Sportvorstand Markus Krösche: Wir sind zwar in Führung gegangen, haben aber in der ersten Halbzeit nicht wirklich Kontrolle bekommen und hatten kaum Zugriff. Gegen die schnellen Außen hatten wir unsere Probleme und haben es nicht geschafft, wirklich in die Tiefe zu spielen. In der zweiten Hälfte haben wir zu viele einfache Fehler gemacht, die Lyon in die Karten gespielt haben. Das führt auf so einem Level zu Gegentoren. Das müssen wir lernen. Wir sind noch einmal zurückgekommen und haben das zweite Tor gemacht, haben letztlich aber verdient verloren. Wir haben nicht gut verteidigt und waren nach vorne nicht zielstrebig genug.
Cheftrainer Dino Toppmöller: Es war eine verdiente Niederlage. Wir hatten einen richtig guten Start ins Spiel, haben den Gegner früh unter Druck gesetzt und waren sehr aktiv und mutig. Leider haben wir aus den Ballgewinnen zu wenig gemacht. Dann schießen wir ein schönes Tor, wir wollten in diesen Zonen gefährlich werden. Lyon hatte auch einige Situationen, mit dem Ausgleich ist das Spiel dann in die komplett falsche Richtung gekippt. Lyon hat in der Folge ein starkes Spiel gemacht und wir wussten, was auf uns zukommt. Im tiefen Block haben wir nicht gut verteidigt. Nach der Pause kommen wir gut raus, kassieren dann aus einem eigenen Einwurf ein ehrlicherweise dämliches Tor. Lyon hat das ausgenutzt und das 3:1 direkt hinterher gebracht. Hinten raus haben wir uns noch einmal aufgebäumt und alles versucht. Mit den Wechseln haben wir richtig gelegen, die Jungs haben frischen Wind reingebracht. Das Anschlusstor kam vielleicht etwas zu spät. Wir können aus dem Spiel sehr viel mitnehmen. Lyon agiert auf einem sehr hohen Level und bestraft Kleinigkeiten sofort. Am Ende steht eine Niederlage, und das fühlt sich nie gut an.
Wir haben es bis zum Schluss versucht, es war ein emotionales Spiel.
Kevin Trapp
Kevin Trapp: Wir haben es bis zum Schluss versucht, es war ein emotionales Spiel. Die Gegentore müssen wir besser verteidigen und uns anders verhalten. Vor dem 1:1 wird der Ball abgefälscht und kommt trotzdem relativ zentral. Ich muss es mir nochmal anschauen, aber als Torhüter fühlt es sich natürlich nicht gut an. Mit Müdigkeit oder Frische haben die letzten Ergebnisse nichts zu tun. Auch hier kamen wir gut ins Spiel, die Niederlage hat andere Gründe. Aber ich glaube nicht, dass wir es nötig haben, durchzuschnaufen, auch wenn die Periode extrem ist mit vielen Auswärtsspielen. Trotz allem habe ich das Gefühl, dass die Mannschaft da ist.
Ansgar Knauff: Es war ein hektisches und intensives Spiel. Viele Fouls, viele Zweikämpfe. Gerade gegen Ende war es unruhig auf dem Platz. Es ist ärgerlich, dass wir nichts mitnehmen konnten. Für mich war es, wenn man die ersten zehn Minuten nach der Pause rausnimmt, ein ausgeglichenes Spiel. In den entscheidenden Momenten haben wir aber zu leicht die beiden Tore bekommen. Dass Lyon viel Qualität hat, wussten wir vorher. Wir haben immer versucht, es zu verteidigen, aber wir müssen es als Mannschaft besser machen und weniger Chancen zulassen. Wir haben gut dagegengehalten und müssen die Fehler abstellen.
Hugo Ekitiké: Wenn du als Franzose nach Frankreich zurückkehrst, willst du natürlich gewinnen. Das sind spezielle Spiele. Manche Spiele helfen uns, zu lernen. Wir haben in der Europa League lange nicht verloren. Aus diesem Spiel können wir Lehren ziehen und besser zurückkommen. Lyon hat uns Räume gelassen, die wir nicht ausgenutzt haben.
Pierre Sage (Cheftrainer Olympique Lyonnais): Was mir richtig gut gefallen hat, war unsere Mentalität und die Kontrolle über die Details. Das war entscheidend, das Spiel zu kippen und am Ende zu gewinnen. Wir haben angegriffen wie üblich. Ich bin sehr zufrieden, wie die Spieler sich an kleine Veeränderungen in unserem System angepasst haben. Frankfurt hat genau so gespielt, wie wir es erwartet hatten. Zum Glück haben wir mit dem schnellen Ausgleich gut reagiert. Die Fans sind für mich immer ein Barometer. Das Stadion war zwar nicht voll, aber die, die waren, standen komplett hinter uns. Das gibt Kraft.