14.10.2021
Bundesliga

„Spiel für Spiel den Fokus finden“

Oliver Glasner erklärt, wer warum am Samstag nicht spielen kann und weshalb Hertha für ihn kein „Knackpunktspiel“ sei.

Oliver Glasner über...

...die aktuelle Kadersituation: Wir hatten heute fast Vollbetrieb im Training. Aymen Barkok hat sich leider im dritten Länderspiel am Knie verletzt und wird am Samstag ausfallen. Bei Chris Lenz lief es leider nicht so wie erhofft, er hat einen Rückschlag erlitten. Sebastian Rode ist zurück, aber ein Einsatz käme zu früh. Die Nationalspieler sind ansonsten wohlbehalten zurückgekehrt, wenn einige auch noch müde, weil sie viel gespielt haben. Bei Rafael Borré müssen wir abwarten, wie sein Spiel am Abend läuft, er wird am Freitagabend zurückkommen.

...die Zusammenkunft nach der Länderspielpause: Wir standen heute das erste Mal wieder gemeinsam auf dem Platz. Die Jungs waren bei vielen unterschiedlichen Nationalmannschaften mit anderen Systemen und anderen Aufgaben. Nach der Länderspielpause sind wir wieder Eintracht Frankfurt und möchten wieder das auf den Platz bringen, was wir spielen wollen – wie zuletzt in Antwerpen und München.

...den Umgang mit dem Sieg in München: Der Sieg gegen München hilft uns allenfalls in puncto Selbstvertrauen. Gegen Hertha herrschen wieder andere Vorzeichen. Wir halten uns grundsätzlich nur kurz mit dem Geschehenen auf. Nach Siegen wie nach Niederlagen. Der Fokus richtet sich immer nach vorne.

Hier gibt’s die Pressekonferenz in voller Länge zum Nachhören:

...den Konkurrenzkampf im Team: Es besteht immer Konkurrenzkampf und wir müssen immer schauen, wer in der besten Verfassung ist. Wenn ein Spieler gespielt hat, bedeutet das nicht, dass er automatisch wieder spielt. Es ist für uns erfreulich, personelle Optionen dazu gewonnen zu haben, sowohl in der Defensive als auch Offensive. Wir sind froh, dass so viele Spieler fit und in einer guten Verfassung sind und Selbstvertrauen haben. Nicht nur für das Spiel am Samstag, sondern auch für die darauffolgenden Partien gegen Olympiacos und Bochum. Es ist ein gutes Gefühl, dass wir jedem Spieler vertrauen können.

...Djibril Sow: Djibril ist in den Länderspielen in seinem Rhythmus geblieben. Er hat in 14 Tagen ein Spiel absolviert. Ich habe keine Bedenken, dass er deshalb nicht topfit ist. Wir haben uns heute nochmal unseren Siegtreffer gegen die Bayern angesehen. Wir haben in Unterzahl das Tor geschossen, obwohl wir im Konter eigentlich den Ball verloren hatten. Dann hat Djibril als Sechser jedoch nachgeschoben, den zweiten Ball gewonnen und den Assist auf Kostic gespielt. Das zeigt, wie fit unsere Spieler und vor allem unsere Mittelfeldspieler, die weite Wege gehen müssen, sind.

Wir wissen noch nicht, mit welchem System wir gegen die Hertha spielen werden, das entscheiden wir nach dem Abschlusstraining.

Cheftrainer Oliver Glasner

...Sam Lammers: Sam hat in diesem Kalenderjahr wenig gespielt. Durch seine Operation an der Schulter konnte er drei Monate gar nicht spielen und ist wenige Monate vor seinem Wechsel wieder ins Training eingestiegen. Er hat noch einen anderen Rhythmus, was Spielpraxis anbelangt. Er weiß, dass er noch deutlich Luft nach oben hat. Er ist ein technisch sehr feiner Spieler, der aufgrund des Tempos in der Bundesliga aber noch einige Ballverluste hat. Er hat bereits bewiesen, dass er Tore erzielen kann. Sam ist auf einem guten Weg. Wir zeigen ihm, durch welche Laufwege er im Strafraum zu mehr Abschlüssen kommt. Mit mehr Spielen wird er von Woche zu Woche besser.

...taktische Überlegungen: Eine Doppelspitze mit Sam Lammers und Goncalo Paciencia wäre eine Option. Eine andere Möglichkeit wäre, Ragnar Ache zu bringen. Durch ihn bekämen wir mehr Geschwindigkeit und Tiefe ins Spiel. Auch Jesper Lindström und Jens Petter Hauge haben ein gutes Spiel gegen die Bayern gemacht. Und Daichi Kamada kann um eine Spitze herum agieren. Wir wissen noch nicht, mit welchem System wir gegen die Hertha spielen werden, das entscheiden wir nach dem Abschlusstraining.

...Hertha BSC: Die Hertha hat sich große Ziele gesteckt, die sie in letzter Zeit nicht ganz erfüllen konnte. Berlin hat eine sehr gute Mannschaft mit vielen erfahrenen Spielern, Nationalspielern und viel Tempo auf den Außen. Warum es bisher nicht so gelaufen ist, weiß ich nicht und ich maße mir auch kein Urteil an. Wir haben großen Respekt.

Ich bin überzeugt, dass unsere Fans unsere Mannschaft toll unterstützen werden.

Cheftrainer Oliver Glasner

...die Aussicht auf bis zu 40.000 Zuschauer: Ich freue mich über jeden Zuschauer, der am Samstag in den Deutsche Bank Park kommt. 40.000 Besucher sind ein großer Schritt in Richtung Vollauslastung. Ich bin überzeugt, dass unsere Fans unsere Mannschaft toll unterstützen werden.

...Druck: Ich habe keine Befürchtung, dass wir unter Zugzwang geraten. Wir haben in München nicht groß aufgespielt, sondern hatten lediglich einen anderen Plan, den die Spieler sehr gut umgesetzt haben. Nur, weil wir gegen die Bayern gewonnen haben, denken die Spieler nicht, dass es beim nächsten Spiel definitiv wieder etwas wird. Du musst in jedem Spiel deine Räume finden und das gegen ganz andere Gegner mit einem komplett anderen System.

…die Bedeutung des Spiels: Ich bin kein Freund davon, Spiele als Knackpunktspiele zu betiteln, und niemand, der sich im Vorfeld Szenarien ausmalt. Das Entscheidende ist, dass wir Spiel für Spiel den Fokus finden, uns mit unseren Aufgaben auseinandersetzen. Wenn uns das gelingt, werden wir mehr Spiele gewinnen als umgekehrt.