09.06.2022
Info

Stellungnahme von Eintracht Frankfurt

Zur aktuellen Berichterstattung im Zusammenhang mit dem Hinti-Cup vertritt der Verein eine klare Meinung.

Eintracht Frankfurt hatte keine Kenntnis von Inhalt und Form der Geschäftsbeziehungen Martin Hintereggers im Zusammenhang mit dem sogenannten Hinti-Cup, den der Frankfurter Verteidiger vollständig selbständig und in Eigenregie geplant und gestaltet hat. Die nun zu Tage getretene geschäftliche und gesellschaftsrechtliche Nähe zu einem Vertreter des rechten politischen Spektrums in Österreich verlangt eine klare Distanzierung.

Eintracht Frankfurt steht für Toleranz, Weltoffenheit und Internationalität. Diese Haltung wurde in den vergangenen Jahrzehnten zu einem klaren Leitbild des Klubs und ist fest verwurzelt in der DNA Frankfurts und der Region. Ob in den Profiteams, den Jugendmannschaften oder in der Fanszene – Vielfalt und Diversität sind bei Eintracht Frankfurt ein nicht verhandelbares Grundprinzip.

Wer das Trikot von Eintracht Frankfurt aus dieser Überzeugung trägt, die wir bei jedem einzelnen unserer Spielerinnen und Spieler voraussetzen, kann nicht gleichzeitig eine bewusste Geschäftsbeziehung zu einer Person eingehen, die in Wort, Tat und Amt wiederholt politisches Zeugnis darüber abgelegt hat, dass sie für Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus und gesellschaftliche Spaltung steht. Niemand kann sich das Umfeld aussuchen, in das er hineingeboren wird. Aber auch ein gemeinsamer Heimatort kann einen solchen Werte- und Haltungswiderspruch nicht auflösen.

Die Verantwortlichen des Klubs haben Hinteregger bisher noch nicht erreicht, sondern konnten die Angelegenheit nur mit dessen Berater erörtern. Insofern bleibt aktuell lediglich der Verweis auf die Stellungnahme des Spielers via Instagram.

Eintracht Frankfurt hat keine Zweifel daran, dass Hinteregger zwar ein heimatverbundener, aber eben auch ein weltoffener und toleranter Charakter ist, dem Diskriminierung fremd ist und der sich mit den Werten von Eintracht Frankfurt in vielerlei Hinsicht identifiziert.

Gerade deshalb kann es in einer solchen Konstellation keine Kompromisse geben, insbesondere auch nicht auf dem Rücken der Fans, die guten Glaubens nach Sirnitz reisen wollten, um ein Fußballturnier zu spielen und jetzt wohlmöglich Gefahr laufen, durch ihre bloße Teilnahme unfreiwillig in eine Haltungsdebatte gezogen zu werden.