecky - Salcedo, Abraham, Falette - Willems, Boateng, Gacinovic (75. Fernandes), Stendera (60. Hasebe), Wolf - Haller (69. Jovic), Rebic. 

Tore: 

0:1 Boateng (13.)
1:1 Uth (90.+1)