27.08.2023
Bundesliga

„Spricht für die Moral der Jungs“

Cheftrainer Dino Toppmöller, Kevin Trapp und Robin Koch freuen sich über den späten Punktgewinn trotz Unterzahl und heben Moral, Kampfgeist und die Fans hervor.

Cheftrainer Dino Toppmöller: Wir sind natürlich froh, dass wir in der Nachspielzeit noch den Ausgleich erzielen konnten. Es war ein sehr intensives Spiel. Wir wussten, welche Stärken Mainz hat, und das haben sie sehr gut gemacht. Sie haben uns sehr gut angelaufen und uns im Spielaufbau durch aggressives Pressing vor Probleme gestellt. In der Defensive standen wir wieder sehr stabil, das ist ein wichtiger Faktor für uns. In den ersten 25 Minuten haben wir nichts zugelassen, das Gegentor kommt aus dem Nichts. Das 0:1 entsteht nach einem individuellen Fehler. Der Pausenrückstand war ein Stück weit verdient. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft dann eine sehr gute Moral gezeigt, wir hatten einige große Chancen. Die Gelb-Rote Karte ist eine harte Entscheidung, aber man kann sie geben. Das ist extrem bitter für Ansgar, wir wollten ihn zeitnah auswechseln nach der ersten Gelben Karte. 
Ein Ausgleich in der Nachspielzeit ist immer etwas glücklich, den Punkt nehmen wir mit. Unser Tor war sehr schön herausgespielt und hinten raus auch eine Belohnung.
Es war ein Spiel auf Messers Schneide und immer eng, da sind Emotionen völlig normal und gehören im Fußball dazu – das muss man als Trainer auch vorleben. Wenn man bedenkt, dass wir erst am Freitag aus Sofia zurückgekommen sind, haben wir in Sachen Intensität sehr gut dagegengehalten. Am Ende sind wir auf dem Zahnfleisch gegangen. Es spricht für die Moral der Jungs, dass wir keine Torchance zugelassen haben. In Unterzahl.

Robin Koch: Nach dem Spiel fühlt es sich für uns gut an, weil wir in Unterzahl noch den Ausgleich erzielt haben. Es war ganz wichtig, dass wir nicht aufgesteckt haben. Die Fans heute im Rücken zu haben, war ganz wichtig. Mit einem Mann weniger bei 0:1 musst du ein gewisses Risiko gehen. Wir haben hinten teilweise in Unterzahl gespielt und konnten nicht alle Umschaltsituationen der Mainzer verhindern, haben es am Ende am sehr gut verteidigt und gut gestanden. Beim Handspiel in der ersten Halbzeit war mir sofort klar, dass der Strafstoß zurückgenommen wird, weil mein Arm angelehnt war und ich im Rippenbereich getroffen wurde. Deswegen war ich bei der Überprüfung sehr entspannt.

Wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt uns am Ende für unseren Kampf belohnt.

Kevin Trapp

Kevin Trapp: Es war das erwartete Kampfspiel mit vielen langen Bällen, vielen Zweikämpfen und vielen zweiten Bällen. Wir geraten in Rückstand, haben dann aber bewiesen, wofür wir stehen und dass wir viel Mentalität in der Mannschaft haben. Wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt uns am Ende für unseren Kampf belohnt. Das Gegentor ist natürlich sehr unglücklich, weil der eigene Mann in mich reinspringt. Das passiert im Fußball. Vor der Gelb-Roten Karte wird Ansgar zuerst gezogen, verliert das Gleichgewicht, spielt dann aber auch zuerst den Ball, bevor er den Gegner trifft. Der Schiedsrichter hat auf Platzverweis entschieden, das müssen wir akzeptieren.

Bo Svensson (Cheftrainer 1. FSV Mainz 05): Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Natürlich sind meine Spieler enttäuscht. Defensiv waren wir sehr gut, haben sehr wenig zugelassen. Das war eine klare Entwicklung. Das Gegentor ist ärgerlich, das dürfen wir nicht bekommen mit elf Mann in der eigenen Hälfte. Nicht gut gefallen hat mir, wie wir mit Ball einige Situationen ausgespielt haben. Wir müssen das 2:0 machen, dann ist das Spiel beendet. Wir können sicherlich paar Sachen besser machen. Die Energie und das Teamgefühl waren da, auch in schwierigen Phasen.

Dominik Kohr (1. FSV Mainz 05): Es war für mich wieder ein besonderes Spiel gegen meinen Ex-Klub, deswegen war ich vielleicht etwas mehr motiviert. Ich muss die Mannschaft heute loben, wir haben viel investiert. Umso ärgerlicher ist es, dass wir so spät noch das 1:1 kassiert haben. Wenn man eine halbe Stunde in Überzahl spielt, muss man den Sieg über die Zeit bringen. Das müssen wir analysieren, daraus lernen und unsere Fehler abstellen. Aktuell müssen wir zu viel ackern, um einen Sieg zu erringen.