03.09.2024
Eintracht

„Stabiler geworden“

Transferphase, Zwischenziele, Europa League, Frauen, U21, Nachwuchsförderung, Kaderstruktur: Sportvorstand Markus Krösche im Gespräch.

Markus Krösche über ...

... die Sommertransferperiode: Ich glaube, dass das Transferfenster nicht so wild war wie im vergangenen Jahr. Das hatte mit der Konstellation zu tun gehabt, weil wir sehr viele Transfers schon im letzten Jahr gemacht haben, sowohl im Sommer als auch im Winter, und auch diesmal sehr früh am Markt agieren konnten, sodass viele Transfers für dieses Jahr auch schon feststanden und wir uns mit dem Thema Leihgeschäfte auseinandersetzen konnten. Durch den Abgang von Pacho haben wir auf der Verteidigerposition nochmal reagieren müssen und mit Arthur Theate einen flexiblen Spieler dazubekommen, der auch schon sehr viel Erfahrung hat. Zuletzt haben wir auch noch Mo Dahoud geholt, der viel Erfahrung mitbringt, ein tiefer Spielmacher sein kann, die Bundesliga und viele Jungs aus dem Kader kennt. Letztlich haben wir das, was wir vorhatten, umsetzen können. Deshalb sind wir sehr zufrieden.

... den Saisonstart der Eintracht: Wir sind zufrieden mit dem schwierigen Start im DFB-Pokal bei Eintracht Braunschweig. Dass wir dort gewonnen haben, war ein wichtiger Auftakt. Am Samstag haben wir gegen Hoffenheim unser erstes Heimspiel gewonnen. Die Jungs haben es gut gemacht, dennoch gibt es Themen, die wir verbessern können. Wir haben gut verteidigt und gute Umschaltmomente gehabt. Es war ein guter Anfang, aber die Saison ist noch jung. Für das Gefühl der Jungs, des Staffs und des Umfelds war es sicherlich gut, gerade nachdem du in Dortmund gut gespielt und trotzdem verloren hast. Der Sieg war sicherlich  wichtig für den Saisonstart.

... die Saisonziele: Grundsätzlich wollen wir auch in diesem Jahr um die internationalen Plätze und die UEFA Europa League mitspielen. Gleichzeitig geht es darum, im Pokal so weit wie möglich zu kommen. Wir haben sicherlich ein schwieriges Spiel gegen Gladbach zu Hause. Wir wollen im Herbst und Winter die Grundlage dafür legen, um im Frühjahr weiter im Pokalwettbewerb zu sein. In der UEFA Europa League geht es darum in der neuen Ligenstruktur die Grundlage zu legen, ins Achtelfinale einzuziehen. Es wird schwierig, es sind schwierige Auswärtsspiele – das wird schon eine Herausforderung sein. Letztlich weiß auch noch keiner, welche Herausforderungen in dieser Ligenphase auf einen warten, weil du mehr unterschiedliche Gegner hast. Das wird Einfluss haben auf die Vorbereitung des Trainerteams und eine intensive Zeit, auf die wir uns freuen.

... Eintracht Frauen international: Wir möchten auch in diesem Jahr in die Gruppenphase der Women’s Champions League einziehen. Am Mittwoch haben wir das Spiel gegen Sporting, was sicherlich schwierig ist in dem Modus, weil du ohnehin nur ein Spiel hast. Es kommt dabei ein bisschen auf die Tagesform an. Wir wollen den Schritt gehen, damit wir am Wochenende im Finale spielen, um in die Play-offs einzuziehen. Danach möchten wir die Gruppenphase überstehen. Sicherlich war das eine sehr gute Erfahrung, die wir letztes Jahr gesammelt haben – auch für das Team, um diesen Drei-Tage-Rhythmus zu kennenzulernen. Das ist sicherlich ein Vorteil in diesem Jahr, wenn wir es schaffen.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

... Eintracht Frauen national: Unser Ziel wird ganz klar sein, in der Liga mindestens den dritten Platz zu erreichen, vielleicht aber auch die Möglichkeit zu haben, einen Platz besser abzuschneiden. Gleichzeitig haben wir die Strukturen unterhalb der ersten Mannschaft mit Fritzy Kromp und Julia Simic angepasst, die die U20 seit einem Jahr trainieren und die letzte Saison als beste U20 in Deutschland abgeschlossen haben. Wir wollen eine noch engere Verzahnung zwischen Nachwuchs und erster Mannschaft im Frauenbereich. Die beiden sind da sicherlich die Schnittstellen. Infrastrukturell haben wir es geschafft, dass sie in Dreieich trainieren können, sodass wir professionelle Bedingungen auch im Nachwuchs haben – damit wir den gleichen Weg gehen, den wir bei den Männern und dem NLZ gehen.

Für viele war es das erste Jahr in der Bundesliga.

Sportvorstand Markus Krösche

... die Nachwuchsteams: Im Nachwuchsbereich haben wir ein erfolgreiches Jahr hinter uns, etwa mit der U17 und unserer Regionalligamannschaft. Wir haben viele Spieler aus unserem Nachwuchs, die ihre ersten Seniorenerfahrungen gesammelt haben und [mit einer Leihe; Anm. d. Red.] wie Nacho Ferri oder Elias Baum den nächsten Schritt gehen konnten. In der U21 haben wir ein neues Trainerteam und eine junge Mannschaft, die derzeit den harten Alltag des Männerfußballs erlebt. Auch das gehört dazu. Die Art und Weise passt immer mehr, auch wenn man das an den Ergebnissen noch nicht sieht. Wir wollen junge Spieler entwickeln und ihnen frühzeitig Seniorenfußball bieten, damit sie den Weg in den Profifußball finden. Der Weg ist der richtige und trägt immer mehr Früchte. Innerhalb des NLZ haben wir weniger Fluktuation, was dafür spricht, dass die Entwicklungen der einzelnen Spieler in den einzelnen Jahrgängen gut ist und wir eine gute Entwicklung nehmen. Wir sind auf einem sehr guten Weg und freuen uns auf die Saison.

... Führungsspieler: Mit Kevin Trapp haben wir einen neuen Kapitän, der die vergangenen Jahre bereits Verantwortung übernommen hat. Auch Robin Koch und Mario Götze bringen diese Erfahrung mit. Mit Rasmus Kristensen und Arthur Theate sind auch Spieler dazugekommen, die Führungsqualität haben. Es geht letztlich um die Gruppe, die schon lange im Profigeschäft dabei ist. Sie sollen die Führungsqualitäten, die wir mit Seppl Rode und Makoto Hasebe verloren haben, übernehmen.

... Dino Toppmöller: Die Art und Weise, wie Dino Fußball spielen will ist klar, das war sie auch schon letztes Jahr. Auch für ihn war es eine Entwicklung. Wir sind ein großer Klub mit großer Aufmerksamkeit und Emotionalität. Das ist auch für den Trainer ein Lernprozess. Er macht seinen Job sehr gut und hat einen guten Draht zu den Jungs. Die Spieler wissen, was er vorhat.

... Unterschiede zur vergangenen Saison: Alle sind ein Jahr weiter, das ist eines der wichtigsten Dinge. Alle kennen den Klub, das Umfeld. Die Arbeitsweise ist klar und sowohl die Spieler als auch der Staff haben ein Jahr mehr Erfahrung sammeln können. Im Staff haben wir die eine oder andere Veränderung vorgenommen. Der Faktor Zeit hat viel gebracht, die Mannschaft war zum Großteil bereits im Trainingslager zusammen. Sie ist stabiler geworden. Eines dürfen wir aber nicht vergessen: Für viele war es das erste Jahr in der Bundesliga und auf diesem Level. Du lernst aus Fehlern, wie du mit schwierigen Phasen umgehst und Lösungen findest. Wir haben nun eine Struktur geschaffen, die wir in den nächsten Jahren zusammenhalten wollen. Das übergeordnete Ziel heißt sportlicher Erfolg.