15.09.2025
Aktion

Steinle und Hagner mit Jubiläum

Der Torwart steht zum 250. Mal im Tradi-Tor, der Stürmer trifft zum 25. Mal in der Region – beim 3:0 in Gundhelm. Freitag geht’s zum Revival-Spiel nach Neukirchen.

1300 Zuschauer im Schlüchterner Stadtteil Gundhelm sahen am Freitagabend zwar so wenige Tore wie noch nie in 80 Minuten beim Eintracht-Tag mit der Traditionsmannschaft, zu feiern gab es dennoch viel. Nicht nur 70 Jahre FSV Gundhelm und ein Zuschauerandrang wie sonst nie in der kleinen Ortschaft, sondern auch ganz besondere Jubiläen bei den Ex-Profis der Eintracht. Hansi Steinle stand zum 250. Mal zwischen den Pfosten und hatte seinen Moment, als er kurz vor Schluss eingewechselt und von den Zuschauern frenetisch gefeiert wurde. Matthias Hagner schoss bei „Eintracht in der Region“ seine Tore 24 und 25 und ebnete damit den Weg zum 3:0 (2:0)- Erfolg von Karl-Heinz Körbel und Co. im Main-Kinzig-Kreis.

Zu Gast beim SC Neukirchen

Die Feierlichkeiten für die Tradi und den Gastgeber werden am Freitagabend in Neukirchen weitergehen, wenn der SCN im Schwalm-Eder-Kreis Gastgeber des nächsten Regionsspiels ist. 30 Jahre nach dem sensationellen Aufstieg in die Regionalliga, besiegelt mit einem 4:0 auf neutralem Platz in Gießen gegen die damalige U23 der Eintracht, kommt es zur Neuauflage des Duells ab 18.30 Uhr.

Mit dabei gegen Neukirchen 1995 war unter anderem Matthias Hagner, heute Goalgetter in der Tradi. In einem etwas zähen Spiel eröffnete er den Torreigen ungewöhnlich spät, mit einem Solo nach 34 Minuten. Drei Minuten später vollendete er ins leere Tor nach einem feinen Doppelpass mit Ervin Skela – Hagners Regionstreffer Nummer 25 und die 2:0-Pausenführung für die Eintracht.

Dworschak trifft erstmals in der Region

Ehe Adi Dworschak kurz vor Schluss mit seinem ersten Tor in der Region den Endstand herstellte, kam der große Moment für Hansi Steinle. Er wurde für Jürgen Hoffelner eingewechselt und genoss sichtlich den Applaus für seinen 250. Einsatz bei der Traditionsmannschaft. Dort ist Steinle ein Mann der ersten Stunde 2007 und hat seither in jedem Jahr – außer 2020, als ohnehin nur einmal gespielt wurde – auf dem Platz gestanden.

Jetzt sind fast 20 Jahre vergangen und ich habe unglaublich viele schöne Erinnerungen gesammelt.

Hansi Steinle

Steinle hat zwar nie für die Eintracht gespielt, er ist der Eintracht aber seit vielen Jahrzehnten verbunden. Am Stadionmikrofon bei FFH-Moderator Christian Belz sagte der 66-Jährige: „Auf meiner Position gab es damals nicht so viele Spieler, und so bin ich reingerutscht. Jetzt sind fast 20 Jahre vergangen und ich habe unglaublich viele schöne Erinnerungen gesammelt. Wir sind eine super Truppe, über die Jahre hat sich das noch mehr verfestigt. ‚Eintracht in der Region‘ ist eine tolle Erfindung, wir freuen uns auf jedes Spiel.“

Körbel kennt Steinle freilich schon seit vielen Jahrzehnten. „Hansi hat die Truppe von Anfang an mitgeprägt. Früher hatten wir keine richtige Ausrüstung, er war bei einigen Ausrüstern beschäftigt und hat die Fußballschule ausgestattet. Es ist toll, dass Hansi bei uns Woche für Woche dabei ist.“

Christopher Klüh aus dem Vorstandsteam des FSV Gundhelm freute sich derweil nicht nur über die Anwesenheit von Hansi Steinle. „Es ist der Wahnsinn, dass die Tradi in unserem kleinen Ort zu Gast ist. Der Name berührt jeden Eintracht-Fan. Gundhelm wird heute beben“, sagte er im Gespräch mit Belz.

Neuauflage des „Wunders von Gießen“

Selbiges dürfte auch für das Gastspiel der Eintracht beim SC Neukirchen an diesem Freitag zutreffen. Im Rahmen von „Eintracht in der Region“ tritt die Tradi ab 18.30 Uhr im Steinwaldstadion an, eingebettet ist die Partie wie gewohnt in ein buntes Rahmenprogramm. Es ist ein Duell mit ganz besonderem Hintergrund. 1995 gelang dem SC Neukirchen der erstmalige Aufstieg in die Regionalliga, nachdem im Entscheidungsspiel um die Oberligameisterschaft die damalige U23 der Eintracht im Gießener Waldstadion mit 4:0 besiegt wurde. Die Adlerträger um Cheftrainer Rudi Bommer, heute regelmäßiger Tradispieler, schaffte den Aufstieg wenige Tage später in der Relegation gegen den VfR Pforzheim – durch einen Dreierpack von Matthias Hagner, der auch an diesem Freitag im Kader steht. Zum 30-jährigen Jubiläum dieser Partie hat der SCN Spieler, Trainer und Offizielle aus der damaligen Mannschaft eingeladen. „Es war das Wunder von Gießen“, heißt es aus Neukircher Kreisen, die den Tag im Steinwaldstadion ganz im Zeichen dieses Aufstiegs stellen werden.

Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft – FSV Gundhelm Ü40 3:0 (2:0)

Aufstellung: Hoffelner (Steinle) – Bindewald, Körbel (Dworschak), Nadaroglu, Zampach (Herzberger), Di Gregorio, Bommer (Amstätter), Lasser (Nachtweih), Komljenovic (Uwe Müller/Zick), Skela, Hagner. Trainerteam: Trapp, Wiedener.

Tore: 1:0 Matthias Hagner (34.), 2:0 Matthias Hagner (37.), 3:0 Matthias Dworschak (80.).

Zuschauer: 1300.

Kader Eintracht-Tradi in Neukirchen

Hoffelner, Steinle; Amstätter, Balzer, Bommer, Chaftar, Di Gregorio, Dworschak, Gerster, Guht, Hagner, Herzberger, Komljenovic, König, Körbel, Müller, Nachtweih, Nadaroglu, Skela, Thurk, Zampach, Zick.
Trainer: Trapp, Wiedener.

Spielort: Christeroder Weg, 34626 Neukirchen